Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Späterer Beikoststart

Frage: Späterer Beikoststart

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Hallo liebe Stillberaterinnen, habe mal eine Frage zum Beikoststart bei Stillkindern. Unsere Kleine ist jetzt 10 Monate und wir versuchen ihr seit 4 Monaten immer mal wieder Beikost anzubieten. Erst seit 1 Woche isst sie ab und zu mal etwas, am liebsten würde sie jedoch ganz selbst essen, es landet jedoch dann gar nix im Mund. Ich drück ihr dann einen Keks in die Hand und versuche sie ansonsten bei jedem Essen mit dem zu füttern was wir haben ohne festes System wie ich es anfangs eigentlich vor hatte. Es gibt mal Gemüse, mal Brot, mal etwas Obst oder Joghurt, allerdings in Mäusemengen, so 2-3 Löffel. Ab und an sogar mal etwas mehr.Ist auch völlig o.k. für uns dass sie noch nicht wirklich viel isst, hab das Buch "Mein Kind will nicht essen" auch schon gelesen ;o) Nun meine Frage: habt ihr Erfahrung wie ich ihr den Start erleichtern kann? Ich bin unsicher wie oft ich ihr die Brust anbieten soll, da sie bei uns auch noch die Einschlafhilfe ist aber ja dann auch satt macht. Z.B. eher Einschlafbrust geben und dann Nachmittagsjoghurt oder Essen vor dem Schlaf? Trinkt das Kind automatisch weniger wenn es bereit ist feste Nahrung zu sich zu nehmen oder ist es z.B. satt wenn ich es gestillt habe und nimmt dann weniger? Hab schon verschiedenes ausprobiert und finde irgendwie keine Richtung.... Liebe Grüße!


Biggi Welter

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Liebe Sonne212, generell ist es so, dass ein Kind in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden sollte und dann wenn das Kind seine Bereitschaft dazu erkennen lässt wird ERGÄNZEND zur Muttermilch die Beikost eingeführt. Die Empfehlung lautet darüber hinaus, dass während der gesamten Stillzeit, die mindestens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauern sollte, weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Natürlich kannst Du versuchen, vor dem Stillen Beikost anzubieten, die wenigstens Kinder essen aber mehr, wenn sie nicht gestillt werden. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Setze auch auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen. Probier es einfach einmal aus. LLLiebe Grüße Biggi


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