Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schmerzen beim stillen in der Brsut!

Frage: Schmerzen beim stillen in der Brsut!

Mitglied inaktiv

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Also, ich komme gerade aus dem KH. Ich habe eine beidseitige Brustenzündung, wobei die rechte Seite weitaus schlimmer als die linke ist. Die Ärztin hat mir jetzt 5 Kügelchen Belladonna C30 gegeben. Wofür sind die gut? Außerdem soll ich heute abend eine 1/2 Pravidel nehmen. Was macht die? Ich denke die nimmt man nur zum abstillen. Darüber soll ich auch mal nachdenken meint die Ärztin, da er ja auch so unruhig an der Brust trinkt. An der Flasche macht er das nicht. Was würdet ihr nun machen? Bin völlig durcheinander! _________________ Sandra *27.05.1979 Julian *21.01.2003


Biggi Welter

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Liebe Sandra, die Ärztin scheint mir nicht sonderlich einfühlsam zu sein 9. Die Globulis sollen bei der Brustentzündung helfen, die kannst Du sicherlich nehmen. Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen)n Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente(aber kein Pravidel) erforderlich sind. Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen. Zum Thema "Pravidel" zitiere ich aus "Arzneiverordnung in der Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, 5. Auflage 1998: "Angesichts möglicher Risiken für die Mutter physikalischen Maßnahmen wie Kühlung (Quark oder Eiswickel) und ev. Hochbinden der Brust den Vorzug gegenüber Ergotaminpräparaten erhalten. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat aufgrund der mütterlichen Risiken die Zulassung für Bromocriptin ("Pravidel") zum Abstillen zurückgezogen (Herings et al., 1995) ... Unverträglichkeiten beim gestillten Kind, auch nach einer Prolaktinombehandlung, wurden nicht beobachtet (Canales et al, 1981). Sogar nach Einnahme von 5 oder 10 mg/Tag sind Nebenwirkungen beim Säugling über die Muttermilch nicht zu erwarten." Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Methoden, eine Milchstau und eine Brustentzündung zu behandeln. Wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an eine Hebamme oder einen Arzt. Du schreibst, dass dein Baby an der Brust sehr unruhig ist, die Flasche aber nimmt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Lass auf alle Fälle in den nächsten Tagen alle künstlichen Sauger weg, solltest Du zufüttern, wähle bitte eine alternative Fütterungsmethode. Es wäre ganz wichtig, dass Du dich möglichst sofort mit einer kompetenten Beraterin vor Ort in Verbindung setzt, die dir Tipps geben kann und dir auch zeigen kann, wie Du dein Baby korrekt anlegst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Beraterin heraus. Abstillen musst Du ganz sicher nicht, wenn Du es nicht möchtest und solltest Du noch Fragen haben, bin auch ich gerne für dich da. LLLiebe Grüße und gute Besserung! Biggi


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Wäre an einer Stillberaterin in meiner Nähe interessiert. PLZ ist 56073! Was mache ich denn nun? Habe ja keinen Milchstau mehr sondern schon eine Brustentzündung. Und es tut soo weh :-( Mittlerweile bin ich sehr nah dran abzustillen obwohl ich weiß daß MuMilch das beste ist. Aber so kann ich nicht. Ich weine mittlerweile beim stillen weil es kaum geht. Denke das merkt der Kleine auch und trinkt deswegen noch schlechter! Soll ich das Pravidel liebr nicht nehmen?


Biggi Welter

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Liebe Sandra, ich darf dir keine medizinischen Ratschläge geben, vielleicht solltest Du noch eine zweite Arztmeinung einholen. Ich bin sicher, dass das Stillen klappen kann, wenn Du eine kompetente Hilfe bekommst, bitte setze dich möglichst sofort mit Frau HOHMANN Gabi, Tel.: 02254 834465 in Verbindung, sie kann dir ganz bestimmt helfen! Sie kann dir auch dann helfen, wenn Du dich zum Abstillen entschließen solltest. Ich habe morgen Telefonsprechstunde, wenn Du magst, kannst Du mich dann sehr gerne anrufen, ich würde mich freuen, wenn ich weiß, wie es dir morgen geht! Ganz llliebe Grüße und alles Gute! Biggi


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habe eben beschlossen mi mal eine milchpumpe zuzulegen und nach dem anlegen die restl milch abzupumpen. vieeleicht wird es ja besser wenn die milch läuft. wie oft sollte man denn anlegen bzw. pumpen


Biggi Welter

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Liebe Sandra, keine Pumpe der Welt kann so gut saugen wie dein Kind, das muss dir bewusst sein. Du musst genau so oft abpumpen, wie Du dein Kind stillen würdest, während einem Milchstau am besten alle zwei Stunden, um die Brust am Fließen zu halten. Ich gebe dir jetzt ein paar Tipps zum Abpumpen: Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist neben einer Pumpe, die zu dir passt, das Auslösen des Milchspendereflexes. Eine Pumpe ist eine Maschine und nicht dein weicher, kuscheliger und wohlriechender kleiner Sohn. Sie löst nicht die gleichen Gefühle in der aus wie dein Baby und dein Körper muss erst lernen auf die Pumpe mit einem Milchspendereflex zu reagieren. Um den Milchspendereflex auszulösen, kannst Du einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der deine Arme in einer bequemen Haltung stützt und es dir ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Du solltest z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Du brauchen könntest bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann deinen Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch dir helfen: Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Du duschst warm. Da Wärme entspannend wirkt, solltest Du dir eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Du angespannt bist. Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Du das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrichst, deine Brust massierst und dann wieder pumpst. (Bei der La Leche Liga Deutschland kannst Du das Infoblatt "Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Beim Saugen übt das Baby einen sanften, rhythmischen Druck auf die Milchseen aus während es einen Sog aufbaut. Um deinen Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, solltest Du versuchen, das Saugverhalten deines Babys an der Brust nachzuahmen. Du wirst nicht alle o.g. Vorschläge verwirklichen können, such dir das aus, was Du für dich als angenehm und gut empfindest. Ich hoffe, der lange Text hat dich nicht erschreckt. LLLiebe Grüße Biggi


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^Keine Sorge, er hat mich nicht rschreckt. Ich bin doch froh wenn mir jemand hilft. Habe eben mit einer ganz netten Dame von der LLL gesprochen, aber da sie keine Bersaterin in meiner Nähe haben, habe ich mal eine Mail an die AFS geschickt. Auf deren HP ist angegeben, daß in Koblenz eine Stillgruppe sein soll. Mal sehen wann die sich melden und ich näheres weiß! Versuche die tips mal zu befolgen. Habe mir eben von Avent die Isis Hanpumpe gekauft. Sie funktioniert ganz gut. Denke mit der komme ich zurecht. Muß man halt jetzt alles mal versuchen. Ich danke ihnen für ihre ausfühlriche Hilfe. Dann geht es einem gleich viel besser LG Sandra


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