k_ristina
Liebe Biggi! Mein Sohn ist 3 Jahre und der zweite Sohn 10 Wochen alt. Der große Sohn wird zum Einschlafen und nach dem Schlafen noch gestillt. Als Baby hat er sehr viel geclustert und den ganzen Tag auf mir verbracht. Sobald etwas nicht gepasst hat, konnte er sich sofort mit der Brust beruhigen lassen. Er wurde in den Schlaf gestillt und war immer recht ruhig und entspannt, sodass ich eigentlich immer nebenbei ein Buch lesen, TV schauen oder schlafen konnte. Er musste nach einer Stillmahlzeit nie aufstoßen, hatte keine Blähungen und war eigentlich sehr zufrieden. Beim Baby ist es dieses Mal total anders. Es clustert nicht, wird zum Einschlafen zwar gestillt, aber jedes Stillen ist sehr anstrengend und ich weiß nicht mehr, wie ich uns helfen kann bzw. was ich noch machen soll. Während dem Stillen kann ich nebenbei nichts machen...nicht Schlafen, kein Buch lesen oder mit dem großen Kind irgendwie beschäftigen, einfach nichts, da das Baby beim Stillen sehr unruhig ist, sich wegstoßt, oft verschluckt, stöhnt, Blähungen hat und es bei jeder Stillmahlzeit aufstoßen muss, sodass ich eigentlich immer bereit sein muss zum Hochnehmen und Tragen. Seit ein paar Tagen beobachtet es die Umgebung und alles rundherum sehr genau, sodass es sich beim Stillen sehr leicht ablenken lässt, da sogar eine weiße Wand interessanter zum Anschauen ist, als das Schlafen und Stillen (beim großen Kind war das gar nicht so, Stillen war immer wichtiger). Wenn das Baby müde ist, dann findet es tagsüber und auch am Abend sehr schwer in den Schlaf (auch wenn ich es rechtzeitig zum Stillen anlege und wir uns hinlegen), weil alles andere rundherum interessanter ist und es evtl. überreizt ist. Es möchte zwar gestillt werden und schlafen, aber irgendwie auch nicht und somit verpasst es oft den Zeitpunkt zum Einschlafen und das Weinen/Schreien fängt an. Manchmal schreit es 30 Minuten, aber manchmal auch länger, bis es vor Müdigkeit dann einschläft oder auch nicht. Ich weiß nicht wie ich es beruhigen soll, denn nichts hilft...kein herumtragen, kein Stillen (auch eine andere Position oder in einem anderen Zimmer nicht), in der Trage will es dann auch nicht sein, einfach nichts. Ich bin fix und fertig, weil es mir leid tut, dass ich nicht helfen kann und es sich gar nicht beruhigen lässt. Ich habe schon Angst vor jedem neuen Tag und vor den Abenden, da ich weiß, dass es mühsam sein wird. Es wäre so schön, wenn wir uns einfach hinlegen könnten und das Baby sich so in den Schlaf stillt, aber das wird es glaub ich nie sein. Was kann ich noch machen, außer Zimmer abdunkeln und für Ruhe sorgen (ist schwierig mit einem Kleinkind), damit es sich nicht so ablenkt und leichter in den Schlaf findet? Wieso finden manche Babys schwer in den Schlaf und wann hört es auf, hat es irgendwelche Auswirkungen für später? Muss ich für die Zukunft dann aufpassen, dass es nicht vielen Reizen ausgesetzt ist? Was kann ich gegen die Unruhe beim Stillen machen bzw. wann hört es mit dem ständigen aufstoßen auf? Ich möchte einfach, dass unsere Stillbeziehung schön und ohne Schwierigkeiten ist, aber das ist es leider seit Anfang an nicht und mir geht schon langsam die Kraft aus und ich will so nicht mehr stillen. Zur Info: Fremdsauger werden keine verwendet, Zungenband wurde vor 6 Wochen durchtrennt und jetzt passt es, Milch habe ich viel. Vielen Dank und LG Kristina
Liebe Kristina, vielleicht hat dein Baby Verspannungen, die ihm unangenehm sind, evtl. kann ein Osteopath, der sich mit Säuglingen gut auskennt, hier Hilfe leisten. Falls du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest du dich an eine Stillberaterin vor Ort wenden, die Euch beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob das Baby korrekt an der Brust saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste. Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Beobachte auch einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von Dir bevorzugte Haltung nicht. Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Versuche, dir kleine Auszeiten zu gönnen, vielleicht kann dein Mann jeden Tag eine Stunde spazieren gehen und du kannst dich gemütlich in die Badewanne legen oder ein Buch lesen, tu dann aber wirklich etwas für DICH, damit du etwas zur Ruhe kommst. Lieben Gruß Biggi
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