Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen klappt nicht

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen klappt nicht

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Hallo, ich weiß nun langsam auch nicht mehr weiter. Mein sohn, nun vier wochen alt, kann keinen einigermaßenden Rhythmus halten. was am Anfang mal recht gut klappte geht heute gar nicht mehr. Nun kommt er alle zwei Stunden und in der nächsten stunde weint er wieder und will an die Brust, dort nuckelt er 5 Minuten und schläft dann ein, was für mich ja ganz schön ist, aber dann wacht er aucf und es dauert nicht lange und das Spiel geht von vorne los.Ich bin auch der Meinung, das er beim stillen (zu den Mahlzeiten) auch nicht richtig saugt.Er "zieht" nicht so richtig, eher schwach und das schlucken bleibt auch länger aus. Ist nicht genug Milch da? abpumpen klappt so oder so nicht, auch mit allen Hilfen nicht. (Foto vom kind, kind daneben, Kind an der anderen brust)ich bin nun wirklich bald am ende und spiele wirklich schon mit dem gedanken dass ich abstille. wie fast alle Frauen hier, was ich so gelesen habe. Meine Hebamme klopft ihm immer mal den bauch ab, ich finde eigentlich er hört sich immer hohl an, auch wenn er ganz entspannt schläft. Sie meint er wäre kein richtiges Blähkind. Aber was kann denn sonst der Grund sein, dass er ständig ningelt? er trinkt - zeigt sich satt/schläft und will gleich wieder an die Brust, wo er nach sehr kurzer zeit einschläft, nach nicht mal 2 Minuten nuckeln fallen ihm die Äuglein zu. Rumtragen, Pucken (einpacken), schunkeln... bringen da nichts, nur die Brust. Ich wohne im Postleitzahlengebiet 63667 ich hoffe du hast ein paar Tips für mich. Liebe Grüße poldimk


Biggi Welter

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? Liebe Poldimk, na, wenn fast alle Frauen, die hier anfragen, abstillen wollten, dann wäre das aber sehr deprimierend … Das beschriebene Verhalten ist das normale Verhalten eines vier Wochen alten Babys und ein Rhythmus ist im gesamten ersten Jahr von einem Kind nicht wirklich zu erwarten und auch nicht, dass ein Baby hingelegt wird und dann (weiter) schläft. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys `begreifenA dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch `nur fünf MinutenA oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Sehr viele schlafende Babys reagieren zudem ungemein ungehalten auf Lageveränderungen und schrecken auf, wenn sie vom Arm ins Bett gelegt werden. Eine jede Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird das Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen, denn selbst ein vorgewärmtes Bett hat eine andere Temperatur als Mamas (oder Papas) Körper. Menschenbabys gehören in die Kategorie der Traglinge, die den anhaltenden Körperkontakt mit der Mutter brauchen. `Ableglinge" sind eine Wunschvorstellung unserer Gesellschaft, aber bisher wurden noch keine Säugelebewesen dieser `Art" gefunden. Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und die Mutter sich um den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragesack kann ebenfalls als Tragehilfe verwendet werden, ist jedoch lange nicht so vielseitig, wie ein Tuch und ein korrekt gebundenes Tuch ist aus orthopädischer Sicht günstiger zu beurteilen als ein Tragesack. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön `Perspektive teilenA. Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Du wirst vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Carol Hunter Tel.: 06257-942869. LLLiebe Grüße Biggi


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