Mitglied inaktiv
Stillen, ein realistischer Erfahrungsbericht. Dies ist ein Bericht an alle Schwangeren und co. Also, als ich schwanger war, sah ich das mit dem Stillen ganz locker. Wenn es geht, gut, wenn nicht, eben nicht. Bis ich mich darüber belas, und im Schwangerschaftskurs war. Denn dort hörte ich nur das Beste vom Stillen, was es ja auch ist, wenn es eben klappt. Nun gut. Dann kam die Geburt. Leider verlor ich viel Blut, Hb sank von 10,6 auf 6,4. Es folgte eine Ausschabung wegen unvollst. Plazenta. Nach 2 Tagen kam schließlich noch eine Infektion der Dammnaht hinzu. Jan konnte wegen der OP nicht direkt angelegt werden, also warteten wir. Leider bis zum 1ten Tag. Aber er trank nicht richtig. Alles cool. erst mal warten. In der 2 ten Nacht gab ich ihn im Kizi ab, weil es mir noch nicht gut ging. Dort bekam er schön Glukose, aber zum Stillen wurde er mir nicht gebracht. So verging die Zeit, und wenn ich mal stillte, trank er nicht. Irgendwann hört ich Sachen, wie die Brust wäre zu klein, von der Nachtschwester, die gar nix wusste. Ich sollte mit Bruthütchen stillen, sogar mit dem Flaschensauger. Schließlich pumpte ich, am 4 ten Tag! erst regelm. ab. Dass nicht viel kam, erklärt sich ja von selbst. Das Kind wurde ausgezogen zum Trinken, gepisagt etc. Aber, wie gesagt, er trank immer nur kurz, dann wars rum. Als ich dann endlich nach 5 Tagen zu hause war, entdeckte meine Nachsorgehebamme, dass er nicht saugen kann, weil sein Zungenband angewachsen war! Dieses durchtrennte sie dann. Ich pumpte weiter, eher unregelm. ab, und natürlich wollte klein Jan nicht mehr an die Brust. Weil ich aber unbedingt stillen wollte, weil es kann ja auch angeblich jede Frau, machte ich weiter. Meine Hebamme empfahl mir alle 2 h zu pumpen. Mit einem Brusternährungsset, in das die Milch gefüllt wird, und um den Hals gehangen wird, sollte er an einem an die Brust festgeklebten Schlauch die Säuglingsnahrung trinken, damit er sich wieder an die Brust gewöhnt. Unser kleiner, ruhiger und zufriedener Jan, wurde wütend, total nervös und hibbelig. Also, lehnte ich das ab. Meine Hebamme meinte nur, wenn man das unbedingt will, dann muss man ihn halt auch zwingen, und das Geschrei ertragen. Super, die muss es nicht aushalten, sie hat noch nicht mal ein Kind, aber o. K dafür kann se vielleicht auch nix. Anschließend legte ich ihn vor der Flasche an. Er trank auch einmal 15min, aber dann war meine Brust erwärmt, soll auch nicht unbedingt normal sein. Das klappte dann irgendwie auch nicht mehr, und ich spürte innerlich, dass mein Kind nun am Ende ist, und er einfach nicht mehr will. Gut, dann folgte Stufe 3. Nur noch pumpen, Mumi per Flasche geben. Ich pumpte und pumpte. Leider vertrug ich das Eisen nicht, weil sich ja noch mein blut aufbauen musste, und ich aß daher kaum. Die Naht tat noch weh, und ich fühlte mich total schwach. Aber, Stillen ist ja das Beste, und es kann jede Frau, es gibt ja nix was dagegen spricht, ich wollte unbedingt weiter machen. Als ich dann morgens fast über den Tisch erbrach, und kurz vorm Zusammenbruch stand, schlug mein Mann mit der Faust auf den Tisch, und sagte, Du rufst jetzt augenblicklich einen Arzt an, und befragst den. Gesagt, Getan. Erst beim Internist gewesen, Blut abgenommen. Der sagte schon, also mit dem Hb, ich weiß nicht. Gyno angerufen. zitat: Ich würde sofort sanft abstillen, sie kommen sonst in Teufels Küche, weil sie brauchen die Kraft für sich. Gesagt, getan. Es folgten ruhigere Flaschenwochen. Als ich wieder fit war, dachte ich schon an Relaktation (wieder stillen). Ist aber zu krass für den Kleinen etc. Rhythmuss wieder verschoben und alles, ne, wieder Brustset, hör uff. Nun musste ich mich damit abfinden, dass ich nicht stillen konnte. Aber es kann doch jede Frau. Es ging mir echt beschissen, ich fühlte mich wie der letzte Looser, weil ich es nicht konnte. Also rief ich eine Stillberaterin an, und heulte mich bei der aus. Meine Hebamme wollte ich nicht anrufen, weil die hätte noch gesagt, ja vielleicht hättest Du es noch länger probieren sollen. Denn angeblich soll Stillen ja so gut sein, und die Hormone etc, der Blutverlust macht nix... Und die gute Frau meinte dann: Entschuldigung, dass ich es mal so krass sagen muss, aber es wird nirgendwo so viel gelogen wie beim Stillen! Und das von einer Stillberaterin von La Leche. Die war mal ehrlich. Was glauben Sie, wieviele Frauen stillen wollen, und massive Probleme haben. Einige stillen weiter, andere stillen ab. Es folgte noch mehr, aber das ist nicht mehr so interessant. Ich möchte damit einfach nur sagen, seht es bitte realistisch. Und..., setzt euch vorher damit auseinander: Was mache ich, wenn es nicht klappt, denn das gibt es, auch wenn es manche alternativ angehauchte Hebammen nicht glauben. Warum gab es Ammen? Es ist echt wichtig, nicht ganz so euphorisch zu sein, denn hinterher ist die Enttäuschung immens, es kann sogar depressiv machen. Und eigentlich braucht man doch die Kraft und Freude für seinen Schatz. Ich wünsche euch natürlich viel Erfolg beim Stillen, aber wie schon gesagt, die Flasche ist nicht das Schlechteste, und... es kann echt nicht jede Frau stillen. Aber..., man kann auch trotz schwierigkeiten noch weiter stillen. Bei mir wars halt zu viel. Alles Gute an Alle. frauschen77 P. S Die milch wurde durch Pumpen natürlich dann schon mehr. Und wenn im KH mehr gepumpt worden wäre, hätte ich noch mehr gehabt. Nur zur Verständlichkeit. frauschen77 Heute beim Gyno gewesen. Der meinte, das habe nix gebracht. Bei solchen Werten zu stillen, hätte für Mutter und Kind schlimme Konsequenzen haben können. Viel Glück und Erfolg an Alle. Mehr Info: Schwangerschaft Bilder und Daten Babypflege Babyzeit --------------------------------------------------------------------------------
? Liebe Frauchen77, ich kann Ihre Trauer und auch Ihren Frust verstehen, denn das was Sie schilderrn ist wirklich alles andere als schön. Dennoch muss ich Ihnen widersprechen: Das ist kein realistischer Bericht vom Stillen im Allgemeinen, sondern Ihre subjektive Erfahrung. Keine Stillberaterin – erst recht keine von der La Leche Liga - wird leugnen, dass es Frauen gibt, die nicht oder nicht voll stillen können. Wir wissen, dass es das gibt und wir unterstützen diese Frauen genau so, wie alle anderen Frauen. Denn genau deshalb gibt es uns ja: Weil es Frauen mit mehr oder minder schweren Stillproblemen gibt. Gäbe es keine Stillprobleme, dann bräuchte man uns nicht und logischerweise haben Stillberaterinnen mehr mit Frauen mit Problemen zu tun, denn Frauen, die keine Stillprobleme haben, wenden sich selten an uns. Was jedoch aus Ihrer Schilderung ganz klar hervorgeht ist zum einen eine Verkettung von unglücklichen Umständen und zum anderen eine eindeutig suboptimale Stillbetreuung! Lassen Sie Ihre Trauer über die verlorene Stillbeziehung zu, aber lassen Sie sich nicht dazu verleiten, aus Ihren persönlichen Erfahrungen falsche Schlussfolgerungen über das Stillen im Allgemeinen zu ziehen. Ihre Erfahrung ist schlimm, aber sie ist nicht einfach übertragbar und Gottseidank nicht die Regel, sondern eine Ausnahme. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hi, ja das stimmt. Ich würde es noch mal versuchen. Was geholfen hätte, wäre schon eine bessere Unterstützung. Aber ich denke mit dem Hb hätte es nicht lange geklappt. Wenigstens hätte ich aber dann schönere Stillmomente gehabt, denn so war es immer mehr oder minder mit Stress verbunden. Ich muss sagen, dass ich persönlich die Erfahrung gemacht habe, dass das Stillen easy verkauft wurde. Leider ist das so. Ich hätte mich lieber schon vorher damit auseinander gesetzt, was ist, wenn es nicht geht, wie weit gehe ich etc. So fehlte mir das, und ich war echt wie vor den Kopf geschlagen. Die Brust war auch einmal warm nach dem Stillen mit Brustset. Ist doch auch nicht normal, oder? Egal. Wenn es geht, ist es schön, ich muss das positive sehen. Er hat ja auch ein zwei Male getrunken. Aber manche Umstände lassen es nun mal nicht zu. Alles Gute und viele Grüsse
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