Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

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Hallo Biggi, danke für die schnelle Antwort. Ja ich habe mich mit dem Thema schon viel beschäftigt und habe meinen Sohn bis jetzt immer nach Bedarf gestillt. Ich möchte ihn natürlich auch weiterhin Einschlafstillen, auch mittags. Und ich habe auch kein Problem, ihn abends mehrmal zu stillen bis 23 uhr aber ich möchte einfach mal versuchen, nachts 4 - 5 Stunden ohne Brust auszukommen. Mehr möchte ich nicht. Ich habe mich mit dem Thema Brustentwöhnung von Dr. Posth beschäftigt und würde es gern teilweise probieren. Natürlich möchte ich es nicht so krass umsetzen, von daher war meine Frage: wie weit geht die Konsequenz, wenn ich es vielleicht mal 3 Tage versuche, ihm die Brust nachts für 4/5 Stunden nicht zu geben??? Mein Sohn wird ja schon zornig, wenn ich ihm die Brust zu früh "wegnehme". Das einzige, was bis jetzt geholfen hat war, wenn ich ihn rausgenommen habe und ich mich in die Stube vor den (leisen) Fernseher gesetzt habe, da hat er komischer Weise in meinem Arm weitergeschlafen. Einen Papa gibt es nicht, von daher muss ich das allein machen. Bis jetzt schläft mein Sohn ihn meinem Bett. Vielen Dank für die Ratschläge


Biggi Welter

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Liebe Vernel, ich kann dich gut verstehen, dass Du ein wenig Ruhe brauchst. Gerade wenn man alleine ist und nicht mal ein paar Minuten durchschnaufen kann, ist es klar, dass man nach Lösungen sucht. Versuche doch einmal in den nächsten Tagen, deinen Sohn zu beruhigen, wenn er nachts weint. Du kannst anfangs mit ihm aufstehen und ihn tragen, Du kannst ihm etwas vorsingen oder fernsehen - wichtig ist einfach, dass dein Kleiner spürt, dass er zwar keine Brust bekommt, aber nicht, weil Du ihm böse bist. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Zwölf Monate sind schon noch früh für längere Stillpausen in der Nacht. Die meisten Babys brauchen das Trinken und Nuckeln einfach noch (es schenkt ihnen Ruhe, Geborgenheit, Sicherheit), und es ist nicht ganz einfach, gegen ihre Natur vorzugehen. LLLiebe Grüße, Biggi


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