Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Still- und Pumpprobleme

Frage: Still- und Pumpprobleme

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Hallo Frau Welter, meine Wanda ist jetzt dreizehn Wochen alt und ich habe vor, sie ein halbes Jahr voll zu stillen. Bisher hatten wir nie Probleme miteinander. Wanda hatte von Anfang an einen guten Zug und die Brust (beide Seiten) recht bald leer. In letzter Zeit bin ich etwas verunsichert: Wanda trinkt meist 5 (4-6) mal am Tag (nachts schläft sie durch), neuerdings bleibt sie aber nur ca. 5 min an jeder Brust, danach bekommt sie echt schlechte Laune. Das ist ja wirklich wenig und wahrscheinlich nicht so günstig für meine Milchbildung. Manchmal ist sie danach zufrieden, manchmal weint sie noch etwas herum, lässt sich aber durch Nuckel und etwas herumtragen beruhigen. Wenn sie noch hungrig wäre, würde sie sich ja wahrscheinlich recht bald danach wieder melden, aber meist bleibt es bei 3-4 Stunden. Über die kurze Zeit bin ich nun verunsichert - ich habge leider keine Waage, um mal zu schauen, wieviel sie so trinkt. Mein Hauptproblem ist aber gar nicht so dass stillen als solches, sondern dass abpumpen. Ich gehe seit einer Woche wieder Teilzeit arbeiten. Abpumpen und Flasche füttern haben wir vorher geübt. Es war zwar etwas mühsam, aber es ging und ich konnte die verfütterte Mahlzeit jeweils durch pumpen voll ersetzen (ca. 180ml). Ich verwende die ISIS - Handpumpe (Avent). Neuerdings kommt der Milchfluss durch die Pumpe leider nicht richtig in Gang, und dass, obwohl ich wirklich versuche, mich zu entspannen, viel getrunken habe ect. Ich schaffe es nicht mehr, die Mahlzeit mit einmal abpumpen zu ersetzen. Neulich abends wollte ich 2h nach dem letzen stillen abpumpen, um sozusagen Milch zu sammeln - habe aber aus beiden Seiten insgesamt nur 30ml!! herausbekommen. Das ist mir vorher noch nie passiert. Selbst nach mnur zwei Stunden, hatte ich in der Regel so 80ml in der Brust, also etwa die Hälfet einer Mahlzeit. Nun gerate ich natürlich unter Druck, denn ich möchte auch an meinen Arbeitstagen, dass Wanda nur Muttermilch bekommt. Mein Mann kann sie mir zum Teil auf Arbeit bringen - einen Tag ist sie jedoch bei einer Freundin untergebracht, die natürlich nicht auf arbeit gedackelt kommen kann. Können sie mir möglicherweise raten, was ich nun tun soll, um Wanda weiterhin stillen zu können und die Abpumperei besser in den Griff zu bekommen? Vielen Dank! Eva-Preußer-Hitzing


Biggi Welter

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? Liebe Eva, solange Ihr Baby gedeiht, müssen Sie sich keine Sorgen machen, ob die junge Dame kurz oder lang an der Brust trinkt. Viele Baby werden mit zunehmendem Alter immer schneller an der Brust und können in kürzester Zeit erstaunlich große Mengen trinken. Schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf alle Kriterien für ein gut gedeihendes Baby an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann bekommt Ihre Tochter auch genügend Milch. Langfristiges Abpumpen kann immer wieder einmal mit kleineren oder größeren Krisen verbunden sein. Dabei ist es in vielen Fällen das Problem, dass frau den Milchspendereflex nicht mehr so gut auslösen kann. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder ein Tonband mit seinen Geräuschen hören) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Manchmal hilft auch der Wechsel zu einer anderen Pumpe. Was ganz wichtig ist: Setzen Sie sich nicht unter Druck, bei ein oder zwei Pumpesitzungen eine komplette Mahlzeit abpumpen zu können. Das verursacht nur Stress für Sie und hemmt damit wieder den Milchspendereflex. Besser ist es, wenn Sie sich mehrmals täglich zum Abpumpen hinsetzen. Häufigeres und kürzeres Abpumpen ist deutlich effektiver als seltenes und langes Abpumpen. Lassen Sie sich doch einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe zeigen und erklären, wie Sie Ihre Brust vor (und während) dem Abpumpen massieren können, um den Milchspendereflex zu fördern. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Eva, ich pumpe jetzt seit genau zehn Wochen MuMi ab. Kann es sein, das Deine Kleine jetzt einfach kräftiger saugt und somit die Brust schneller leert?! Wenn ich nach dem Stillen abpumpe, kommt auch immer etwas weniger. Mach' Dich nicht verrückt, solange sie zufrieden ist und regelmäßig in die Windel macht, ist doch eigentlich alles O.K. Gruß Christine


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