Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen Nachts

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillen Nachts

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Zusammen, obwohl es bei mir das 2. Kind ist (Abstand 4 Jahre), bin ich doch jetzt verunsichert und hab ne Frage. Meine Tochter ist am 17.04. geboren und somit heute 5 Monate alt. Seit 5 Nächten geh ich beinahe am Stock. Sie kommt nachts alle 1-1,5 Stunden. Ab 1.30 Uhr etwa bleibt sie dann mit im Bett weil ich es leid bin aufzustehen. Schlaf kann man das auch nicht nennen was ich da habe. Bis jetzt habe ich noch nicht Beikost gegeben, was sich aber ab heute ändern soll. Da man mittags anfängt, weiß ich nun nicht was ich mit dem "Problem" Nachtsstillen tun soll. Als ich zur Rückbildung war hatte ich zu meinem Mann gesagt, er soll ihr eine Milchflasche geben, da ich nicht abgepumpt hatte. Diese hat sie jedoch verweigert und geschrieen bis ich wieder kam (nach 1,5 std), und ist sofort an den Busen. Was soll ich jetzt tun? Grüßle Tina


Beitrag melden

Liebe Tina, es kann ganz unterschiedliche Gründe dafür geben, dass ein Kind nachts vermehrt wach wird. Kinder trinken ja nicht nur aus Hunger an der Brust, sondern in diesem Alter auch deshalb, weil sie an Mutters Brust Ruhe und Geborgenheit finden. Also solltest du auch darüber nachdenken, was du mit deiner Tochter machst wenn sie aufwacht und deine Nähe sucht. Ganz egal ob mit oder ohne Stillen, dein Kind sucht dich, weil sie bei dir Schutz und Sicherheit findet. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys in diesem Alter nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen ist entwicklungsbedingt und steht im Zusammenhang mit durchbrechenden Zähnen, Alpträumen und den vielen vielen Eindrücken, die die Kleinen zu verarbeiten haben. Deshalb ist das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Kinder ändern sich in diesem Alter sehr schnell, es kann gut sein, dass deine Tochter jetzt die Flasche annimmt. Gleichzeitig ist es so, dass viele Kinder ärgerlich reagieren, wenn sie nicht an Mamas Brust dürfen, obwohl sie ja da wäre. Also wirst du damit rechnen können, dass es in den ersten Nächten ohne Stillen erst einmal sehr viel mehr Unruhe geben wird. Danach könnte es sein, dass deine Kleine jedoch die neue Regelung angenommen hat - doch eine Garantie dafür gibt es leider nicht, und auch Programme wie "Jedes Kind kann schlafen lernen" sind hier nicht nicht nebenwirkunsfrei. Wenn Mütter ihre Kinder mit zu sich ins Bett nehmen, um nicht immer wieder aufstehen zu müssen, berichten viele von ihnen, dass sie sich nach einigen Tagen so daran gewöhnt haben, dass sie das nächtliche Stillen tatsächlich kaum noch mitbekommen. Nicht wenige Babys schlafen obendrein viel "tiefer", wenn sie die Nähe der Mutter spüren. Ich kann dir natürlich die Entscheidung nicht abnehmen, meine Erfahrung jedoch zeigt, dass es nicht immer die schlechteste Lösung ist, den Bedürfnissen des Kindes nachzukommen und zu versuchen, in diesen anstrengenden Zeiten alles drumherum einfacher zu gestalten, um zusätzliche Ruheinseln zu schaffen. Lieben Gruß, Kristina


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.