Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Probleme mit dem Baby

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Frage: Probleme mit dem Baby

Mitglied inaktiv

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Hallo und ein schönen guten Tag. Ich habe am 07-11-01 mein Paulchen zur Welt gebracht, und seit dem fingen meine Sorgen an. Von seiner zweiten Lebenstag, fingen die Trinkprobleme an (er konnte die Brustwarze nicht greifen, da er den Mund weit offen und nicht wieder zu machte, und seine Zunge entwieder nach außen oder nach hinten oben streckte). Am dritten Tag hatte er ein sehr hoher Gelbsuchtwerte (über 16,5) und an der vorgesehener Tag der Entlassung ist der Wert über 18 gestiegen und er mußte zur Bestrahlung also, sind wir weitere 3 Tage in der Klinik geblieben. Da er nicht viel trank, und vom Gelbsucht immer so schläfrig war, mußte ich pumpen und die Muttermilch zufüttern. Zu Hause fing er an mit der Zeit mehr zu trinken und da meine Milchproduktion nicht ausreichte, gab ich ihm auch Pre-Nahrung dazu. Jetzt trinkt er um die 100 bis 120 ml pro Mahlzeit aber sehr unregelmäßig, und zwischendurch, trinkt er nochmal 15-40 ml. Letzter Zeit hat er starker Blähungen und seit 2 Tagen auch Verstopfung (trotz Tee für Blähungen, Massage am Bauch und Gymnastik/Pedale-Bewegungen mit den Beinchen). Normalerweise hatte er immer 3-4 mal am Tag Stuhlgang, und jetzt nur 1 mal. Sein Stuhlgang ist härter wie sonst -wie eine Paste, und manchmal ein bißchen härter-, und er muß so schreien... Übrigens, bis jetzt habe ich 3 Pre-Milchnahrungs-Marken gewechselt Was kann ich gegen Blähungen und Verstopfung tun? (Ich möchte keine Medikamente einsetzen, wenn es doch eine andere Bekämpfungs-Möglichkeit gibt.) Wie kann ich meine Milchproduktion steigern - was soll ich trinken oder essen und was soll ich unbedingt vermeiden? Wieviel sollte ein 3-Wochen altes Baby eigentlich pro Mahlzeit trinken? Darf es mehr als 6 Mahlzeiten am Tag geben? Was kann man tun wenn das Baby mehr und unregelmäßig (im Bezug von Zeit und Trinkmenge) trinkt? Bitte, helfen Sie mir. Er läßt mich keine Zeit mehr fürs Pumpen oder Schlafen. Vielen Dank im Voraus und schöne Grüße, Ria aus Nürnberg.


Biggi Welter

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? Liebe Ria, es ist absolut normal, dass ein Baby in diesem Alter unregelmäßig und vor allem auch häufig trinkt. Sie müssen Ihren Sohn keinesfalls auf sechs Mahlzeiten pro Tag beschränken, er darf so oft und so viel trinken, wie er mag, Muttermilch sowieso und Pre-Nahrung kann auch nach Bedarf gegeben werden. Blähungen sind viel seltener auf die Ernährung der Mutter zurückzuführen, als immer wieder angenommen, deutlich häufiger liegt es an einer ungünstigen Anlegetechnik und/oder einem nicht korrekten Saugverhalten des Kindes. Deshalb ist es extrem wichtig auf absolut korrektes Anlegen und Saugen zu achten. Am besten lassen Sie sich von einer Kollegin vor Ort einmal das korrekte Anlegen genau zeigen und erklären. Die Kollegin kann Ihnen dann auch gleich zeigen, woran Sie erkennen können, ob Ihr Sohn korrekt saugt und was Sie tun können, um Ihre Milchmenge zu steigern und dem Bedarf des kleinen Mannes anzupassen. In Nürnberg können Sie sich an Kristina Hofmann Tel.: 0911-5273929 oder Jeannette Munique Tel.: 0911-3262230 wenden. Bis Sie eine der beiden oben genannten LLL-Stillberaterinnen erreichen können hier eine Beschreibung des korrekten Anlegens und einige Tipps zur Steigerung der Milchmenge: Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Babys seinen Mund weit öffnet - wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind „aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt „Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga-Stillberaterin bezogen werden kann. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb sollten Sie Ihr Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Etwa alle zwei Stunden (jeweils vom Beginn der letzten Mahlzeit bis zum Beginn der nächsten Mahlzeit gerechnet) und vermeiden Sie den Schnuller. Der Schnuller befriedigt das Saugbedürfnis ihres Kindes, ohne dass es dabei Nahrung erhält. Bei einen wenig zunehmenden Kind ist dies nicht günstig. Um das Interesse Ihres Babys an der Brust wachzuhalten, können Sie es mit Wechselstillen versuchen. Beim Wechselstillen legen Sie Ihr Baby an und stillen es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nehmen Sie es sanft von der Brust (vergessen Sie nicht den Saugschluss zu lösen) und lassen es aufstoßen, streicheln seine Fußsohlen oder massieren es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Sie es wieder etwas ermuntert haben. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Nach ein paar Tagen sollte eine Gewichtszunahme bei Ihrem Baby feststellbar sein. Achten Sie darauf, dass SIE so viel Ruhe und Erholung wie möglich bekommen (am besten legen Sie sich zusammen mit Ihrem Baby ins Bett) und sich möglichst ausgewogen und ausreichend ernähren. Kohlenhydratreiche Nahrung wirkt sich positiv auf die Milchmenge aus. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Sie müssen keinen Milchbildungstee trinken und wenn Sie ihn trinken wollen, dann bitte nicht mehr als zwei bis drei Tassen täglich, mehr kann Bauchprobleme bei den Kindern verursachen. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr wirkt sich nicht positiv auf die Milchbildung aus. Sie trinken genügend, wenn Sie sich nicht ausgedörrt fühlen, wenn Ihr Urin hell ist und Sie keine Verstopfung bekommen. Bieten Sie bei jeder Mahlzeit beide Brüste an. Dadurch das Baby wirklich die gesamte vorhandene Milch bekommt und die Milchproduktion in beiden Seiten angeregt wird. Achten Sie auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Nicht selten liegt es an einer ungünstigen Saugtechnik des Babys, wenn die Gewichtszunahme nicht zufriedenstellend ist. Vielleicht richten Sie sich einfach auf ein paar Baby- und Stilltage ein und legen sich mit Ihrem Kind ins Bett, ruhen sich aus und gönnen sich etwas für sich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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liebe ria! auf deine fragen soll lieber biggi antworten, ich wollte nur sagen: kopf hoch und es wird leichter. deine zeilen haben mich sehr an unsere anfangszeit erinnert und ich weiß noch wie verwirrt und hilflos ich war! es wird aber echt besser!!!! alles gute!


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Hallo Ria, erstmal herzlichen Glückwunsch zu Deinem Sohn. Ich bin zwar keine Stillberaterin, aber bis Biggi Zeit findet, kann ich Dir ja schon mal schreiben, was sie Dir vermutlich auch antworten wird. Biggi ist für das Stillen nach Bedarf, d.h. ohne Uhr und Waage (!). Wenn wirklich nach Bedarf gestillt wird und voll gestillt wird (das bedeutet für Biggi auch ohne Zugabe von Tee), müßte sich Deine Milchmenge auf den Bedarf des Babys einstellen. Das kann aber unter Umständen bedeuten, dass Du Deinen Sohn zunächst stündlich oder sogar noch öfter anlegen mußt, bis sich Deine Milchmenge soweit erhöht hat, dass Du keine Premilch mehr geben mußt. Bei Blähungen haben wir die Erfahrung mit unsere Tochter gemacht, daß sämtliche Mittelchen nicht so richtig anschlugen. Auch habe ich auf fast alle Nahrungsmittel ohne jeden Erfolg mal für eine Zeit lang verzichtet. Das einzige, was ihr ein wenig Erleichterung gebracht hat, war das Tragen in der Fliegerhaltung (in Bauchlage auf dem Unterarm mit dem Kopf in der Ellbogenbeuge). Das ist eine sehr anstrengende Zeit, aber ich kann Dir dazu auch nur sagen, es geht vorbei. So kleine "Schreihälse" werden eigentlich am liebsten immer getragen, deshalb kann ich Dir nur raten, Dir ein Tragetuch anzuschaffen, um Deine Nerven und Deinen Rücken zu schonen. Wir nutzen das nach 11 Monaten immer noch und ich finde, es war eine sehr gute Investition. LG Sabine


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Liebe Ria, ich habe am Anfang mein Baby fast nur im Tragetuch gehabt und es gestillt sobald es nur Pieps gesagt hat. Es hat in meinem Bett oder in meinen Armen geschlafen. Die Hausarbeit habe ich total vernachlässigt und war nur für mein Kind da. Um die Milchmenge zu steigern kannst Du einen guten Kräutertee trinken und Dich mit Deinem Liebling ins Bett legen, Dir Ruhe gönnen und so oft wie möglich anlegen. Besorge Dir Freunde und Verwandte, die Dir Besorgungen abnehmen und Dir helfen. Ach ja, lass Deinen kleinen Liebling bestimmen wieviel und wann und wie lange er seine geliebte Mamamilch trinken möchte. Das nimmt Dir den Druck und die Waage wird völlig unnötig. Es gibt hier im Shop gute Stillbücher. Alles Gute. Sylvia


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, vielen Dank erst mal für Ihre Hilfe und die Addressen Ihrer Kolleginnen in meiner Stadt. Ich hoffe daß, das alles wird klappen! Ich habe bis jetzt vieles über das Stillen und Anlegen des Babys gelesen und über Blähungen und Verstopfung bei den Babys, und habe versucht das ganze nachzumachen. Vielleicht habe ich irgendetwas nicht richtig gemacht. Ich kann nur sagen,toi toi toi daß, es mit einer Stillberaterin alles viel besser klappt! Ich bedanke mich herzlich vielmals. Liebe Grüße, Ria


Mitglied inaktiv

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Vielen Dank nochmal für die Tipps. Ich habe jedoch noch eine Frage: In der Klinik haben die Schwestern mir gesagt, daß Pfefferminztee die Milchbildung zurücksetzt. Erhählt denn der Kräutertee keine Pfefferminze? Liebe Grüße, Ria


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