Mitglied inaktiv
Hallo Frau Welter, meiner Kleiner ist jetzt 8 Tage alt und will ständig an die Brust. Am liebsten rund um die Uhr. Er trinkt etwa 30 bis 45 Minuten dann schläft er ein und wenn ich ihn in die Wiege tue wacht er nach kurzer Zeit wieder auf und schmatzt vor sich hin und sucht die Brust. Ich habe ständig Milcheinschuß und genügend Milch. Hat er wirklich soviel Hunger oder nur ein großes Nuckelbedürfnis. Den Schnuller spuckt er nach kurzer Zeit wieder raus und sucht die Brust wenn ich ihn zwischendurch mit dem Schnuller beruhigen will. Er ist mein zweites Kind. Bei meinem ersten Kind mittlerweile 3 Jahre alt hat man mir damals gesagt ich darf nur alle zwei Stunden stillen sonst bekommt mein Baby Bauchschmerzen, jetzt heißt es ich kann jederzeit stets stillen sobald er sich meldet auch nach einer Stunde oder weniger. Was ist nun richtig und wie soll ich mich verhalten? Vielen Dank im Voraus und liebe Grüßle
? Liebe Claudie, ja, es ist richtig, ein Kind nach Bedarf anzulegen und alle zwei bis drei Stunden ist sogar eher unterdurchschnittlich für ein Baby in diesem Alter (jeweils vom Beginn des letzten Stillens bis zum Beginn des nächsten Anlegens gerechnet). Der immer wieder beschworene `Vier-Stunden-RhythmusA ist absolut nicht realistisch und nur wenige Kinder haben einen solchen Rhythmus. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Für ein so kleines Menschlein ist es absolut normal, dass es auch nachts alle zwei Stunden Hunger hat (jeweils vom Beginn des letzten Stillens bis zum Beginn des nächsten Stillens gerechnet). Bei den meisten Babys werden die Abstände irgendwann größer, aber niemand kann für ein einzelnes Baby vorhersagen, wann dies so sein wird. LLLiebe Grüße Biggi Welter Woher kommt der Mythos vom "Mindestabstand"? Von Denise Both, IBCLC "Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." "Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" "Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten `damit sich mehr Milch ansammeltA, denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das `HinhaltenA des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die `Frische Milch auf halbverdaute Milch-TheorieA, die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 B 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung `Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des MagensA und seinem 1922 veröffentlichten Buch `Der Arzt als Erzieher des KindesA geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde B wie so oft B einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Mitglied inaktiv
Hallo, in den Stillbüchern habe ich gelesen das die Brust 1 1/2 Stunden brauch bis die Menge Milch wieder gebildet ist die Dein Baby getrunken hat. Gruß
Mitglied inaktiv
hallo! du sollst dein baby immer stillen wann es will! ist ganz wichtig damit du deine milchproduktion sozusagen richtig startest!es ist ganz normal und hat seinen sinn dass ein neugeborenes andauernd an die brust will! die antwort von meiner vorrednerin hab ich noch nie gehört, nur dass muttermilch innerhalb 1-1,5 std. verdaut ist, aber diese "technischen" dinge spielen jetzt ohnehin keine rolle nur dass du dich einfach auf dein baby einlässt denn das zeigt dir schon was es braucht! bei mir hat es 4 wochen gedauert bis mein baby längere trinkabstände schaffte und wenn es sehr heiß ist oder ein wachstumsschub ansteht sind die abstände wieder kürzer... lg petra ps: bei meinem ersten kind vor zehn jahren sagte man mir ich darf nur alle vier stunden anlegen...dementsprechend war dann auch der stillerfolg:(
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