Mitglied inaktiv
Hallo, meine Hebamme ist gerade im Urlaub, deshalb stelle ich meine Frage mal hier. Meine Tochter ist 12 Wochen, ich stille sie voll. Sie ist ein Frühchen und 6 Wochen (33+5SSW) zu früh geboren.Zuerst war sie 3 Wochen im Krankenhaus, dort hat sie die abgepumpte Milch erst durch die Magensonde, dann in der Flasche bekommen. Zu Hause haben wir es dann nach 2 Tagen geschafft, daß sie ausschließlich an der Brust trinkt. Das klappt eigentlich auch super. Seit ca. 2 Wochen macht sie an der rechten Brust ein wahnsinns Theater. Ständig Pausen, weinen, nur ablecken. Ich habe sie dann mal anders angelegt, so daß die Füße rechts von mir liegen. Das ging erst super, aber da fängt sie jetzt auch an, Theater zu machen. Meine Fragen: 1. Kann es sein, daß sie nur auf der rechten Seite liegend trinken mag? 2. Oder mag sie nur die linke Brust? In der rechten Brust hatte ich mal eine tumor-Operation. Kann es sein, daß die Milch dort schlechter fließt? Allerdings ist mir das während der 3 Wochen mit Abpumpen nie aufgefallen, es kam aus beiden Seiten immer ca. gleich viel heraus. An der linken Brust trinkt sie immer ganz normal, ohne Probleme. Bloß denke ich dann immer, daß sie dann nicht satt wird, wenn sie nur eine Seite trinkt. Sie hat dann immer noch Hunger. Ach ja: bei der Geburt hatte 45cm und 2330g, vor 2 Wochen beim KiA hatte sie 55 cm und 4220g. Viele Grüße, Iris
Liebe Iris, fast bei jeder Frau gibt es mehr oder wenige deutlich ausgeprägte Unterschiede zwischen beiden Brüsten. Es gibt z.B. Frauen, die auf einer Seite eine Hohlwarze und auf der anderen Seite eine normal ausgebildete Brustwarze haben. Und beinahe jede Frau bemerkt, dass eine Brust besser "läuft" als die andere. Die meisten Babys haben eine "Lieblingsbrust". Das ist gar nicht ungewöhnlich. Normalerweise besteht kein Grund zur Sorge wegen dieser Unterschiede, sie sind ebenso normal, wie die Tatsache, dass es Menschen gibt, die Rechtshänder sind und andere, die die linke Hand bevorzugen. Manchmal geht die Bevorzugung durch die Babys jedoch so weit wie bei Ihrer Tochter dass sie nur noch an einer Seite trinken. Die Milchmenge in der bevorzugten Brust wird dann mehr und nimmt auf der anderen Seite ab. Das ist im Allgemeinen kein großes Problem, denn es ist durchaus möglich ein Baby mit nur einer Brust zu ernähren. Es dauert allerdings einige Zeit, bis sich die erforderliche Milchmenge durch häufigeres Anlegen an der bevorzugten Seite eingependelt hat vielfach sind beim einseitigen Stillen zumindest anfangs die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten auch kürzer. Der in diesem Fall entstehende Größenunterschied zwischen den beiden Brüsten gleicht sich nach dem Abstillen wieder aus. Manche Babys lassen sich auch überlisten. Legen Sie Ihr Baby zuerst an der linken Seite an. Sobald der Milchspendereflex ausgelöst wurde, wechseln Sie, ohne die Stillhaltung zu verändern, an die andere Seite. Sie können auch den Milchspendereflex durch Massage auslösen und Ihr Kind dann an der ungeliebten Seite anlegen. Vielleicht lassen Sie Ihre Kleine auch einmal vom Kinderarzt anschauen, um eine medizinische Ursache auszuschließen. Möglicherweise tut ihr beim Trinken an der rechten Seite etwas weh. Hat sie eine Erkältung? Babys mit Ohrenschmerzen verweigern häufig eine Seite, wenn nur ein Ohr betroffen ist, weil es ihnen unangenehm ist auf dem erkrankten Ohr zu liegen. Ein Schlüsselbeinbruch während der Geburt (kommt gar nicht so selten vor), kann dem Baby ebenfalls Probleme bereiten und sein Stillverhalten auf einer Seite beeinflussen. Ich hoffe, ich konnte etwas helfen, für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, danke für die schnelle Antwort. Den Rat mit dem Brustwechsel werde ich gleich mal ausprobieren. Und nächste Woche müssen wir sowieso zum Kinderarzt, da werde ich das natürlich auch fragen. Danke und viele Grüße, Iris
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