Niccy_sz
Hallo. Wir haben die Mittagsmahlzeit erfolgreich eingeführt (mit 6 Monaten) und auch wenn das Stillen noch nicht ganz ersetzt ist, klappt es soweit ganz gut. Letzten Donnerstag hatten wir dann die U5 bei Herrn Dr. XXX. Dieser hat uns dringend empfohlen sofort den Abendbrei (Dicker Grießbrei mit Butter) einzuführen, damit sie länger durchschläft. Zu dieser Zeit schlief sie von 19 Uhr bis 3.30 Uhr - 5.30 Uhr war dann Ende. Zeit zum Aufstehen. Tja, wir haben dann Abendbrei (19 Uhr) eingeführt, allerdings keinen Grießbrei sondern erst mal Anfangsmilch mit Reisflocken (160 ml und 5 EL). Den bekommt sie gar nicht ganz auf (meist die Hälfte) und bevor es dann ins Bett geht wird sie noch kurz gestillt (meist nur eine Brust). Sie schläft innerhalb von ein paar Minuten ein. Jetzt kommt der Knackpunkt: In der ersten Nacht hat sie tatsächlich bis 5 Uhr geschlafen. Seitdem allerdings ist das Schlafen eine "Katastrophe": 0 Uhr - 2 Uhr - 5 Uhr ist mittlerweile die Regel. Hier lässt sie sich auch nicht durch Schnuller, Wasser oder schmusen beruhigen! Nur Stillen hilft. Somit ist es jetzt schlimmer als vorher. Woran liegt das? Ist sie von dem klebrigen Brei durstig? Ist es zu früh gewesen (6,5 Monate)? Ich hab jetzt schon Angst, dass sie jetzt noch mehr zunimmt (70 cm - 10 kg), da der Brei ja bestimmt nahrhaft ist und dann das häufige nächtliche stillen??? Ganz zu schweigen, dass mich das total schlaucht.Ich wünsche mir die 1 x um 3.30 Uhr Stillmahlzeit zurück :-( An der fehlenden Nähe kann es nicht liegen. Sie liegt immer noch im Beistellbettchen an meiner Seite. Ich liege bei ihr bis sie einschläft (dauert meist nur 3 Minuten) und bin immer da wenn sie zwischendurch wach wird. Hat jmd. ähnliches erlebt oder eine Idee woran es liegen könnte. Lieben dank Niccy
Liebe Niccy, es kommt sehr viel häufiger vor, als die meisten Menschen glauben, dass ein Kind ab der Einführung der Beikost schlechter schläft und nicht, wie es landläufig immer wieder verbreitet wird, besser. Muttermilch ist in jedem Fall leichter verdaulich als Beikost oder künstliche Säuglingsnahrung und eine Mahlzeit am Abend ist naturgemäß deutlich schlafstörender, als eine Mittagsmahlzeit, die bis zum Abend doch schon zum größten Teil verdaut ist. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder selbst das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für KindernächteA von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. LLLiebe Grüße Biggi Welter
DarkDayDreams
warum sollst du denn dringend den abendbrei einführen? ich weiß ja nicht was das für ein kinderarzt ist aber früher (als ich baby war) hat man den frauen gesagt der abendbrei wird zuerst eingeführt damit die babys durchschlafen. aber inzwischen ist das wiederlegt!!! der brei abends hilft NICHT dem baby durchzuschlafen!!! babys müssen lernen allein wieder in den schlaf zu finden. bei dem einen passiert das früh bei anderen eben erst später. und mal ehrlich... verhungert tut deine tochter wohl nicht bei 10kg :-) also ich würde entweder weiter stillen oder ihr abends eine flasche geben. vielleicht mag sie abends einfach noch keinen brei und du versuchst den brei in einer woche wieder? das sie jetzt nicht mehr durchschläft hat wohl eher nichts mit dem essen zu tun sondern ist eher eine phase die auch wieder vorüber geht.
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