Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Seltsames Phänomen - dringend, Abstillgefahr!

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: Seltsames Phänomen - dringend, Abstillgefahr!

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Hallo, eine Freundin von mir hat vor zwei wochen ihr erstes Kind bekommen. Sie stillt ihn voll, allerdings klappt es an der einen Brust nicht so gut, sie hatte dort auch schon eien Brustentzündung und pumpt seitdem dort ab und gibt es nach dem Stillen noch per Fläschchen. Dazu hatte ihr übrigens auch die Stillberaterin geraten, die sie betreut. Seit einem Tag nun hat sie Bläschen auf genau dieser Brust, die weder Hebamme, Haus- noch Hautarzt zuordnen können, es ist eine Gürtelrose im Verdacht. Bis die Blutergebnisse kommen, und das erst am Montag, soll sie auf der betr. Seite abpumpen und die Milch verwerfen. Leider ist sie leicht panisch und denkt eh schon, ihr Kind bekommt zu wenig - sie hat sich GEGEN Rat der Hebamme z.B. eine Waage aus der Apotheke besorgt. Wir sehen jetzt die Gefahr, dass die Angst ducrh diese Aktion nicht gerade gemildert wird und das der erste Schritt zum Zufüttern ist (also künstl. NAhrung). HAst Du jemals von so was gehört und weißt, wie man sich z.B. im Falle einer Grütelrose stilltechnisch verhalten soll bzw. was das sonst sein könnte? Viele Grüße und 1000 Dank Traube mit den 2 Ex-Milchjunkies Maike (22 Monate gestillt, mittlerweile 4,5 Jahre alt) und Janna, nur 15,5 Monate gestillt, mittlerweile fast 18 Monate alt


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Ach ja, weiß nicht, ob das wichtig ist, die Freundin hatte während der Geburt einen Herpes an den Lippen und hat ihr Baby nur mit Mundschutz berührt!


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Liebe Traube, Gürtelrose (Herpes zoster) heißt auf englisch shingles (varicella zoster virus VZV) und ist leider eine sehr unangenehme Erkrankung, die aber normalerweise keine Unterbrechung des Stillens oder gar ein Abstillen erfordert (das tun ohnehin nur sehr wenige Erkrankungen). Gürtelrose tritt gewöhnlich im Erwachsenenalter auf und ist eine den Windpocken verwandte Krankheit. Sie wird durch den direkten Kontakt mit dem Atem, dem Ausschlag oder durch Tröpfcheninfektion (Nase und Mund) übertragen. Obwohl Gürtelrose und Windpocken miteinander verwandt sind, werden sie nicht auf die gleiche Art und Weise behandelt. Leidet eine Mutter zum Zeitpunkt der Geburt ihres Babys an Gürtelrose, werden die gleichen Vorsichtsmaßnahmen angewandt wie bei einer Herpesinfektion. Wichtig ist, dass Ihre Freundin darauf achtet, dass das Baby nicht mit den betroffenen Stellen in Kontakt kommt (abdecken) und dass sie auf extreme Hygiene (vor allem häufiges Händewaschen) achtet. In der Literatur wird diskutiert, ob es sinnvoll ist bei sehr jungen Säuglingen ein Varizellen Immunglobulin zu geben. Ich hoffe, es geht Ihrer Freundin bald besser. LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo traube, so einen undefinierbaren Ausschlag mit Verdacht auf Gürtelrose hatte ich auch an der Brust zu Beginn der Stillzeit. Irgendwann bin ich aus lauter Verzweiflung zum Krankenhaus gefahren, die diensthabende Hautärztin verordnete mir ein Antibiotikum und von da an wurde der Ausschlag besser. Ich kann gut verstehen, wenn bei so einem Ausschlag ans Abstillen gedacht wird. Aber ich stille meine Tochter mittlerweile 18 Monate.....trotz des fiesen Ausschlags zu Anfang. LG Dani


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