antonella81
Hallo Mein Sohn ist 11 Monate alt und wird noch nach Bedarf gestillt. Also nach Bedarf heisst immer wenn er möchte. Ich habe ihm deshalb nur sehr selten Milchbreie gegeben, sondern diese immer mit Wasser angerührt. Nun ist es aber so dass das ich das Stillen etwas einschränken möchte. Matheo wird in der Nacht oft stündlich wach, ich bin schon völlig ausgelaugt weil mich das viele Stillen sehr beansprucht. Ich habe komischerweise lange nichts davon gemerkt aber seit ca einem Monat geht mir die Kraft aus. Eigentlich haben wir es so gehandhabt dass er morgens gegen 9h dann einen Obstbrei bekommt, Mittags um 13 einen Gemüsebrei und Abends einen Getreidebrei. Zwischendurch Obst und Hirsekringel, Gurke oder sonstige Snacks- In letzter Zeit haben wir aber varriert und ihn einfach mitessen lassen in babygerechter Form. Das hat auch ganz gut geklappt aber ich muss sagen dass er mal gut isst, mal sehr schlecht. Bei den Breien isst er überhaupt nur 4 Löffel, und beim Mitessen macht es ihn zwar spass aber die Mengen halten sich auch in Grenzen. Nur Brot liebt er, aber ich möchte ihm auch nicht zuviel geben weil er unter massiver Verstopfung leidet. Er hat immer wieder sehr harten Stuhl und muss oft sehr viel pressen, er weint dann auch. Wir waren deswegen auch beim Arzt und ich füge Milchzucker seinem Essen zu, was etwas hilft. Nun möchte ich ja einerseits das Stillen etwas minimieren, nur heisst das ich muss ihm dann Kuhmilch oder Folgemilch geben? Die soll ja auch stopfend sein, meinte meine Ärztin, deshalb wollte ich eigentlich darauf verzichten. Aber ich bin gerade ratlos. Am liebsten würde ich eben weiterstillen aber nicht mehr ganz so oft, habe aber Angst dass ich seinen Bedarf nicht decke. Ich hoffe meine Fragestellung ist nicht zu verwirrend. Vielen dank im Voraus!
Liebe antonella81, in diesem Alter braucht dein Kind nicht mehr so viel Milch und Du kannst weiterhin nur Muttermilch geben (wenn auch weniger). Mit zehn bis zwölf Monaten braucht dein Baby noch mindestens zwei Milchmahlzeiten, wenn Du ausreichend oft stillst, reicht das. Nach dem ersten Geburtstag benötigt ein (ungestilltes) Kind etwa 350 ml Milch (oder etwas mehr als einen kleinen Joghurt) und 20 g Käse, um seinen Milchbedarf zu decken. Das heißt, dass ein Kind keineswegs zwingend Milch trinken muss und es ist sogar möglich, dass sich der Mensch nach dem Abstillen ganz milchfrei ernährt. Der Mensch ist ja ohnehin das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen noch weiter Milch einer anderen Art auf seinem Speiseplan stehen hat und auch beim Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kulturen, die milchfrei und dennoch gesund leben. Notwendig ist die Milch auch wenn das in unserer Kultur oft nicht geglaubt wird nicht. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden). LLLiebe Grüße Biggi