Mitglied inaktiv
Hallo! Meine Tochter ist jetzt 3,5 Wochen alt. Das Stillen klappt eigentlich gut. Nun habe ich noch zwei Fragen. Meine Hebamme sagte mir, wir sollten versuchen/schaffen, daß sie geregelten Stillzeiten hat. z. B. 6.00 Uhr, 10.00 Uhr, etc. sodaß die letzte Mahlzeit so gegen 22-23.00 Uhr liegt und sie nachts dann schlafen lasse, bis sie von alleine kommt. Sie meinte auch ich solle sie morgens dann auch zu den Zeiten wecken. Ich möchte gerne so gegen 6.00 Uhr anfangen, da mein Sohn (2 Jahre) um 7.00 Uhr aufsteht. Über Tag versucht ich sie alle 4 Stunden anzulegen, wecke Sie dann auch, wenn nötig. Nur wenn ich sie wach machen soll, ich es ziemlich schwierig. Es dauert bis zu einer halben Stunde bis Stunde bis ich sie richtig wach habe und sie richtig trinkt. Wenn Sie noch so schläfrig ist trinkt sie ein paar Schlucke und schläft dann wieder ein. Haben Sie vielleicht ein Rat wie ich es handhaben kann? Wenn ich meine Tochter anlege, trinkt sie von 10-20 Minuten (ca. alle 4-4,5 Stunden). Die ersten 10 Minuten läuft es gut, da der Druck in der Brust noch kräftig ist. Danach macht sie nur noch mätzchen, weil es da schwieriger wird und sie noch kräftiger ziehen muß. Sie gibt dann ziemlcih schnell auf (habe ich zu mindest im Gefühl). Ich versuche sie an die Brust zu legen, von der sie schon getrunken hat, funktioniert das nicht, biete ich ihr die andere an, aber ohne Erfolg, sie weigert sich. Die gesamte Stillzeit, mit wickeln, etc. dauert ca. eine halbe bis einer Stunde. Danach lege ich sie weg. Nun meine Frage: Sind 10 Minuten nicht etwas wenig um satt zu werden? Denn danach meckert sie bis zu einer Stunde, wenn nicht noch länger. Ich biete Ihr dann nach etwas eine halben Stunde noch etwas Tee an, den sie dann mal mehr mal weniger hastig trinkt. Vielleicht haben Sie ja einen Rat für mich. Vielen Dank.
? Liebe Sternchen 02, ich fürchte, dass Ihre Hebamme dringend eine Fortbildung zum Thema Stillen braucht, damit nicht noch weitere Mütter so verunsichert werden. Das Stillen nach Plan so wie es hier beschrieben wird, ist einer der Gründe, warum in der Generation unserer Mütter die meisten Frauen (falls sie es überhaupt versucht haben) mit dem Stillen gescheitert sind. Von Stillexperten wird einhellig empfohlen, dass nach Bedarf gestillt wird und nicht nach der Uhr. Das Stillen nach Bedarf vermeidet eine ganze Reihe von Stillproblemen und wenn das Kind so weit ist, wird es von selbst seinen Rhythmus finden, der aber im gesamten ersten Jahr immer wieder sehr leicht veränderbar sein wird. Es spricht sicher nichts dagegen, eine gewisse Regelmäßigkeit im Tagesablauf anzubieten, wenn die Mutter das unbedingt möchte, aber die Mutter sollte dennoch flexibel auf die Bedürfnisse des Kindes eingehen. Bei einem so kleinen Kind sind in der Regel durchschnittlich acht bis zwölf Stillzeiten in 24 Stunden zu erwarten. Es ist auch nicht zwingend so, dass ein Baby eine exakte Minutenzahl an der Brust verbringen muss. Die Dauer einer Stillmahlzeit kann sehr unterschiedlich sein und letztendlich entscheidend ist das Gedeihen des Kindes. Schauen Sie sich Ihr Baby einmal in Hinblick auf die folgenden Punkte an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass `nassA ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Dies sind die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby und solange diese Kriterien erfüllt sind, ist davon auszugehen, dass das Kind die Milch, die es braucht auch bekommt. Sollten wider Erwarten diese Punkte nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich am besten an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und besprechen mit ihr, was Sie tun können, um Ihre Milchmenge an den Bedarf Ihres Kindes anzupassen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich denke ein ausführliches Gespräch mit einer Kollegin und der Besuch einer Stillgruppe würden Ihnen sehr viel helfen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, also ich kann Deine Hebi nicht verstehen. Was soll denn der Schwachsinn ein 3,5 Wochen altes Baby schon einen Rhythmus anzugewöhnen? Das hat man mal vor Urzeiten gemacht, wahrscheinlich stammt Deine Hebi auch noch von daher. Stille auf jeden Fall nach Bedarf und bitte wecke das Kleine nicht auf wenn es gerade schläft. Wie Du ja selber festgestellt hast, bringt es überhaupt nichts. Wenn Deine Kleine Hunger hat, dann wird sie sich schon melden. Ich denke mal durch das ganze erzwungene hin und her ist sie wahrscheinlich auch irgendwie nie richtig bei der Sachen, wenn Du stillst. Stille einfach nach Bedarf, ich bin mir sicher, dann wird sie auch besser trinken. Unser Sohn wurde ganze 6 Monate gestillt bis die Beikost kam und er hat bis zum Schluß immer Phasen gehabt wo er mal längere Pausen gemacht hat und mal weniger. Die längsten Pausen waren bei uns allerdings 4 Stunden und das mit 6 Monaten. In den ersten Monaten kam er teilweise alle 1,5 Stunden und das 2-3 mal hintereinander. Also quäle sie bitte nicht mit diesen sinnlosen festgelegten Zeiten. Spätestens mit der Beikost hat sie ihre geregelten Zeiten, das spielt sich alles von selbst ein. Viel Glück Jackymaus
Mitglied inaktiv
Hallo! Die Ratschläge Deiner Hebamme sind veraltet - gerade so kleine Babies werden nach Bedarf gestillt. Häufigeres Ablegen ist wichtig, um die Milchproduktion anzuregen, und so ein kleiner Magen kann noch gar keine großen Mengen aufnehmen, um mehrere Stunden durchzuhalten. Ich würde auch keinen Tee geben - das Baby füllt seinen Magen dadurch mit kalorienloser Flüssigkeit und trinkt noch weniger an der Brust. Wenn Du Pech hast, kommt sie mit dem Saugen an Brust und Flasche durcheinander, weil das Trinken aus der Flasche eine andere Saugbewegung erfordert - das kann zum Abstillen führen. Wenn die Kleine öfters trinkt und sich gerade Spätnachmittags bis Abends das Stillen häuft, ist auch das ganz normal. Bei meinem Sohn erlebe ich das gerade auch wieder. Er hatte Zeiten, da kam er im Spätnachmittag bis Abends teilweise halbstündlich, eben, wenn ein Wachstumsschub anstand. Ihn da auf feste Zeiten bringen - das hätte die Hebamme ja mal versuchen können. Der hätte sich glatt weggeschrien, und Erik hat Ausdauer - da war es weit weniger stressig, ihn nach Bedarf zu stillen. Das Stillen nach Bedarf hat auch den Vorteil, dass Deine Milchproduktion mehr angeregt wird. Vielleicht bekommt sie dann wieder mehr, und es wird besser. große Abstände bewirken da genau das Gegenteil - wenn selten gesaugt wird, produziert die Brust weniger. Erik hat das manchmal auch; er ist jetzt ca. 3 Monate, und manchmal regt er sich auch ein bisschen auf, wenn die Milch im Verlauf der Mahlzeit nicht mehr so schnell kommt, wie er sich das vorstellt. Wenn ich viel Ruhe zum Stillen habe und mich entspannen kann, läuft die Milch irgendwann doch wieder, und dann trinkt er auch wieder. Dann kann das Stillen auch mal bis zu einer Stunde dauern (mit Unterbrechungen). Liebe Grüße Britta