Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochter ist jetzt bald 10 Monate und ich wollte sie eigentlich mit ca. 1 Jahr abstillen.Momentan sind wir bei 1-2 mal Stillen am Tag,abends und nachts nach Bedarf(2-3 mal),d.h. sie braucht die Brust hauptsaechlich zum Einschlafen.Aber seit ca. 2 Wochen liebt sie es anscheinend,wieder mehr zu nuckeln,dabei habe ich doch gedacht,dass Babys mit ca. 10 Monaten beginnen,weniger Interesse an der Brust zu zeigen.Sie will neuerdings morgens nach dem Aufwachen 1/2 Std. und meistens nochmal vormittags so gegen 11.00 Uhr 1/2 Std. nuckeln,Durst oder Hunger hat sie dann aber nicht.Und sie nimmt neuerdings ab und zu sogar einen Schnuller(holt sich ihn selber),obwohl sie ihn sonst nie genommen hat.Was kann das sein,dass sie wieder so ein starkes Saugbeduerfnis hat?Und wie verhalte ich mich jetzt am besten,wo ich doch langsam abstillen wollte? Vielen Dank Nadine
? Liebe Nadine, rund um zehn Monate herum gibt es bei vielen Kindern eine Phase, in der das Stillen VORÜBERGEHEND nicht so interessant ist und wenn diese Phase genau abgepasst wird, kann sie zum Abstillen genutzt werden. Ist diese Phase aber verpasst, dann beginnt eine Zeit, in der das Stillen wieder sehr viel wichtiger wird und das Kind auch entsprechend häufiger nach der Brust verlangt. Sie sehen also, dass sich Ihr Kind keineswegs ungewöhnlich verhält. Wenn Sie für sich jetzt beschlossen haben, dass für Sie der Zeitpunkt zum Abstillen gekommen ist, dann denken Sie bitte daran, dass das Stillen für Ihr Kind eine sehr große Bedeutung hat und Abstillen nicht nur bedeutet, die Muttermilch durch andere Nahrung. Ich werde Ihnen nun einige Methoden vorstellen, die sich beim Abstillen eines älteren Babys oder Kleinkindes bewährt haben: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Sie Ihrem Kind die Brust nicht von sich aus anbieten, aber auch nicht ablehnen, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, Ihre Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Sie müssen die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Sie viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmen, die Ihrem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Sie Ihr übliches Verhalten in bestimmten Situationen verändern. Wenn Sie zum Beispiel sitzen bleiben anstatt sich hinzulegen, wenn Sie Ihr Kind zum einschlafen bringen. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal ist es sinnvoll, wenn der Vater das abendliche Zubettbringen übernimmt. Manchmal bringt es das Abstillen auch weiter, wenn Sie das Stillen immer dann, wenn Ihr Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschieben. Das können Sie flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Sie können auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und ihn dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Beim nächtlichen Abstillen kann es hilfreich sein, dass statt Ihnen Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedesmal dem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Baby auf andere Weise beruhigen müssen. Das Verändern von Ritualen kann helfen. Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich. Außerdem möchte ich Ihnen das Buch „Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen. Wichtig ist, dass Ihr Kind spürt, dass Sie ihr zwar die Brust entziehen, nicht aber Ihre Liebe. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Nadine, du glaubst nicht, wie sehr mich deine Nachricht beruhigt. Bei meiner Tochter (9 Monate)ist es genauso und ich stehe kurz vor dem totalen Nervencrash (naja, nicht ganz so schlimm ;-) Vielleicht tröstet es dich ja schon mal, dass es Anderen auch so geht... Bin gespannt auf den Tipp, den du bekommst! Viele Grüße Tinchen
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