Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

start mit Östrogenpille und Stillen?

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: start mit Östrogenpille und Stillen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich habe ein Problem mit der Cerazette- leider vertrage ich sie nicht mehr. Mein Arzt hat mir nun empfohlen, die C. abzusezten und wieder mit einer Östrogenpille (Microgynon) zu beginnen. Meine Tochter ist nun 4,5 Monatge alt und wird noch voll gestillt. Wie soll ich mit dem Stillen vorgehen? Kann ich weiter stillen oder ist die Öst. Pille schädlich? Der Arzt riet mir, 50/50 zu stillen und Flasche zu geben (also die hälfte aller Mahlzeiten als Flasche zu geben). Wäre das Vorgehen ok, auch wenn die Östrogene evtl schädlich sind? Wie wirkt sich das Ö. auf die Milch bzw mein Baby aus? wie soll ich vorgehen? Und welche Flaschennahrung ist nun geeignet- Pre oder Folgemilch? Und sollte ich wirklich Stillmahlzeiten ersetzen müssen- wie schnell- also wie viele Flaschen am Tag kann ich sofort geben- oder sollte wie bei der Beikost jeweils eine Woche nach Ersetzen einer Mahlzeit gewartet werden? Sooo viele Fragen! Aber ich bin jetzt echt ein bisschen durcheinander... Danke schon vorab und Grüße Spätzle


Biggi Welter

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Liebe Spätzle, ich zitiere Ihnen hierzu aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage, 2001: "Östrogene, Gestagene und hormonale Kontrazeptiva Gestagene (Novethisteron, Levonogestrel, Medroxyprogesteron) als Bestandteil einer Mini oder Kombipille oder eines Depotpräparates beeinträchtigen die Milchmenge kaum und haben wenn überhaupt nur einen sehr geringen Einfluss auf die Zusammensetzung. Manche Untersucher beobachteten sogar eine längere Stillperiode unter Depot Medroxyprogesteron gegenüber Müttern ohne hormonale Kontrazeption (Übersicht in Bennett 1996). ... Bei täglicher Einnahme von 0,05 mg ist Ethinylestradiol in der Muttermilch nicht nachweisbar. ... Die Gestagenaufnahme des Säuglings liegt zwischen 1 und 2 % der gewichtsbezogenen mütterlichen Dosis kontrazeptiver Zubereitungen. ... ... Empfehlung für die Praxis: Reine Gestagenmonopräparate (Minipille) sind in der Stillzeit die oralen Kontrazeptiva der ersten Wahl. Verträgt die Mutter diese nicht, sind auch die heute üblichen, niedrigdosierten Kombinationspräparate (aus 0,035 mg Ethinylestradiol plus Gestagen) oder Gestagendepot akzeptabel. Etwa 6 bis 8 Wochen nach der Entbindung kann, falls erforderlich, mit der Einnahme hormonaler Kontrazeptiva begonnen werden." LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggie, phew Danke für die schnelle Rückmeldung, da fällt mir ja ein Stein vom Herzen!! Die Microgyn ist also OK? Ich freue mich dass ich weiter Stillen kann. Und meine Kleine glaube ich auch..:))))


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