Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Schläft so lange ohne Stillen

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Frage: Schläft so lange ohne Stillen

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 9 Wochen alt. Seid ca. einer Woche schläft sie nachts durch. Das heißt ca. 10-11 Stunden. Manchmal vergehen zwischen den Mahlzeiten auch 13 Stunden. Tagsüber braucht sie auch nur 3 max. 4 Mahlzeiten, dafür dann pro Brust ca. 25 Minuten. Ist das alles nicht zu wenig? Ich bin zwar froh das sie nachts so lange schläft, aber ich habe einfach Angst das es nicht in Ordnung ist, wenn sie so lange nachts nichts trinkt und tagsüber auch nicht unbedingt so oft kommt. Was halten sie davon? Vielen Dank für die Antworten Liebe Grüsse Esther


Biggi Welter

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? Liebe Esther, so lange das Baby weiterhin nasse Windeln hat und gut gedeiht, können Sie Ihr Kind unbesorgt selbst entscheiden lassen, wie lange es schläft und wie oft oder selten es trinkt. Schauen Sie sich Ihr Kind einmal in Hinblick auf die folgenden Kriterien an: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht Ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht und Sie können es schlafen lassen. Sollten diese Punkte wider Erwarten nicht erfüllt sein, dann wenden Sie sich bitte an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und an Ihre Kinderärztin/arzt. Die Stillberaterin kann Ihnen gezielte Tipps geben, wie Sie Ihr Baby zu besserem Trinken an der Brust anregen können, falls dies notwendig sein sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ich möchte in 5 Wochen auf eine Hochzeit, will aber unsere Tochter nicht unbedingt mitnehmen und lieber bei meinen Eltern lassen. Da ich aber stille müsste ich ja abpumpen. Wie mache ich das denn? Mit einer elektrischen Pumpe? Einfach ab und zu etwas abpumpen, nicht ganz eine Mahlzeit, sonst fehlt die ja oder wie? Und dann Portionsweise einfrieren? Oder soll ich einfach mal nachts eine Portion abpumpen, da braucht sie ja eh nichts, weil sie schläft? Wie macht man die Milch dann warm? Sollte ich meine Tochter dann schon einmal vorher bei meinen Eltern übernachten lassen mit abgepumpter Milch? Danke LG Esther


Mitglied inaktiv

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Wenn die Windel ausreichend gefüllt ist denke ich brauchst du dir keine Gedanken zu machen wenn die kleine zunimmt ist das doch ok so .Sie ist wohl ein Exemplar das viel schlaf nötig hat ich hab noch nie gehört das sich ein Baby verhungern hat lassen mach dir keine sorgen geh es einfach locker an und die kleine nimmt sich schon was sie braucht das kann sich auch ganz schnell wieder ändern lach.Sein nicht ängstlich denn du merkst schon wenn was nicht stimmt verlass dich auf deine Instinkte und den Kinderarzt der die kleine ja 1 mal die woche wiegt. Deine ute


Biggi Welter

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? Liebe Esther, gamz ehrlich: Die einfachste Lösung ist, dass Sie das Baby mitnehmen oder in unmittelbarer Nähe betreuen lassen, so dass Sie zum Stillen schnell mal zu Ihrem Kind gehen können. Denn: Sie werden während den Hochzeitsfeierlichkeiten eine Möglichkeit finden müssen um abzupumpen, da die Brust weiter Milch produzieren wird. Sie müssen also ausstreichen oder abpumpen, um zu verhindern, dass die Brust zu voll wird und sich ein Milchstau oder gar eine Brustentzündung entwickelt. Ich denke, dass es sehr viel schwieriger und unangenehmer ist, während einer Hochzeit oder einer anderen Veranstaltung einen Platz und auch die Zeit zum Abpumpen zu finden, als ein Baby zu stillen. Wenn Sie in den nächsten Tagen üben (vielleicht vor dem Spiegel) wie Sie diskret stillen können und sich ein entsprechend geschickt geschnittenes Kleid anziehen, muss niemand (außer einer Mutter, die selbst Stillerfahrung hat) bemerken, dass Sie Ihr Baby stillen. Zum Stillen muss frau sich ja schließlich nicht ausziehen oder sich übermäßig entblößen, es geht auch absolut unauffällig. Mit etwas Geschick können Sie stillen und sich weiter unterhalten und die meisten Leute werden sich lobend über das so ungeheuer friedliches Baby äußern. Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie sich zum Stillen in eine ruhige Ecke oder einen anderen Raum zurückziehen, wenn Sie nicht „vor allen Leuten" stillen mögen. Es ist sicher einfacher und angenehmer sich mit dem Baby zum Stillen zurückzuziehen als mit einer Pumpe auf die Toilette zum Abpumpen zu gehen. Babys sind gesellige Wesen und müssen nicht immer zu Hause im stillen Kämmerlein bleiben, sie wollen an unserem Leben teilhaben. DEN idealen Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Manche Frauen pumpen unmittelbar nach dem Stillen noch etwas ab, andere etwa in der Mitte zwischen zwei Stillzeiten oder aber auch während des Stillens an der anderen Seite. Sie werden einfach ausprobieren müssen, was bei euch am besten klappt. Generell sollte allerdings keine Frau eine Pumpe in die Hand nehmen, ohne dass sie eine ausführliche Pumpberatung erhalten hat. Pumpen muss gelernt und geübt werden und dann kommt es auch noch auf die verwendete Pumpe an, denn da gibt es sehr große Unterschiede. Wenn Sie einen Vorrat anlegen wollen, können Sie jeden Tag ein oder zwei Mal etwa 30 ml abpumpen und diese Mengen einfrieren. Auf diese Weise haben Sie rasch einen Vorrat und greifen nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage ein. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, mit der Sie im persönlichen Gespräch besprechen können, welche Pumpe zu Ihnen passt und wie sie korrekt eingesetzt wird. Und nun erst einmal ein Schnellkurs zum Thema Abpumpen, bis Sie eine Kollegin erreichen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für ein voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden und Muttermilch kann nicht über einen längeren Zeitraum hinweg warmgehalten werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Sie können Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei sollten Sie beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Sie die Milch gleich in die Flasche, in der Sie sie aufbewahren wollen abpumpen, so vermeiden Sie das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über das Abpumpen, die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Ich hoffe, damit Ihre Frage beantwortet zu haben, wenn noch etwas offen geblieben ist, einfach nochmals fragen. Am besten sprechen Sie aber wirklich ausführlich direkt mit einer Kollegin über das Abpumpen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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