Mitglied inaktiv
Hallo, ich weiß nicht, ob die Frage in Dein Forum gehört, aber ich muß mich jetzt mal ausprechen. Obwohl Niklas jetzt schon ein Jahr alt ist,habe ich Schuldgefühle weil ich ihn nicht gestillt habe. Im Kreißsaal ist mir das Nein einfach so rausgerutscht, als ich nach dem Stillen gefragt wurde und hinterher habe ich mich auch nicht getraut es rückgängig zu machen. Ich habe mir während der SS auch gar keine Gedanken darüber gemacht und wollte es einfach auf mich zukommenlassen. Hier findet man auch nicht so leicht eine Freiberufliche Hebamme, da ich auch nicht im KH am Ort entbunden habe, sondern in eine andere Klinik gegangen bin und die Hebammen dort kommen auch nicht nach Hause. Vieleicht weißt Du ja einen Rat, wie ich aus dieser Misere rauskomme. Danke Gunda
? Liebe Gunda, wir alle treffen gelegentlich Entscheidungen, die wir hinterher bereuen. Manchmal lassen sich diese Entscheidungen wieder rückgängig machen und manchmal nicht. Wenn es sich um etwas dreht, das wir nicht mehr ändern können, dann hat es keinen Sinn, dass wir uns immer wieder selbst „schuldig" sprechen. Diese Schuldgefühle ändern nichts mehr an dem was war und sie behindern uns nur. Du hast vor einem Jahr eine Entscheidung getroffen, die Du in dem Moment, in dem Du sie gefällt hast, möglicherweise nicht vollkommen durchdacht hast. Wahrscheinlich hast Du in diesem Augenblick auch dem Stillen nicht die Bedeutung beigemessen, wie Du es heute tust. Es hat jetzt keinen Sinn mehr, dass Du dich deswegen selbst immer wieder anklagst. Du bist mit Sicherheit keine schlechtere Mutter, denn Stillen alleine macht noch keine gute Mutter. Vielleicht hilft dir der Satz: „Ich habe die Entscheidung getroffen, die ich zu diesem Zeitpunkt für die Richtige hielt. Hätte ich damals das gewusst, was ich heute weiß, hätte ich eine andere Entscheidung getroffen, aber ich wusste es damals nicht anders." Wir alle sind immer erst im Nachhinein klüger. LLLiebe Grüße Biggi
