Mitglied inaktiv
liebe biggi - habe gerade mit schrecken in einem buch über babyernährung gelesen;daß man schilddrüsenpräparate sowie jodid während der stillzeit nicht nehmen sollte -ich muß schon seit jahren recht stark dosierte medikamente nehmen; in der schwangerschaft wurde die jodiddosis sogar erhöht - ich stille meinen sohn seit 5 monaten voll und wollte auch eigentlich weitermachen!?bin jetzt aber etwas ratlos. danke für deine antwort klaudia (mit otis auf dem schoß)
Liebe Klaudia, welches Medikament nimmst Du denn? Hast Du eine Schilddrüsenunterfunktion? Bei einer Schilddrüsenunterfunktion stellt der Körper nicht genügend Schilddrüsenhormon her und es kommt zu einem Mangel, der wiederum zur Vergrößerung der Schilddrüse führt. Mit dem Medikament wird dieser Mangel ausgeglichen, was sowohl für dich als auch für dein Kind wichtig ist. Der Jodbedarf in der Stillzeit ist erhöht, so dass eine Gabe von Jod sinnvoll sein kann. Außerdem führt Jodmangel ebenfalls zu Schilddrüsenproblemen. Ich zitiere dir nun aus dem Buch „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer und Bunjes, 5. Auflage, 1998: „Schilddrüsenhormon Erfahrungen. L-Thyroxin (z.B. Euthyrox) wird als Schilddrüsenhormon zur Substitution eingesetzt (Mindestens 1 µg/kg/Tag bei Erwachsenen) und ist daher nicht problematisch. Der normale Thyroxingehalt der Muttermilch liegt im Bereich von 1 µg/l. Ein Säugling nimmt in 24 Stunden etwa 0,15 µg/kg auf, das entspricht etwa 1 % der in diesem Alter erforderlichen Substitutionsdosis (10 µg/kg/Tag). Diese Menge beeinflusst die Schilddrüsenfunktion eines gesunden Kindes nicht. Sie hat im Falle einer kongenitalen Hypo- oder Athyreose aber auch keine therapeutische Wirkung. Empfehlung. L-Thyroxin darf in der Stillzeit substituiert werden." Jod „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Spielmann, Steinhoff, Schaefer, Bunjes, Ausgabe 1998, S. 372ff: „In der Stillzeit liegt der Jodbedarf der Mutter bei 260 µg/Tag. Für Säuglinge im Alter bis zu vier Monaten wird eine tägliche Aufnahme von 50 µg Jodid empfohlen. Die Bundesrepublik Deutschland ist als Jodmangelgebiet zu betrachten. Eine Jodsupplementierung muss in der Stillzeit gewährleistet sein. Mittels Diät (jodiertes Speisesalz, wöchentlich eine Meeresfischmahlzeit) kann das schwierig sein .... Eine ausreichende mütterliche Jodsupplementierung (etwa 260 µg/Tag) ist im Interesse von Mutter und Kind anzustreben. Risiken einer Jodüberladung des Kindes via Muttermilch sind in diesem Dosisbereich nicht zu erwarten" Sprich doch einfach mit deinem Arzt und im Zweifelsfall kann er sich bei der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin Tel.: 030-306 867 11 erkundigen. Das Team um Dr. Schaefer hat einen speziellen Beratungsdienst für Ärzte eingerichtet und verfügt über die neuesten Daten zur Verwendung vom Medikamenten in Schwangerschaft und Stillzeit. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen. LLLiebe Grüße Biggi
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