Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

schlimmes würgen mit atemaussetzer

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

zur Vita

Frage: schlimmes würgen mit atemaussetzer

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo, ich bin total verzweifelt, bei uns ist es schwierig eine Stillberaterin zu finden. Meine Nerven liegen total plank, meine Tochter ist am 18.Febr mit einem Kaiserschnitt zur Welt gekommen, sollte aber erst am 1.3. zur Welt kommen. Sie würgt immer mal ein bisschen ihre milch hoch, auch noch 2 Stunden nach dem Stillen. Sie trinkt von Geburt an sehr hastig und schluckt dadurch sehr viel Luft (dazu kommt das meine Brust nur so die Milch raus schiesst, auch ausstreichen bringt da nichts! Die Milch schiesst auch, wenn sie schon halb leer ist!) Da hab ich abgepumpt und ihr die Milch aus der Flasche gegeben, da trinkt sie auch sehr hastig und zieht durch den Mund ebenfalls Luft wie beim stillen an der Brust (ich glaube sie denkt, dass sie verdurstet). Jedenfalls ist es im Moment so, dass sie versucht zu käckern oder zu pupsen, dass geht aber nicht so recht und durch diese Überanstrengung würgt sie extrem! Soweit schon das sie ein C nach hinten macht und so schlimm gewürgt hat, dass sie nicht mehr geatmet hat. Ich musste ihr dann auf den Po hauen damit sie einigermaßen Luft holt! Das ist jetzt schon öfter vorgekommen, ich kann in der Nacht nicht mehr schlafen, da sie auch in der Nacht so was schon hatte und ich zum Glück aufgewacht bin. Ich habe ganz schlimm Angst das meine Tochter irgendwann keine Luft mehr holen kann, die Augen wie sie mich anschauten, als sie keine Luft bekam, dass möchte ich nicht noch mal erleben. Bitte geben sie mir einen Rat, ich hab schon Bauchmassagen, Lefax, Fahradfahren und Gripe Water (da schwören viele drauf, meine Tochter hat es jedoch wieder erbrochen) probiert. Der Arzt sagt das sei alles ganz normal, mich jedenfalls beruhigt das nicht. Vielleicht mach ich ja auch was falsch beim stillen oder Flasche geben!!! Ich hoffe Sie können mir helfen!!!


Biggi Welter

Biggi Welter

Beitrag melden

Liebe AnniJani, ich würde auf alle Fälle eine zweite Arztmeinung einholen, wenn Ihr baby tatsächlich Atemaussetzer hat. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.