Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

schmerzen nach dem Stillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: schmerzen nach dem Stillen

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nach dem Stillen habe ich immer ein Brennen in den Brüsten (8 Wochen ist mein Kind). Ich kann z.B. zum Schlafen nur auf dem Rücken liegen, kann die Arme nicht sehr hoch und brauche feste BHs... Nach einer Weile (1h) geht es dann wieder. Das ist lästig. Ausserdem sind meine Brustwarzen bis vor einer Woche noch richtig blutig gewesen. Die Stilleinlagen sind immerfestgeklebt. Dann habe ich Brustwarzensalbe gefunden/ausprobiert und die hilft. Jezt schmerzt es nicht mehr so doll beim Stillen, und die Wunden (recht großflächige "Löcher" auf den Brustwarzen)heilen ab. Kann ich die Brustwarzensalbe (von babylove mit Lanolin und VitaminE) bedenkenlos nutzen?


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Liebe elseKling, auf der Salbe sollte vermerkt sein, ob sie abgewaschen werden muss oder nicht, bevor du dein Kind anlegst. Hochgereinigtes Wollfett (Lanolin) muss nicht abgewaschen werden, die meisten anderen Salben jedoch schon. Falls du auf der Packung keinen Hinweis findest, kannst du auch nachfragen beim dm Service-Center unter der Telefonnummer 0800 -365 86 33. Wunde Brustwarzen können solche Schmerzen verursachen, es könnte jedoch auch eine andere Ursache in Frage kommen, z.B. eine Pilzinfektion. Was meint denn deine Hebamme? VOn hier aus ist es schwer herauszufinden, woran genau deine Schmerzen liegen könnten, darum empfehle ich dir, eine Stillberaterin vor Ort zu kontaktieren. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Auf jeden Fall solltest du genau darauf achten, dass dein Baby korrekt angelegt ist, denn in den meisten Fällen ist ein nicht optimales Anlegen schuld an wunden Brustwarzen! Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Du bei jeder La Leche Liga Stillberaterin beziehen kannst. Babys haben von Geburt an einen Reflex, der sie dazu veranlasst, den Mund weit zu öffnen, wenn er richtig ausgelöst wird. Um diesen Reflex auszulösen, muss die Mutter die Lippen ihres Babys leicht mit der Brustwarzenspitze kitzeln oder berühren und warten, bis das Baby seinen Mund öffnet. (Das Baby reagiert nicht auf die gleiche Weise, wenn die Mutter zuviel Druck ausübt.) Bei einigen Babys dauert es länger, dann soll die Mutter weiter kitzeln oder reiben und geduldig bleiben. Einige Babys reagieren schneller, wenn nur ihre Unterlippe gekitzelt oder berührt wird. Die Mutter kann ihrem Baby auch andere Auslöser beibringen, um es zum Öffnen seines Mundes aufzufordern. Sie kann das Wort "Aufmachen" sagen und dabei seine Lippe kitzeln oder berühren und dann ihren eigenen Mund weit öffnen. Das Baby wird lernen, den offenen Mund der Mutter und das Wort "Aufmachen" mit dem gewünschten Verhalten in Verbindung zu bringen. Es wirkt verstärkend, wenn das Baby dann die Brust zur Belohnung erhält. Öffnet das Baby seinen Mund nicht oder nicht weit genug, kann die Mutter seinen Mund weiter öffnen, indem sie sanft, aber fest mit dem Zeigefinger der Hand, die ihre Brust stützt, an seinem Kinn zieht, sobald es seinen Mund aufmacht. Es ist wichtig, nach unten zu ziehen, wenn das Baby den Mund öffnet, da zu diesem Zeitpunkt seine Kiefermuskeln entspannt sind. Steht der Mutter eine Hilfsperson zur Verfügung, sollte diese das Kinn des Babys nach unten ziehen, während die Mutter es anlegt. Lieben Gruß, Kristina


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