Mitglied inaktiv
Hallo, ich hätte mal wieder eine Frage. Meine Tochter ist jetzt 9 Wochen alt und ist eigentlich total pflegeleicht. Sie trinkt normalerweise so ca. alle 3 Stunden, das letzte Mal abends so ca. gegen 21 Uhr. Dann lege ich sie meistens noch wach ins Bett, was jetzt auch gut funktioniert und sie ziemlich schnell alleine einschläft. Nachts wacht sie meistens so gegen 1 Uhr auf, meckert aber nur ein wenig und schläft dann weiter bis ca. 4 Uhr, da will sie dann wieder trinken. Wenn ich sie allerdings dann wieder ins Bett lege, schläft sie für ca. ne halbe Stunde und ist dann wieder wach und meckert, schläft wieder kurz ein und meckert wieder, (sie schreit nicht, hat meistens die Augen zu, wirft aber den Kopf ständig hin und her)usw. Das geht dann bis ca. 8 Uhr wo sie dann wieder Hunger hat. Jetzt bin ich mir nicht sicher, was sie da nachts hat, sie ist zwar eine unruhige Schläferin, aber so kann es doch auch nicht sein. Wie kann ich ihr helfen in den Schlaf zu finden. Vor allem weil ich auch zu Schlafproblemen neige und meistens ab 1 Uhr wach bin, wenn sie das 1. Mal meckert und dann auch nicht mehr richtig in Schlaf finde, sondern nur noch vor mich hindöse, was natürlich für mich auch ziemlich anstrengend ist. Können Sie mir vielleicht weiterhelfen? Noch zusätzlich, meine Tochter schläft tagsüber auch nicht wirklich so viel, morgens vielleicht noch eine 1/2 - 1 Stunde, mittags dann noch 2-3 Stunden und gegen abend noch 1/2-1 Stunde.
Kristina Wrede
Liebe Steffi262, kann es sein, dass Ihr Baby einfach Hunger hat? Ein Baby mit neun Wochen hat normalerweise auch nachts Hunger und Sie sollten vielleicht einfach mal versuchen, das Kind gegen 1 Uhr zu stillen. Zum Einen gibt es in diesem Alter einen Wachstumsschub und der führt dazu, dass das Kind häufiger gestillt werden will und zum anderen schreitet die Entwicklung des Kindes mit Sieben Meilen Stiefeln heran. In unzähligen Ratgebern und Broschüren steht, dass ein Baby mit etwa zwei bis drei Monaten nachts längere Schlafphasen haben wird und mit etwa einem halben Jahr damit zu rechnen sei, dass es "durchschlafe". Und genau diese Erwartung, die allerdings absolut unrealistisch ist, haben dann auch die Eltern. Gleichzeitig ist der Markt überschwemmt von Büchern, in denen verschiedene Strategien propagiert werden, wie ein Baby oder Kleinkind das Schlafen "lernen" könne. Würde die Mehrzahl aller Kinder tatsächlich dem immer wieder verkündeten Schema gemäß schlafen, dann bräuchte kaum jemand alle diese Schlafratgeber und dann würde es sie auch nicht in jedem Buchladen geben. Es ist also einfach so, dass eine unrealistische Erwartungshaltung auf das reale Verhalten des Babys trifft und damit machen wir Eltern uns und unseren Kindern das Leben schwer. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen (die dem Kind das nächtliche Stillen "abgewöhnen"), die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden und selbst die Verfechter sprechen sich gegen eine Anwendung in diesem Alter aus, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter haben Sie den ungeheuren Vorteil, dass Sie Ihr Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten können, ohne dass Sie richtig wach werden und aufstehen müssen. Genießen Sie dieses Privileg, sich einfach nur umdrehen zu müssen und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen können. Spannen Sie auch Ihren Partner (wenn Sie einen haben) ein. Väter können sehr wohl auch einen Teil der Kinderbetreuung übernehmen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und Ihrem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Es kommen auch wieder einfachere Zeiten. Herzlichen Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Hallo, vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort. Ich habe ihren Rat befolgt und meine Kleine schon früher gestillt, was auch gut geklappt hat. Nur jetzt will sie nachts jede 1/2 - 1 Stunde was. Schon die letzten zwei Nächte. Ich habe gedacht der große Wachstumsschub kommt erst mit 3 Monaten oder kommt da nochmals einer? Wie lange dauert das ungefähr bis genug Milch wieder da ist?
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