Mitglied inaktiv
Liebe Stillberaterin, mein Sohn ist jetzt fast 16 Wochen alt. Das Stillen hat von Anfang an super geklappt, er hat richtig schnell viel zugenommen und nach 12 Wochen bereits sein Geburtsgewicht verdoppelt gehabt. Bis dahin hatte er einen recht regelmäßigen Rhythmus von etwa 3 Stunden, nachts auch mal längere Pausen. Seit etwa 3-4 Wochen kommt er allerdings sehr unregelmäßig (das ist aber nicht das Problem). Er trinkt an einer Seite 2 bis max. 4 Minuten ganz normal und wird dann unruhig. Er zieht sich erst ab, geht dann wieder dran und wieder ab usw. Und das im Sekundentakt. Nach ein paar Mal beginnt er dann erst zu weinen und dann zu schreien. Wenn ich dann meinen BH wieder schließe, sucht er wie verrückt und will scheinbar schon nuckeln. Ich lasse ihn auch zwischendurch aufstoßen, doch danach geht es genauso weiter. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er davon satt werden kann, wenn er alle 2-4 Stunden nur kurz an einer Seite trinkt. Nachts und abends vor dem Einschlafen ist das kein Problem, da trinkt er ganz ruhig und mindestens eine ganze Seite. Ich dachte auch schon es liege an der Position und habe ihn tagsüber im Liegen gestillt, doch da ist es nicht besser. Meine nächste Vermutung war, dass ich ihn zu früh an die Brust nehme und er einfach keinen richtigen Hunger hat. Allerdings weint er so nervös und hat ganz große Augen, wenn ich dabei bin meine Brust frei zu machen, dass er mir schon sehr hungrig vorkommt. Ich esse nichts auf das ich den Verdacht schieben könnte, dass es daran liegt. Hätten Sie eine Idee, woran das liegen könnte? Vielen Dank schon im Voraus für Ihre Antwort. Viele Grüße Maren
Kristina Wrede
Liebe Maren, es ist genau in dieser Altersstufe, wo die Kleinen oft sehr unruhig werden beim Stillen. Zum einen liegt das daran, dass ihre Aufmerksamkeit leichter abgelenkt wird, dass sie gleichzeitig ungeduldiger werden (wenn die Milch nicht schnell genug fließt) und andererseits vielleicht auch ein gewisses Unwohlsein durch drückende Zähne. Ob er genug Milch bekommt trotz der kurzen Stillzeit wirst du allein daran erkennen, ob er weiterhin gut gedeiht (zunimmt, wächst) - oder eben nicht. Vielleicht kann seine Unruhe wirklich nicht immer durchs Stillen befriedigt werden. Stillen ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun. o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen. o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt. o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Vielleicht hilft euch das auch ein wenig weiter? Lieben Gruß, Kristina
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