Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

stille immer noch alle 2 Stunden.

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: stille immer noch alle 2 Stunden.

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Gutem Abend Biggi, ich hatte dir schon öfters geschrieben, weil mein Sohn jetzt 7 monate, Nachts alle 2 Stunden aufwacht und nur einschläft wenn ich ihn stille. Das geht jetzt so seit er 3,5 monate ist. Ich habe totalen schlafmangel.Ich habe noch eine Sohn der ist fast 4 Jahre. Wenn ich z.B. zu einem Kita Elternabend gehe, ruft mein Mann nach 1 Stunde bestimmt an das der kleine so brüllt das ich kommen soll. Ich habe überhaupt keinen freiraum mal für 2 Stunden aus dem Haus zu gehen und etwas für mich zu machen, abschalten...Wir haben schon Milch abgepumpt ihm mit flasche angeboten, will er nicht er verweigert total auch schnuller. Nur die Brust. Ich stille gerne, vorallem hatte ich bei meinem großen Probleme und musste nach 9Wochen aufhören und kamm mir als versager vor, aber hier habe ich langsam keine Kraft mehr. Hinzu kommt das ich an Migräne leide und meine Triptan Tabletten nicht nehmen kann. Cian war jetzt lange krank, dauernt erkältet hat sogar die letzten Wochen die Beikost verweigert, obwohl es so toll geklappt hat. Ich weiß das wenn Kinder krank sind oder z.B. zahnen viele wieder nur mamamilch wollen, aber bei ihm war das auch vor seinen Erkältungen so. Mein Kinderartz sagt wir sollen über die Feiertage ihn dazu bringen Nachts nicht mehr zu essen. Ich soll ihn ca.23 uhr stillen und dann erst wider ca.5 uhr morgens. Dazwischen soll mein Mann ihn versuchen zu beruhigen, aber höchstens nur mit Schnuller, kein Wasser oder sonst etwas und rumtragen.Ich soll nicht in der Nähe sein damit er mich nicht wahrnimmt, das wird so 3 bis 4 Tage hart sein, aber danach sollte es klappen. Irgendwie fühle ich mich aber nicht wohl bei diesem Gedanken, auf der anderen Seite bin ich ausgelaugt. Ich soll auf keinen fall abstillen, sagt er nur Nachts ein bisschen von dem Nuckel abgewöhnen. Was soll ich machen? und WIE? Ich möchte wieder schlafen und vor allem mit meinem Mann mal wieder ein bisschen Zeit außer Haus verbringen. Seit der Geburt haben wir kaum Zeit füreinander und das ist doch auch wichtig für glückliche Kinder, Glückliche Eltern. Sollte ich vielleicht PRE abends geben und im irgendwie die flasche angewöhnen? Wasser trinkt er aus der flasche. Auch tagsüber schläft er nur ca. 30 bis 4 Minuten und das 3 x am Tag. Mittags mache ich das so, das ich ihn stille bis er einschläft nach ca. 30 minuten ist er wach dann leg ich uns auf die seite und stille ihn so, aber er lässt nicht los nach dem trinken sondern nuckelt dann im schlaf nochml eine stunde. So kann ich wenigstens Mittags mit den Kinder fast 2Stunden schlafen.Das kann aber nicht so weiter gehen. Bis nächstes Jahr sommer möchte ich abgestillt haben. Ich danke dir für deine Tipps. Grüsse Sabine


Biggi Welter

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? Liebe Sabine, ich kann sehr gut verstehen, dass Du erschöpft und ausgelaugt bist, aber ich werde euch sicher nicht zu einer „Rosskur“ für euer Kind raten. Wer hat gesagt, dass Du keine Migränemittel nehmen dürftest? Das ist nicht richtig. Wie ich dir vor einiger Zeit schon einmal geschrieben habe, gibt es durchaus Möglichkeiten der Migränenehandlung (u.a. auch Sumatriptan). Das ist schon mal ein Punkt, an dem angesetzt werden kann. Der nächste Punkt ist der, dass Du Entlastung brauchst. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager deine Kinder für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihnen spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese `gewonneneA Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Wo schläft dein Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch wenn dein Kind keine Flasche annimmt, bist Du nicht an den engen Zeitraum von zwei Stunden gebunden. Es gibt die Möglichkeit, abgepumpte Muttermilch mit dem Becher zu geben und mit sieben Monaten besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein gewisser Zeitraum mit fester Kost überbrückt werden kann. Versucht das mal. LLLiebe Grüße Biggi


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Danke Das schenkt Kraft!!! Cian schläft bei uns mal im Bett(meistens ab 3 - 4 Uhr morgens) und das Bebybett steht direkt neben mir. Ich werde versuchen Zeit für mich zu bekommen. Liebe Grüße Sabine


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Hallo liebe Bine, mein Sohn wird in zwei Wochen 1 Jahr alt und Deine Geschichte erinnert mich an uns - nur daß ich 3 Stunden "Pause" hatte. Ich kann Dir nur sagen, wie ich vorgegangen bin, aber vielleicht gibt es Dir ja die ein oder andere Anregung. Mit 7 Monaten habe ich schon Brei gefüttert - als Mittagsmahlzeit. Danach hieß es schlafen, aber Einschlafen ging damals nur durch Nuckeln an meiner Brust, die Milch, die kam, hat er natürlich auch geschluckt. Dieses Einschlafnuckeln hat mich sehr ausgelaugt. Ich habe es solange ertragen, bis ich das Gefühl hatte, mein Kleiner kostet nur an der Breimahlzeit, aber gegessen wird an der Brust! Da ich damit nicht einverstanden war, stand ich vor dem schweren Schritt ihm, die Brust zum Einschlafen wegzunehmen. Es verging noch einige Zeit, bis ich mich wirklich fest dazu entschlossen hatte. Also, nachdem ich nun abschätzen konnte, daß er gut Mittag gegessen hatte, ging es ins Bett, aber ohne die Brust freizumachen. Mein Sohn hat verständlicherweise geweint und protestiert. Aber ich hielt ihn noch fester auf meinem Arm, sprach und beruhigte ihn. Es war schwer, aber schon am nächsten Tag war der Protest geringer und am 3. Tag, schlief er eingekuschelt auf meinem Arm ein ohne nach der Brust zu verlangen. Die Phase des Einschlafens belastet mich nun viel weniger und meine Maus schläft auch viel schneller tief ein. Leider habe auch ich kein Rezept/keine Idee, wie man die Nächte ruhiger gestalten kann. Auch mein Sohn schläft noch nicht durch, verlangt nachts nach der Brust und seinen Einschlafhilfen. Mir hilft es sehr, zu lesen, daß unsere Situation gar nicht so ungewöhnlich ist. Weiterhin versuche ich, einen Weg zu finden, meinem Kleinen selbständiges Schlafen im eigenen Bett (die ganze Nacht hindurch)beizubringen. Ich wünsche Euch alles Gute. Frohe Weihnachten! Susanne


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