Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schwangerschaftsdiabeits - Kind stillen?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schwangerschaftsdiabeits - Kind stillen?

Mitglied inaktiv

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Sehr geehrte Biggi, bei mir besteht der Verdacht auf eine Schwangerschaftsdiabetis. Muss heute nachmittag zum Internisten. Falls sich der Verdacht bestätigen sollte, das Baby vielleicht sogar früher geholt wird, spricht etwas gegen Stillen? Soll ich es durchsetzen, auch wenn mir die Ärzte vielleicht abraten oder das Baby auf die Kinderintensivstation muss, also von mir getrennt wird. Abpumpen? Bin sehr verunsichert. Kannst du mir einen Rat geben? Vielen herzlichen Dank Katrin


Biggi Welter

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? Liebe Katrin, weder ein Schwangerschaftsdiabetes noch ein bereits vor der Schwangerschaft bestehender Diabetes ist ein Grund nicht zu stillen, im Gegenteil, es gibt Hinweise darauf, dass das Stillen das Kind vor Diabetes schützt. Wichtig ist, dass Du jetzt gut betreut wirst und auch nach der Geburt weiterhin gut betreut wirst. Du kannst dein Kind genau so anlegen und stillen wie jede andere Frau, es wird allerdings höchstwahrscheinlich etwas genauer beobachtet werden. Diese genauere Beobachtung muss jedoch keineswegs eine Trennung von Mutter und Kind bedeuten. Sollte eine Trennung tatsächlich notwendig werden (was wirklich nur selten der Fall ist, ebenso wie bei einem gut eingestellten Diabetes und vernünftigem Verhalten der Mutter das Kind nicht unbedingt vorzeitig geboren werden muss), dann kannst Du deine Milchproduktion mit Pumpen in Gang bringen und dein Kind erhält zunächst - wenn Du nicht bei ihm sein kannst - deine abgepumpte Milch. Doch jetzt mach dich nicht zu sehr verrückt und wende dich vor allem so rasch wie möglich an eine Kollegin vor Ort, mit der Du JETZT ausführlich sprechen kannst und außerdem dann jemanden hast, falls es nach der Geburt zu Problemen kommen sollte. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Alle Gute und LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Katrin, ich hatte auch SS-Diabetes und stille seit über 3,5 Jahren ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Lass dir nur keinen Unsinn im Krankenhaus erzählen. Damit du gewappnet bist: http//www.uebersstillen.org


Mitglied inaktiv

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Liebe Katrin, waehrend meiner 2 schwangerschaften tauchte diabetis auf. meine kollegin hatte diabetis, viel ausgepraegter und chaotischer als bei mir. es gibt sooo unterschiedliche grade von diabetis: ich musste einfach auf zuckerkonsum verzichten ( keine negerkuesse! ) und meine schwangerschaften sind voll bis zum ende gelaufen, d.h. meine tochter wollte nicht geboren werden und die geburt wurde dann nach ueber 1 woche warten eingeleitet; meine kollegin musste ihren zuckerwert mehrmals am tag kontrollieren und kriegte ihn gar nicht in den griff; ihr sohn ist 3 wochen frueher geboren, von selber. kein arzt oder keine hebamme hat uns vor dem stilen gewarnt. und wir beide haben lustig drauflosgestillt; soll heissen: die diabetis duerfte dem stillen nicht im wege stehen. und wenn dein kind frueher geholt werden muss: was besseres als die muttermilch gibt es nicht, gerade fuers fruehchen. apropos fruehchen und kinderintensivstation: meine schwester hatte eine geburtseinleitung in der 26 schwangerschaftswoche, und das ist bereits 14 jahre her. sie hat abgepumpt und die milch ins krankenhaus gebracht, 3 mal am tag mindestens. und ihre tochter ist damit ernaehrt worden und steckt heute in voller bluete der pubertaet. nun glaube ich kaum, dass dein kind so frueh geholt werden muss. natuerlich ist dies alles ein unmedizinischer beitrag, aber wenn ein art dir sagt, du duerftest nicht stillen, frag nach, warum, und frag solange, bis du sicher bist, das der ratschlag rein medizinisch begruendet ist und nicht persoenlich gepraegt von einem stillfrustrierten doktor. vielleicht sogar: frag einen anderen arzt. wenn du stillen willst, dann rechtfertige dich nicht fuer diese entscheidung; sollte dir jemand davon abraten, dann muss diese person sich fuer seinen ratschlag rechtfertigen. denn DU bist die mutter deines kines, und DU entscheidest. vor allem: mach dich nicht krank mit sorgen: solltest du diabetis haben, laesst sich diese nicht stoppen durch sorgen. tu, was notwendig ist, um sie im griff zu halten, und behalte die ruhe. ich wuensche dir eine gute und angenehme schwangerschaft, viel geduld und ruhe und vor allem ein starkes selbstwertgefuehl. Christina


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