Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Stillen beim zweiten Kind

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Stillen beim zweiten Kind

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Frage ist leider etwas ausführlicher. Ich versuche es kurz zu machen: meine 1. Tocher kam in der 34. SSW mit einer streptokokken-B-Inf. per Kaiserschnitt zur Welt. Ich habe anfangs abgepumpt, später mit Stillhütchen gestillt. Ohne Stillhütchen ging es leider garnicht, da sie die Brust nicht genommen hat und durch die erste Zeit an die Flasche gewöhnt war. Trotzdem hatte ich arge Probleme mit den Brustwarzen. (Schmerzen etc.) Nach 11 Wochen wurde per Labortest eine Laktoseintoleranz (habe ich auch) festgestellt. Sie schrie abends stundenlang vor Bauchschmerzen. Auf Anraten der Kinderärztin bekamm sie nun Sojamilch und ich habe abgestillt.Die Bauchschmerzen waren sofort weg und ich hatte eine sehr zufriedene Tochter. Die Laktoseintoleranz ist glücklicherweise "ausgewachsen", d.h. nach einem halben Jahr hat sie wieder normale Babynahrung vertragen. Nun bin ich sehr unsicher ob ich mein zweites Kind (errechneter Termin 30.04) auch stillen soll. Einerseits würde ich es gerne nochmal versuchen in der Hoffnung daß es nun besser funktioniert als beim ersten. Andererseits habe ich sehr große Angst, das gleiche Problem nochmal durchmachen zu müssen... Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit daß mein Kind genau wie ich auch eine Laktoseintoleranz entwickelt? Bzw. ich bin generell sehr empfindlich im Magen-Darm-Bereich (Reizdarm) und denke daß ich meinem Kind schließlich zur Hälfte meine Erbanlagen vererbe? Ich bin sehr unsicher in dieser Entscheidung und würde gerne ihre Meinung dazu hören. Vielen Dank.


Biggi Welter

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Liebe taho, sehr viele Erwachsene haben eine Laktoseintoleranz. Es ist einfach so, dass der Mensch prinzipiell ja nicht dafür gedacht ist, nach dem natürlichen Abstillalter weiterhin Milch einer anderen Art zu konsumieren. Deshalb verlieren viele Menschen - in unserer Kultur, in der der Milchkonsum nach dem Abstillalter recht verbreitet ist weniger, in anderen Kulturen sind mehr Menschen betroffen - die Fähigkeit Laktase zu bilden und wird damit laktoseintolerant. Das bedeutet aber nicht, dass ein Baby keine Muttermilch bekommen könnte, wenn die Mutter oder der Vater laktoseintolerant sind, denn das Baby ist ja noch nicht in dem Alter, in dem die Fähigkeit Laktase zu bilden abgenommen hat. Eine angeborene Laktoseintoleranz gibt es so gut wie nicht, es gibt lediglich eine sehr seltene Stoffwechselstörung, die Galaktosämie, bei der es tatsächlich so ist, dass das Kind nicht oder nur teil gestillt werden kann. Doch die Galaktosämie hat nichts mit der erworbenen Laktoseunverträglichkeit von Erwachsenen zu tun. Am besten wenden Sie sich möglichst noch vor der Geburt an eine Beraterin vor Ort, die Ihnen zur Seite stehen kann, wenn es zu Problemen kommen sollte und auch vorher schon wichtige Tipps geben kann. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo, mir ging es so ähnlich wie dir. Meine erste Tochter hat nachdem ich abgestillt habe (hatte das selbe Problem wie du, ging nur mit Hütchen, was ständig verrutscht ist, ich viel zu viel Milch hatte und nur am auslaufen war, dann immer das abpumpen jede Brust 200 ml alle 3 - 4 Stunden!) und die normale Milchnahrung gegeben habe nur geschrien und ich musste Humana SL füttern. Bei unserem Sohn (Donnerstag 4 Wochen) habe ich gleich abgestillt und es erstmal mit der normalen Nahrung probiert, ist ja auch günstiger wie die SL Nahrung. Fing er auch immer an zu schreien, also zum Kinderarzt und das gleiche wie bei meiner Tochter wieder Humana SL füttern. Was ich allerdings nicht ganz verstehe meine Tochter hat nach 6 Monaten alles vertragen und trinkt heute fast ausschließlich Milch und bei uns hat keiner eine Allergie oder Unverträglichkeit, so ist das mit den Kleinen. LG Nadine


Mitglied inaktiv

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Danke für die Antworten. Ich habe mit meiner zukünftigen Hebamme auch schon darüber gesprochen und sie möchte mich auch dahingehend unterstützen. Ich denke, ich werde es nochmal versuchen. Vielleicht habe ich diesmal mehr Glück. Meine PLZ ist 57632, falls sie mir eine Stillberaterin nennen möchten... Tanja


Biggi Welter

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Liebe Tanja, Frau STRIEGLER Ruth, Tel.: 06725 308485 kann Ihnen sagen, wer die nächste Beraterin für Sie ist. LLLiebe Grüße, Biggi


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