Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, meine Kleine wird übermorgen 10 Monate alt und wird noch gestillt. Das heißt, eigentlich stille ich viel öfter als ich eigentlich möchte. Anfang des Jahres habe ich mit Beikost mittags (Gemüse-Kartoffel-Fleisch) begonnen, was auch sofort sehr gut geklappt hat. Da meine Tochter keinen Milch- oder Getreidebrei mag, konnte ich die Nachmittags-und Abendmahlzeit nicht so gut ersetzen. Sie mochte auch bis ca. 8 Monate nicht aus der Flasche trinken. Inzwischen sind wir soweit, dass sie jeglich Mahlzeit vom Löffel verweigert. Auch die Mittagsmahlzeit. Abends bekommt sie jetzt ein Milch-Getreide-Fläschchen. Wie schaffe ich es, dass ich mehr vom Stillen weg komme? Ich habe kein Problem damit noch eine zeitlange morgens und abends zu stillen. Aber so wie es im Moment ist, ist es mir einfach zu viel. Ich stille auch nachts noch. Die Kleine schläft nachts oft sehr schlecht und ist längere Zeit wach. Insgesamt bin ich einfach durch das Stillen und die schlechten Nächte ziemlich k.o. und möchte irgendwie etwas ändern. Was können Sie mir raten? LG Rosi
Liebe Rosi, selbst voll gestillte Einjährige sind nicht die ganz große Seltenheit und es gibt vereinzelte Berichte über Kinder, die sogar noch weit ins zweite Lebensjahr hinein ausschließlich gestillt wurden und dabei gut gediehen sind und sich altersentsprechend entwickelt haben. Ein Kind, das lange jegliche feste Nahrung verweigert, kann aber wohl kaum zum Essen gezwungen werden, denn: was macht ein Mensch, den man mit Gewalt dazu zwingen will, etwas zu tun? Er blockiert oder zerbricht. Beides ist nicht wünschenswert, schon gar nicht in der Eltern-Kind-Beziehung. Druck und Zwang sind nicht geeignet, um ein Kind zum Essen zu bringen. Im Gegenteil: je mehr Druck, je mehr Kampf es gibt, umso schwieriger wird die Situation und zum Schluss gibt es in diesem Kampf ums Essen nur Verlierer. Die Situation dürfte bei euch jetzt schon so angespannt sein, dass es sehr viel Geduld und Ruhe brauchen wird, um wieder eine Entspannung zu erreichen, so dass dann mit vieeeeeel Geduld und ganz ohne Druck das Thema feste Nahrung erneut angegangen werden kann. Verweigert ein Kind deutlich länger jegliche Beikost, ist es allerdings sicher nicht verkehrt, das Kind genauer anzuschauen und eventuell auch die Eisen- und Zinkwerte zu kontrollieren. Es kommt zwar eher selten vor, doch manchmal liegt die Essensverweigerung der Kinder gerade an einem Mangel dieser Spurenelemente und dieser Mangel verschärft sich dann noch weiter, wenn das Kind nicht isst. Bitte also zum einen Geduld bewahren, dem Kind fingergerechte Nahrung und gemeinsames Essen am Familientisch und mit anderen Kindern (Nachahmungseffekt) anbieten und einmal von der Kinderärztin/arzt nachschauen lassen. Wenn Sie gar nicht mehr stillen möchten, sollten Sie eine weitere Flaschenmahlzeit einführen, aber bitte keine Breiflasche. Brei sollte prinzipiell immer mit dem Löffel gegeben werden. Brei enthält Kohlenhydrate und für die Verdauung der Kohlenhydrate ist es ganz wichtig, dass die Nahrung eingespeichelt wird. Die Kohlenhydratverdauung beginnt bereits im Mund. Wird der Brei mit einer Breiflasche gegeben, entfällt das Einspeicheln und damit die erste Stufe der Verdauung. Dazu kommt, dass mit der Breiflasche das natürliche Sättigungsgefühl des Kindes leicht übergangen werden kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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