Ma13
Hallo, mein Sohn wird nach Bedarf gestillt. Er ist jetzt 5 Wochen und trinkt am Tag sehr häufig an der Brust (oft alle 1,5 Stunde) . Aber eben nur sehr kurz. Maximal 5 Minuten. Stellt sich meine Brust denn auf das schnelle trinken ein und die fetthaltige Hintemilch fließt dann schneller ? Er nimmt eigentlich sehr gut zu. (11.03 bei Geburt 2880 Gramm, am 08.04 4000 gramm ) Trotzdem frage ich mich, ob ich etwas an dem stillverhalten ändern sollte und die Abstände versuchen länger zu lassen ? Ich habe einen starken milchspendereflex, sodass er denke ich mit den ersten schlucken sehr viel zu sich nimmt ? Vielen Dank und liebe Grüße
Liebe Ma13, alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Wenn dein Baby ein kleiner Schluckspecht und Schnelltrinker ist und dabei gut gedeiht, dann ist alles in Ordnung. Will heißen: Wenn er nicht mehr mag, dann kannst du ihn auch von der Brust nehmen. Prinzipiell gilt: Solange das Baby gut gedeiht besteht kein Anlass zur Sorge. Hier einmal die Kriterien für ein gut gedeihendes Baby: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass“ ist, kannst Du sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 150 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Wenn dein Baby all diese Punkte erfüllt, dann dürfte alles in Ordnung sein. Auch die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. LLLiebe Grüße Biggi