Mein Kleiner ist jetzt fast 10 Wochen alt und war schon immer ein großer Hektiker beim Trinken. Er scheint sehr viel Luft beim Trinken zu schlucken, er fuchtelt dabei mit den Armen, quietscht und macht dabei andere unbeschreibliche Geräusche. Das Wechseln an die andere Brust dauert ihm viel zu lange und er hat Schwierigkeiten, ein Bäuerchen zu machen. Er hat sehr viel Luft im Magen und im Bauch. Ich (und auch der KA und die Hebamme) bin bisher davon ausgegangen, dass die ganze Luft durch seine Art zu Trinken in seinen Bauch und Magen gerät. Kann man beim Stillen irgendetwas tun, damit das etwas abgemildert wird und kann Schokolade auch eine Ursache sein? Ich esse nämlich sehr viel davon, habe richtig Heißhunger darauf und es fällt mir schwer, darauf zu verzichten.
Mitglied inaktiv - 11.05.2009, 21:14
Antwort auf:
Schokolade und Blähungen
Liebe kasiline,
die meisten Babys reagieren nicht auf mäßigen Schokoladengenuss ihrer Mütter. Schokolade enthält Theobromin, das ähnlich wie Koffein wirkt. Aber es ist sehr viel weniger Theobromin in Schokolade als Koffein in Kaffee. Eine Tasse (150 ml) Filterkaffee enthält etwa 130 mg Koffein, eine Tasse entkoffeinierten Kaffees enthält etwa 3 mg Koffein, und 28 g Milchschokolade enthalten etwa 6 mg Theobromin (Behan, S. 130). Obwohl in einer Studie eine Verbindung zwischen dem Verzehr von Schokolade und dem Auftreten von kolikartigen Symptomen gefunden wurde (Lust, 1996), glauben die meisten Stillexperten, dass mäßiger Verzehr von Schokolade gewöhnlich keine Probleme bei gestillten Babys verursacht (Renfrew, SS. 97-98, Lawrence, S. 305).
Blähungen sind bei kleinen Babys relativ häufig. Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.05.2009