Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzhaftes Stillen - Hilferuf!

Frage: Schmerzhaftes Stillen - Hilferuf!

Mitglied inaktiv

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Hallo zusammen, mein zweiter Sohn Luca wurde am 12.1.09 geboren und schon seit dem ersten Anlegen im Kreissaal habe ich wunde Brustwarzen. Luca saugt sehr sehr stark und das führte dann letztendlich dazu, dass ich sogar ein Grint auf beiden Brustwarzen hatte...Seit dem dritten LEbenstag pumpe ich nun meine Milch für Luca an, weil die Schmerzen beim Stillen für mich unerträglich waren. Jetzt sind die Brustwarzen zwar verheilt, aber immer noch so empfindlich, dass ich nur unter SChmerzen stillen kann. Deshalb pumpe ich weiter ab und lasse Luca einmal am Tag an die Brust. Dabei verwende ich ein Stillhütchen, das aber den Schmerz nur etwas lindern kann. Sobald ich versuche, die Häufigkeit zu stillen zu steigern, werden meine Brustwarzen wieder sehr wund und schmerzen auch ohne Stillen. Das Abpumpen kostet aber viel zusätzliche Zeit und ich möchte sogerne voll Stillen. Diese empfindlichen Brustwarzen kenne ich schon vom Stillen meines ersten Sohnes, aber da legte sich das Problem nach ca. einer Woche und sie bluteten auch nicht. Ich lasse nun jedesmal Muttermilch auf der BRust trocknen und verwende wie gesagt ein Stillhütchen. Auch dass ich Luca in kürzer Zeit anlege, wenn er noch nicht so großen Hunger hat, lässt ihn nicht weniger stark saugen und auch das Ausdrücken von etwas Muttermilch ins Stillhütchen mindern seinen Saugzug nicht.Auch verschiedene Anlegepositionen nutzen nichts und das Stillen ist richtig, meine Hebamme hat ein Auge darauf... Was kann ich noch tun? Vielleicht gibt es Globuli dafür oder sowas? Ich bin für jede Idee dankbar, denn langsam verzweifle ich...


Biggi Welter

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Liebe KleinLuca, Du hast Probleme mit wunden und blutigen Brustwarzen. Die häufigste Ursache für wunde Brustwarzen ist eine falsche Anlegetechnik. Deshalb ist es neben der Behandlung der Brustwarzen wichtig, diese Ursache zu beheben. Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann ziehst du es rasch an die Brust. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Dein Baby liegt mit dir Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper dir zugewandt ist. Sein Kopf ruht in deiner Ellenbeuge, sein Rücken wird von deinem Unterarm gestützt und Du hältst seinen Po oder Oberschenkel mit deiner Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegetechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Es ist wirklich unerlässlich, dass herausgefunden wird, warum die Brustwarze wund geworden ist. Solange die Ursache nicht behoben ist, sind alle Versuche mit Salben nur Kosmetik, die nicht wirklich helfen wird. Ich werde dir jetzt noch einige Tipps geben, wie Du die Heilung von wunden Brustwarzen beschleunigen kannst, vielleicht ist ja etwas dabei, was dir hilft: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor Du das Baby an die Brust anlegst. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o trage zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation in deinem Büstenhalter, um die Brustwarzen zu schützen. Du kannst auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinanderschichten und in der Mitte ein Loch rein schneiden, das als Aussparung für die Brustwarze dient. Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich hoffe, dass Du bald wieder eine schmerzfreie Stillzeit genießen kannst. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, bei meiner Großen haben sie mir Silicea D12 im KH gegeben und es hat sehr gut geholfen. Bei meiner Kleinen habe ich es von Anfang an genommen und es hat sich wieder bewährt. Zusätzlich hat mir meine Hebamme PureLan 100 von medela empfohlen. Ich hoffe Dir geht es bald besser! lg steffi


Mitglied inaktiv

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Hallo, sprich Deine Hebi (oder eine Stillberaterin) mal an ob sie Dir Zinnhütchen ausleihen kann. Mir hat das bei meiner ersten Tochter super geholfen. Man trägt diese Zinnhütchen dan ganzen Tag unterm BH, sieht lustig aus hilft aber total. Alles Gute Steffi


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