Mitglied inaktiv
hallo frau welter meine tochter ist jetzt 5 wochen alt, ich stille voll. seit 9 nächten kommt sie alle 2 stunden, manchmal sogar nach 1,5h. auch am tag ist der abstand selten grösser als 2-2,5 stunden. sie nimmt immer nur eine brust. hab alles versucht, dass sie die zweite noch nimmt (windeln wechseln, warten bis sie sehr hunger hat...), klappt nicht. einschlafen tut sie eh sehr schwer, meist will sie an der brust noch ein paar minuten scheintrinken und nuckeln, bis sie loslässt und schläft. was kann ich machen, damit der rhythmus anders wird, abstand vor allem in der nacht länger? ich kann echt nicht mehr und überlege mir ernsthaft abzustillen (hab noch einen sohn, knapp 2 jahre). haben sie einen tipp???? vielen dank! liebe grüsse petra (aus der schweiz)
? Liebe Petra So sehr Sie es sich auch wünschen und so sehr ich verstehen kann, dass es sehr anstrengend ist mit einem Baby und einem weiteren Kind unter zwei: Es gibt nicht wirklich eine Möglichkeit, an dem Verhalten des Babys etwas zu verändern, denn Ihre Kleine verhält sich lehrbuchmäßig wie ein fünf Wochen altes Kind. Abstillen klingt in dieser Situation verlockend, wird Ihnen aber keine Garantie dafür geben, dass es besser wird. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Scheuen Sie sich nicht, sich auch am Tag, wenn das Kind einmal schlafen sollte, hinzulegen. Es ist jetzt nicht wichtig, dass die Fenster regelmäßig geputzt werden und die Bettwäsche optimal gebügelt ist, sondern es ist wichtig, dass Sie sich genügend Ruhe und Erholung und auch einmal etwas für sich gönnen. Denken daran: Muttersein ist überaus anstrengend und je kleiner das Kind ist, um so anstrengender kann es sein. Wenn Sie mehr abnehmen, als es Ihnen recht ist, dann schauen Sie, dass Sie sich mehr Ruhe gönnen (wenn irgend möglich) und gönnen Sie sich Kalorienbomben. Sahnequark statt Magerquark, einen schönen Eisbecher mit Sahne und lassen Sie sich vielleicht vom Partner kleine Zwischenmahlzeiten fertig machen, die Sie mit einer Hand essen können. Wenn ein Teller mit Häppchen (Käsewürfel, Obst, Brot, Kräcker ...) fertig im Kühlschrank steht, können Sie zum Beispiel die Zeit während des Stillens nutzen, um etwas zu essen und zu trinken. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuchen Sie sich am Tag Freiraum für sich zu schaffen. Vielleicht kann Ihnen Ihr Mann, die (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager Ihr(e) Kind(er) für eine Stunde oder so abnehmen, spazieren gehen oder spielen, und diese Zeit Nutzen Sie für SICH. Selbst wenn Sie nur in Ruhe in der Badewanne liegen, einmal um den Block joggen oder sich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begeben, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese „gewonnene“ Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Und denken Sie daran: Es wird mit zunehmend Alter besser werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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