Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schreianfälle nach dem Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Schreianfälle nach dem Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi Welter Ich habe ein großes Problem. Mein Kleiner ist nun 12 Wo.und ich stille seit der Geburt voll. Seit ca. 1 Woche jedoch schreit er nach jeder Stillmahlzeit, er saugt 5 Min.und schon scheint ihn etwas zu stören.Auch wenn er seinen Stuhlgang erledigen möchte trinkt er nicht mehr weiter und nimmt auch danach die Brust nicht mehr.Auch nachts spielt sich das so ab, geschlafen hat er nachts noch nie besonders gut. Bisher kamen wir nicht über 3 Std., eher sogar weniger und dann wird bei jedem Aufstehen geschrieen. Ich habe schon alle Stillpositionen ausprobiert, daran liegt es glaube ich nicht, vielmehr habe ich das Gefühl er hat Schmerzen, da richtige Tränen kullern. Ich bin ziemlich verzweifelt und habe mir schon überlegt ob ich abstillen sollte??? Liegt es an meiner Milch die er nicht mag??? Mich macht das ziemlich fertig, da ich ihn kaum zufrieden stellen kann. Bitte dringend einen Rat was kann ich machen??? LG Cicek


Biggi Welter

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? Liebe Cicek, auch wenn Sie nicht länger als acht Monate stillen wollen, sollten Sie die ersten sechs Monate ausschließlich stillen (oder eventuell als Ersatz für die Muttermilch künstliche Säuglingsnahrung geben). Die vorzeitige Einführung von fester Kost bringt keine Vorteile, aber etliche Nachteile. Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Fragen Sie bei Frau Christel Opitz-Lüders Telefon: 040-7015579 nach, sie kann Ihnen genau sagen, wer die nächstgelegene Stillberaterin ist. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Liebe Cicek, bitte still nicht ab bevor Du nicht alle Faktoren abgechekt hast. Folgende Sachen solltest Du bedenken: Bekommte er Zähne und hat deshalb Schmerzen beim Stillen? Sehen kannst Du es am roten Zahnfleisch, am Sabbern wie ein Bernhardiner oder allgemeine Unruhe, rote Bäckchen oder wunder Po. Hast Du zur Zeit Deine Regel, denn das verändert den Geschmack der Milch und geht dann wieder vorrüber. Hast Du vielleicht etwas gegessen, was Dein Kleiner nicht verträgt oder zu Blähungen führt. Mein Sohn hat das auch manchmal, hat er vielleicht eine Erkältung und wird durch die volle Nase beim Stillen am atmen gehindert? Du siehst es kann an vielem liegen. Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen. Bedenke immer, etwas besseres als Muttermilch gibt es nicht. Lieben Gruß und viel Glück Doro


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Uns geht es gerade genauso. Unsere neue Hebamme (hatten vorher eine andere, haben diese aber befördert) sagt ganz klar, dass es zum einen Blähungen sind, denn der Darm der kleinen braucht eine Zeit bis er sich aufbaut und zum anderen kann es sein, dass er zwar nicht zahnt, aber sich die Zahnleisten aufbauen und das kann auch schmerzlich sein. Gegen die Blähungen kann man leider wenig tun. Wir haben bereits alles probiert, von Globuli bis Kirschkernkissen bis hin zur Kümmelölsalbe....leider vergebens. Mein besonderer Tipp ist aber: Lass dein Baby 2-3 x am Tag am Boden oder Wickeltisch im warmen Raum nackig strampeln. Wenn unser kleiner so da liegt und strampelt gehen die Winde besonders gut ab und er ist danach wie befreit. Zudem mach ich auch beim Strampeln Babymassage und massiere dort Bauch und Darm. So haben wir die Blähungen gut im Griff, allerdings nur, wenn er regelmäßig strampelt. Ich wünsch dir alles Gute und fühle mit dir!


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Hallo Doro Danke, ist es für Zähne nicht ein wenig zu früh. An Blähungen leidet mein Sohn leider öfter, ich hoffe das hört auch mal auf, dabei achte ich schon sehr auf meine Ernährung. Eine saftige Erkältung hatte/habe ich, kann das auch den Geschmack der Milch verändern??? LG Cicek


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Zahnen kann es noch nicht sein. Aber die Zahnleisten bilden sich jetzt und das tut auch sehr weh. Klar, deine Erkältung kann die Milch am Geschmack verändern. Aber die Ernährung macht nur 3-10% an möglichen Ursachen für Blähungen aus (laut unserer Hebamme). Grund ist wirklich meist, dass der Darm erst noch ausreifen muss. Und die Milch ist nicht an allem Schuld, denn Flaschenkinder haben ja auch Blähungen....


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Ich kann Oktobermami nur Recht geben, wobei mein Sohn mit 4Monaten seinen ersten Zahn hatte. Auf jeden Fall solltest Du weiter stillen, denn es ist eben trotz aller Umstände, das beste für Deinen Kleinen.


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Liebe Cicek, für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen. Eine Möglichkeit ist die, dass der Kleine gelernt hat schnell zu trinken und schlicht satt ist. Bekommt der Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen. Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht. Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen. Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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Hallo Biggi Ja er bekommt einen Schnuller allerdings meist nur zum Einschlafen.Flasche bekommt er eine Nachts, damit ich etwas mehr Schlaf habe, übernimmt dies mein Mann. Ob es daran liegen kann, hat er allerdings noch nie gemacht. Meine Brüste waren zu der Zeit auch recht voll mit Milch. Ja, ich merke es kann eine menge Gründe haben. Für den Namen einer Stillberaterin wäre ich sehr dankbar. Noch eine Frage ist die Einführung von Beikost ab dem 5.Mon.zu früh? Ich will nämlich nicht allzu lange stillen, d.h. ich wäre froh, wenn ich nach spätestens 8Mon.abgestillt habe. Ist das realistisch? Ich würde nämlich gerne wieder arbeiten und flexibler sein. Ich bin das so gar nicht gewohnt. Was halten sie davon? Hamburg-Billstedt, 22111 LG Cicek


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