Mitglied inaktiv
Hallo liebe Beraterinnen, ich bin inzwischen ziemlich verzweifelt, was das Stillen angeht. Es fing alles so gut an: ich hatte Vormilch, der Übergang zum richtigen Milcheinschuss war nicht schmerzhaft und kam über Nacht, ohne dass ich es merkte. Aber ab da ging es los: beim Ansaugen bekam ich starke Schmerzen, so dass ich teilweise Heulkrämpfe bekam und meine Tochter an die Wand hätte klatschen können, wenn sie die Brustwarze immer wieder los gelassen hat. Dann merkte ich einmal zufällig, dass die Schmerzen geringer sind, wenn die Abstände zwischen den Mahlzeiten größer sind. Da machte ich dann den Fehler und "zwang" mein Kind zu größeren Abständen (3-4 Stunden). Dadurch nahm sie dann wieder etwas ab und meine Hebamme meinte, ich müsste sie 2-3 Tage IMMER anlegen, wenn sie möchte. Daraus resultierte dann zwei Tage lang ein Dauer-Cluster-Feeding (aber ich war ja selbst Schuld). Und da fing es dann an, dass es in der Brust weh tat, brennend, stechend, als ob es von innen wund wäre. Irgendwann ging es gar nicht mehr und ich holte mir eine elektrische Pumpe (Medela), um meine Brüste mal erholen zu lassen. Ging auch erst super, nach 24 Stunden pumpen konnte ich fast schmerzfrei anlegen. Der Effekt war aber nach weiteren 24 Stunden wieder verflogen. Meine Hebamme meinte, dann sollte ich immer so viel anlegen, wie es geht und den Rest abpumpen. Aber inzwischen tut es bei jedem Anlegen weh. Zuerst das Ansaugen (womit ich noch leben könnte), aber dann, wenn ich das Gefühl habe, die Brust ist kurz vor leer, fängt es an weh zu tun, eben brennend, stechend. Meine Hebamme ist auch Stillberaterin und meint, meine Tochter liegt richtig an und saugt auch gut. Ich benutze jedes Mal Lanolin, wunde Brustwarzen habe ich nicht (mehr), ich war auch bei der Frauenärztin und habe mich untersuchen lassen. Es ist kein Pilz und um eine beginnende Brustentzündung auszuschließen (ein paar Bakterien waren wohl vorhanden) bekam ich Antibiotika (Erythromycin). Das hat aber auch nicht geholfen. Ich würde so gerne weiter stillen, meine Tochter ist jetzt 5,5 Wochen alt. Aber ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll, sechs Monate lang, da mein Mann und ich beide Allergiker sind. Haben Sie noch eine Idee, woran die Schmerzen liegen könnten? Viele Grüße und Danke für die Mühe!
Kristina Wrede
Liebe muzielaus, es ist wichtig herauszufinden, woher die Schmerzen kommen. Bist du sicher, dass du wirklich richtig anlegst, also genug Brust im Mündchen deiner Maus ist und sie nicht an der Brustwarze selbst saugt? Bitte prüf nochmal ganz in Ruhe, ob du alle Punkte der korrekten Anlegetechnik "erfüllst": Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt“ und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Vielleicht verkrampft dein Baby die Kiefer beim Stillen? Zuweilen bekommen die Kleinen aufgrund von Verspannungen den Mund nicht weit genug auf, um genügend Brust in den Mund zu nehmen. In diesen Fällen helfen neben Therapeuten (z.B. solche, die "orofasziale Stimulation nach Castillo Morales" beherrschen) auch Gesichtsmassagen (z.B. ganz sanft mit einem weichen Puderpinsel, oder mit "schmetterlingsweichen" leicht kraulenden Fingerspitzen, immer von den Schläfenknochen in Richtung Kinn streichen, auf beiden Seiten des Gesichtes, ca. 20 Mal pro Seite und mehrmals am Tag). Ich drück die Daumen, dass diese Hinweise euch ein bisschen weiterhelfen! lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, vielen Dank für die schnelle Antwort. Ich öffne dem kleinen Monster den Mund, indem ich ihr mit dem einen Finger über das Kinn streiche und ihr dann schnell beim weitesten Stand die Brustwarze reinstecke, etwas zusammen gedrückt, damit sie sie zu fassen bekommt. Sie hat dann einen Großteil des Hofes mit im Mund. Beim Trinken versinkt sie dann fast mit dem Gesicht in der Brust. Der Rest passt, allerdings stille ich nachts im Liegen, wobei ich sie dann auch mit dem Körper so nah an mich ziehe, wie es geht. Wenn ich sie manchmal von der Brust "löse", indem ich ihr einen Finger zwischen die Kiefer schiebe, habe ich schon das Gefühl, dass das etwas eng ist (weniger Platz, als ein Finger dick ist). Aber kann das denn so ein Brennen auslösen? Sollte sie denn während dem Trinken den Mund, bzw. die Kiefer weiter so weit offen lassen, wie beim Anlegen? Grüße und danke!
Kristina Wrede
Liebe Muzielaus, ob sie die Kiefer zu stark verkrampft merkst du am einfachsten, wenn du sie mal an deinem Finger saugen lässt. Dann spürst du genau, ob sie "beißt"... Auch wenn du jetzt das Gefühl hast, dass sie zu fest saugen könnte, probiere es mal aus mit den sanften Massagen... Lieben Gruss, Kristina
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