Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Sterilisation und Stillen

Frage: Sterilisation und Stillen

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Hallo Biggi, vielleicht kannst Du mir einen Rat geben. Ich habe nun 3 Kinder, meine kleine Tochter ist nun fast 4 Monate alt. Unsere Familienplanung ist mit 3 Kindern abgeschlossen. Ich möchte mich gerne so schnell als möglich sterilisieren lassen. Ich stille meine kleine Maus noch voll, und möchte auch mindestens noch bis zum 1. Lebensjahr weiterstillen. Für die OP zur Sterilisation müßte ich meine Maus für diesen Tag ans Fläschen gewöhnen. Ich dürfte erst 8 Stunden nach der OP wieder stillen. Nun hat sie aber noch niemals aus der Flasche getrunken. Wie kann ich es am besten anstellen sie daran zu gewöhnen? Soll ich das eine ganze Zeit vorher mit ihr üben? Wird sich mein Milchhaushalt dann nicht zuviel steigern, wenn ich mit abpumpen beginne? Ich habe bis dato noch keinen Termin ausgemacht, da ich mir auch nicht so sicher bin, ob ich nicht besser noch solange warten soll, bis meine Tochter feste Nahrung essen kann usw. Wenn Du einen Rat für mich hättest, wie man das am besten alles angehen kann, wäre ich sehr dankbar. Liebe Grüsse, Daniela


Biggi Welter

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? Lieber Daniela, mit welcher Begründung soll eine achtstündige Stillpause eingehalten werden? Ich nehme an, dass Du eine Vollnarkose haben wirst. Eine Vollnarkose erfordert nur für die Zeit eine Stillpause, in der die Frau in der Narkose liegt und noch nicht wieder wach ist plus die Zeit, die die Frau braucht, bis sie das Kind wieder selbst halten kann. Ich zitiere aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Andere in der Anästhesie verwendete Mittel Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist Ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit der Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der diaplazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Sprich mit den behandelnden Ärzten darüber, dass das Narkosemittel so gewählt wird, dass keine längere Pause notwendig ist. Wenn sie sich unsicher sind, können sie sich bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie Tel.: 030-30686-734 erkundigen. Das Team um Dr. Ch. Schaefer hat dort einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte zu Medikamentenfragen und Fragen zu Diagnoseverfahren in Schwangerschaft und Stillzeit eingerichtet. Da eine Sterilisation der Frau nicht stundenlang dauert, muss also nur eine relativ kurze Zeit von vielleicht zwei Stunden überbrückt werden und dazu genügt es, wenn Du eine Woche vor dem geplanten Termin anfängst täglich 30 ml abzupumpen und diese Milch sammelst. Unmittelbar vor dem Eingriff kannst Du dein Kind dann nochmals anlegen und während Du im OP bist kann eine liebe und vertraute Person dein Kind betreuen und ihm die abgepumpte Milch bei Bedarf mit einem Becher geben. Das erfordert dann weder große Übungsaktionen, noch eine Flasche und wenn Du ein paar Tage lang täglich 30 ml abpumpst, greift das auch kaum in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein. LLLiebe Grüße Biggi


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