Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

rudern mit den Ärmchen

Frage: rudern mit den Ärmchen

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Hallo Biggi, Kian ist jetzt 2 Monate alt und hat von Tag zu Tag mehr Schwierigkeiten einzuschlafen. Sobald ich ihn hinlege schreckt er auf und rudert sich mit den Armen wach. Und wenn ich ihn todmüde, aber wach hinlege, ist er auch so unruhig und am fuchteln daß er nicht einschlafen kann. Außerdem spuckt er in den letzten Tagen fast jedesmal nach dem Stillen (er wird voll gestillt) wie mir scheint einen großen Teil wieder aus. Wenn er trinkt rumort es in seinem Bäuchlein und er ist den ganzen Tag heftig am pupsen. Die Windel macht er alle 1 bis 2 Tage bis zum überlaufen voll, der Stuhl ist dünn und leicht ölig. Obwohl der Kinderarzt sagte, er würde sich völlig normal entwickeln mache ich mir doch Sorgen. Ist das alles normal oder sind das Magen-Darm-Probleme? Er leidet nicht an Koliken, hat aber manchmal bauchweh. Und noch eine letzte Frage: Ich trage ihn sehr viel, auch im Tragetuch, und er schläft bei mir im Bett. Trotzdem weint und quengelt er öfter, insgesamt bestimmt 1 stunde am Tag. War es doch naiv von mir zu glauben daß ein getragenes Baby ein rundum zufriedenes ist? Müssen babys auch mal schreien, wie mir manche Leute versichern, oder mache ich etwas falsch? Sorry, ich wollte eigentlich nur eine Frage stellen und jetzt ist es doch so eine Latte geworden... Vielen Dank im Voraus für deine Antwort, liebe Grüße, Nena PS: Würde mich auch über Tips und Erfahrungen von anderen Mamis freuen


Biggi Welter

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? Liebe Nena, sehr viele schlafende Babys reagieren ungemein ungehalten auf Lageveränderungen und schrecken auf, wenn sie vom Arm ins Bett gelegt werden. Eine jede Lageveränderung reizt das Gleichgewichtsorgan im Ohr und kann dazu führen, dass das Baby aufwacht. Wenn ein Baby liegend (an der Brust) einschläft und liegen bleiben kann, die Lageveränderung also wegfällt, sind die Chancen, dass es weiterschläft erheblich besser. Möglicherweise wird das Kind auch wach, weil das Bett kälter ist als der Körper von Mutter oder Vater. Diese Temperaturunterschiede können ebenfalls zum Aufwachen führen. Hier hilft es, das Baby in eine Decke zu wickeln und in die Decke eingewickelt hinzulegen. Auch der Kopf sollte in der Decke liegen, denn selbst ein vorgewärmtes Bett hat eine andere Temperatur als Mamas (oder Papas) Körper. Sehr unruhigen Kindern kann es helfen, wenn sie gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Der Stuhl eines voll gestillten Kindes ist immer eher flüssig, das ist normal und es ist auch keine Seltenheit, dass die Windel überquillt. Bauchprobleme lassen sich daraus nicht folgern. Allerdings ist es sinnvoll, dass Du einmal deine Anlegetechnik und das Saugverhalten deines Babys genauer anschaust oder noch besser von einer Stillberaterin anschauen lässt. Möglicherweise schluckt dein Kleiner recht viel Luft und deshalb „rumort" es in seinem Bauch. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Kein Mensch ist immer glücklich und zufrieden. Das heißt nicht, dass ein Baby „auch mal schreien muss", aber auch ein so kleines Menschlein muss manchmal seinen Unmut, der es gerade überfallen, kund tun. Wichtig ist nur, dass es dabei nicht alleine gelassen wird. LLLiebe Grüße Biggi


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