Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stillen im liegen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stillen im liegen

Mitglied inaktiv

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möcht mich erstmal für eure sehr hilfreichen antworten bei meiner letzten frage bedanken. :-) heute hab ich eine, die eigentlich kein allzugroßes problem ist, mir aber das stillen im liegen manchmal ganz schön beschwerlich macht. felix (4 monate) trinkt im liegen nur, wenn er auf dem rücken liegt und den kopf zu mir wendet. drehe ich ihn auf die seite (so wie es mir anfänglich gezeigt wurde) streikt er. ist die brust nun voll und kommt am anfang mehr bzw. schnell milch, verschluckt er sich und wir beide müssen uns dann doch wieder aufsetzen. ist ja nicht so tragisch, nur in der nacht wärs eben anders doch viel bequemer. hat jemand einen tipp für mich, wie wir es besser machen können?


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? Liebe Petra, Weinen oder auch deutliches „Meckern" sind sehr späte Hungerzeichen und es gibt Babys, die nicht mehr gut an die Brust zu bringen sind, wenn so lange gewartet wird, bis sie diese letzten Hungerzeichen zu erkennen geben. Nicht weil sie „beleidigt" sind, sondern einfach weil sie inzwischen schon recht aufgebracht sind und sich erst wieder beruhigen müssen. Ich liste dir einmal die Hungerzeichen auf: • saugende Bewegungen • Sauggeräusche • Lecken an den Lippen • die Zunge herausstrecken • Schnelle Bewegungen der Augen • Hin- und Herdrehen des Kopfes (Suchbewegungen) • Ruhelosigkeit bei Neugeborenen ist es auch ein Hungerzeichen, wenn es die Hand an den Mund führt, später ist dies jedoch kein Hungerzeichen mehr, da dann die Koordination von Auge und Hand geübt wird. Vielleicht ist das rechtzeitige Erkennen der Signale deiner Kleinen bereits die Lösung eures Problems. Außerdem solltest Du einmal genau beobachten, wie eine Stillzeit abläuft. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt und deshalb abwehrend reagiert. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. LLLiebe Grüße Biggi


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? Liebe Colombina, eine Stillhaltung, bei der das Kind den Kopf drehen muss, ist meist problematisch, da dabei nicht nur das Schlucken erschwert ist (versuchen Sie selbst einmal zu Schlucken während Sie Ihren Kopf zur Seite drehen), sondern auch, weil Zug auf die Brustwarze ausgeübt wird, was zu wunden Brustwarzen führen kann. Eine Möglichkeit ist es vielleicht Felix quer über den Oberkörper zu legen, während Sie selbst auf dem Rücken liegen und ihn so anzulegen, dass er bäuchlings auf Ihnen liegt. Mit ein wenig Übung geht diese Haltung bei einem Kind in diesem Alter meist recht gut. Da es sehr schwierig ist, Stillhaltungen zu beschreiben und nicht zeigen zu können, ist es am besten, wenn Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen, die Ihnen direkt verschiedene Stillpositionen zeigen kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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