Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, habe auch eine Frage wegen einem Medikament. Es ist etwas gegen Reiseübelkeit, der Wirkstoff ist Dimenhydrinat, z.B. unter dem Handelsnamen Reisegold zu haben. Auf dem Beipackzettel steht: Dimenhydrinat geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Bisher sind keine langfristigen, negativen Auswirkungen auf Säuglinge beschrieben. Sollte ein gestilltes Kind Anzeichen für erhöhte Irritabilität zeigen, ist auf Flaschennahrung umzustellen oder die Behandlung mit Dimenhydrinat abzusetzen. Was sagt dein schlaues Buch dazu? Was rätst Du mir? Wir werden nach Norwegen fliegen und Postschifffahren, ich werde leicht seekrank und auch beim Fliegen.... Alles Liebe Anouschka
Kristina Wrede
Liebe anouschka, Ich zitiere aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: "Antiemetika: Erfahrung: Antihistaminika und andere Wirkstoffe werden als Antiemetika eingesetzt. Selten wurden darunter leichte, nicht behandlungsbedürftige Unruhe, Sedierung oder Trinkschwäche beim gestillten Säugling beschrieben (Moretti 1995). Zu vielen Antiemetika liegen keine speziellen Erkenntnisse zur Stillzeit vor. Dies betrifft u.a. Betahistin (z.B. Aequamen ®), Cinnarizin (z.B. Cinarrizin forte R.A.N. ®), Demenhydrinat (z.B. Vomacur ®, Vomex A ®) , Diphenhydramin (z.B. Emesan ®), Flunarizin (z.B. Flunavert ®), Meclozin (z.B. Postadoxin ®) und Scopolamin-Pflaster (Scopoderm ®), sowie zu en Serotonin-(5-HT3)-Antagonisten Dolasetron (Anemet ®), Granisetron (Kevatril ®), Ondansetron (Zofran ®), Palonostetron (Aloxi ®) und Tropisetron (Navoban ®). Die kurze Halbwertszeit von 2-3 Stunden und eine lange Wirksamkeit bis zu 24 Stunden sprechen für eine gute Verträglichkeit von Meclozin in der Stillzeit. (...) Empfehlungen für die Praxis: Antiemetikum der Wahl für die Stillzeit ist Meclozin. Auch von den anderen älteren Antiemetika einschließlich der hierfür engesetzten Phenothiazin-Neuroleptika sind ernsthafte Unverträglichkeiten beim Säugling – zumal nach Einzeldosen- kaum zu erwarten. Falls im Einzelfall ein Serotoninantagonist wie Ondansetron kurzfristig indiziert ist, kann weiter gestillt werden, wenn auf Symptome beim Säugling geachtet wird.“ Ich hoffe, das hilft weiter. Gute Reise - wenn's jetzt bald schon losgeht! Herzlichen Gruß, Kristina
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