Mitglied inaktiv
Hallo, liebe Biggi! Wir funken heute SOS! Unsere kleine Tochter ist jetzt 4 Wochen alt. Sie entwickelt sich gut. jedoch haben wir immer abends ab 18 Uhr Probleme mit ihr. Sie trinkt dann an der Brust und ist danach noch immer unzufrieden. Sie hat keine Blähungen oder Bauchweh. Sie meckert einfach nur so. Wenn man sie nicht in den Arm nimmt, wird das "Meckern" zum Schreien. Ich habe dann das Gefühl, dass sie bereits nach einer 3/4 Std.schon wieder hungrig ist. Sie trinkt dann erneut viel an der Brust. Spuckt jedoch danach auch. So geht das dann den ganzen Abend bis 0.00 Uhr! Wir legen uns dann schon immer mit ihr zusammen ins Bett. mein Mann nimmt sie auf den Bauch, wir streicheln und tragen sie umher, aber alles bringt nichts. Sie quakt und quengelt. Im Bettchen haben wir sie schon allein liegen lassen, doch das Schreien wurde unerträglich und ir mussten sie wieder auf den Arm nehmen. Was kann es sein? Welche Probleme kann sie haben? Milch habe ich mehr als genug. Aber kann es sein, dass die Milch eventuell Abends nicht mehr nahrhaft genug für sie ist? Wir sind langsam mit unserem Latein am Ende und ich kann schon bald nicht mehr. Haben Sie einen Rat für uns? Vielen Dank im Voraus Gruß von Maike
? Liebe Maike, Ihr Baby benimmt sich genau so, wie es für solche kleinen Menschlein üblich ist. Das abendliche Stillverhalten ist typisch für ein Baby in diesem Alter und hat nichts mit zu wenig Milch oder gar „zu wenig nahrhafter" Milch (die es nicht gibt) zu tun. So kleine Babys wollen durchschnittlich zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an die Brust. Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt. Dabei ist es nun nicht unbedingt immer so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal „mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Du hast dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf des Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Je häufiger angelegt und die Brust effektiv entleert wird, um so mehr Milch wird gebildet. Wenn dein Baby sich so aufregt, dass es sich nicht mehr anlegen lässt, dann kann es sehr sinnvoll sein, andere Strategien zur Beruhigung zu versuchen. In dieser Situation ist - so schwer es auch fällt - Ruhe das alleroberste Gebot. Keine großen Aktionen und nicht ständig etwas neues ausprobieren, sondern das Kind mit viel Ruhe und möglichst wenig Aufhebens zu beruhigen versuchen. Vor allem, wenn die Mutter - was ja nur zu verständlich ist - angespannt ist, dann ist es vorteilhaft, wenn vielleicht der Partner das Kind nimmt, der weniger aufgeregt ist (oder die Großmutter oder eine andere Person einspringt). Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Auch ein Spaziergang mit dem Kind im Tragetuch kann hilfreich sein. Außerdem möchte ich dir den Besuch einer Stillgruppe empfehlen. Dort wirst Du sehen, dass sich dein Baby keineswegs anders verhält, als die Mehrzahl aller Babys in seinem Alter. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann ungeheuer hilfreich sein. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Und lasst euer Baby bitte NICHT alleine weinen! LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Maike, das was Ihr mit Eurer Tochter erlebt kenn ich auch von meiner Süßen. Sie weint abends und will halt immer bei mir sein und möchte auch öfters gestillt werden. Woran das genau liegt weiß ich auch nicht, aber ich denke das die kleinen vielleicht am Abend den Tag verarbeiten und das sie deshalb weinen und trost suchen... Bei uns dauert das ganze dann ca. von 17:00 bis 23:00 Sie schläft zwar zwischendurch ein aber das nur wenn sie auf meiner Brust oder in meinem Arm liegt. Ich denke es ist einfach so das unsere Babys uns dann besonders brauchen, so erkläre ich mir das. Aber ob es stimmt weiß ich leider nicht, die kleinen können es uns ja nicht sagen :o). Liebe Grüße, Sandra
Mitglied inaktiv
Hallo Sandra! Lieben Dank für Deine Antwort. Tja, leider wissen wir nun beide nicht, was zu tun ist bei unseren Mäusen. Ich warte noch auf eine Antowrt von Biggi. Vielleicht hilft die Antwort Dir dann ja auch. Viele liebe Grüße und alles Gute wünscht Dir Maike
Mitglied inaktiv
Hallo ihr 2, wollte nur kurz erzählen, dass das bei unserer Kleinen in den ersten Wochen auch so war. (Durchschreien von 17-23 Uhr)Mit dem Stillen hatte das jedoch nichts zu tun. Sie ist ein KISS-Kind und das von euch beschriebene Schreien ist ein typischen Syndrom. Schauen eure Kinder bevorzugt in eine Richtung? Unsere Kleine wurde von einer Ärztin, die auf KISS spezialisiert ist untersucht und dann behandelt. Jetzt bekommt sie Krankengymnastik. Das Schreien wurde 3 Tage nach der Behandlung der Ärztin sehr viel weniger. Vielleicht wäre das ein Ansatz bei der Ursachenforschung. Liebe Grüße Silvia
Mitglied inaktiv
hallo ihr lieben, meine Tochter (mittlerweile 3 Monate) hatte das auch. Der Kinderarzt meinte, das sind eben die 3-Monats-Koliken. Und das würde sich schon wieder legen. Aber im Grunde genommen war es wirklich so, dass ich den ganzen Tag zuhause mit der kleinen war und auch mit der Zeit immer nervöser wurde. Und Babys verarbeiten den ganzen Tagesablauf und die ganzen Eindrücke abends. Da gings dann so richtig los. Wenn mein Mann sie genommen hat, war sie gleich etwas ruhiger. Ein Baby spürt, wenn man selber nervös und gestresst ist und das überträgt sich dann auch auf die Kleinen. Ich war dann auch bei einer Hebamme und die meinte, dass meine Kleine eigentlich "zwei Monate zu früh" auf die Welt gekommen ist und eben das ganze noch nicht so recht verarbeiten kann, sich in dieser Welt noch nicht zurechtfindet und auf alles sehr sensibel reagiere. Man soll darauf achten, dass auf die Kleine nicht zu vieles einwirkt. Ebenfalls ist es wichtig, mit dem Baby zu reden, ihm zu sagen, dass man für sie da ist, dass man auf sie aufpasst und dass sie weinen darf und und und. Oft meint man, dass ein so kleines Lebewesen einen noch nicht verstehen kann. Aber das täuscht. Und Babys bauen eben auch Stress durch weinen ab. Ich kann nur versichern, dass sich das wirklich mit der Zeit legt. Das kann man sich an solchen Abenden nicht vorstellen, aber auch Ihr werdet es mit euren Mäusen schaffen. Ich wünsche euch alles Liebe und haltet durch. Es wird nur besser!!!!
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