Mitglied inaktiv
Ich habe eine ganz wichtige Frage. Ich habe eine Zyste an den Eierstöcken und wenn diese weiter wächst soll ich operiert werden. Ich weiß das dies ambulant möglich ist. Aber was mache ich mit meiner kleinen Maus. Mein Kind ist 4 Monate alt und trinkt nur aus der Brust. Sie nimmt keinen Flasche keinen Becher keinen Löffel nichts. Wie lange ist denn das Narkosemittel in der Muttermilch wie lange kann ich dann nicht stillen und was machen ich mit meiner Maus... Kann mir jemand helfen??? Bitte ich mache mir solchen Sorgen und ich will auf keinen Fall abstillen ich wollte doch sooooo gern ganz lange stillen muß ich jetzt meinen Traum begraben...??? Liebe Grüße Karinna
? Liebe Karinna, wenn Du weiterhin stillen magst, dann ist das auch trotz einer Operation möglich. Dein Arzt wird dir vielleicht zum Abstillen raten, weil er keine Vorstellung davon hat, was es bedeutet von einem Moment zu anderen abzustillen. Viele Leute werden dir auch raten abzustillen, weil es doch für dich „einfacher" ist, ohne darüber nachzudenken, dass Du dich sehr viel besser erholen kannst, wenn Du dein Kind einfach nur anzulegen brauchst und nicht aufstehen, Flaschennahrung zubereiten und Flaschen und Zubehör reinigen musst. Was noch viel häufiger nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass ein kürzlich abgestilltes Baby ein sehr viel höheres Risiko hat, selbst krank zu werden und das Letzte, was Du als frischoperierte Mutter brauchen kannst, ist ein krankes Kind. Theoretisch kannst Du dein Baby stillen bis unmittelbar vor der OP und auch gleich wieder nach der Operation, sobald Du wach genug bist, um es selbst zu halten. Narkosemittel, Schmerzmittel und was sonst noch erforderlich ist, können so gewählt werden, dass es mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Eventuell müssen die Ärzte nachschauen, welche Medikamente für stillenden Mütter geeignet sind oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30686734) nach. Wegen der Narkose zitiere ich dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Andere in der Anästhesie verwendete Mittel Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist Ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit der Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der diaplazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Dr. Schaefer (Mitautor des o.g. Buches) hat in mehreren Vorträgen immer wieder darauf hingewiesen, dass die Frau wieder stillen kann, sobald sie das Baby selbst halten kann. Denke daran, dass Frauen nach einem Kaiserschnitt auch stillen können und dürfen. Als nächstes bist Du auf die Kooperationsbereitschaft des Pflegepersonals und auf die Hilfe durch deinen Mann, deine Mutter, eine Freundin usw. angewiesen. Da es leider in Deutschland nur in wenigen Kliniken gemacht wird, dass das Baby in einer solchen Situation mit der Mutter mitaufgenommen wird (was das einfachste wäre, sprich diese Möglichkeit einfach einmal an, solange niemand danach fragt, so lange wird es auch in Deutschland nicht populär werden, dass dies eine Möglichkeit ist), brauchst Du jemanden, der zumindest an dem Tag der OP viel Zeit mit deinem Baby bei dir im Krankenhaus verbringt. Dein Mann oder sonst jemand, müsste sich um die Versorgung deines Babys kümmern, so dass Du es lediglich stillen musst. Eventuell wirst Du in den ersten Stunden nach und selbstverständlich während der Operation nicht in der Lage sein dein Kind zu stillen. Diese Zeit muss dann durch abgepumpte Milch (oder wenn diese nicht vorhanden sein sollte, künstliche Säuglingsnahrung überbrückt werden) Wichtig ist, dass Du immer dann, wenn deine Brust voll wird und dein Baby nicht in der Nähe ist, abpumpst. Je nachdem wie lange die Operation dauert, kann es auch ratsam sein, dass während der Operation abgepumpt wird. Das kann eine Schwester machen. In deiner Situation besteht eine medizinische Indikation für die Verordnung einer Milchpumpe. Lass dir von deinem Arzt eine „vollautomatische, elektrische Kolbenpumpe mit Doppelpumpset und Zubehör" verordnen, damit die Krankenkasse die Kosten für Miete und Zubehör übernimmt. Die besten Erfahrungen habe ich mit Pumpen der Firmen Ameda und Medela gemacht. Du solltest jetzt nach Möglichkeit keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen um einen Vorrat anzulegen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Milch die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg abgepumpt wird kann gesammelt, zusammengeschüttet und dann eingefroren werden. Es hat sich bewährt die Milch in kleinen Portionen (etwa 50 bis 60 ml) einzufrieren. Diese kleinen Mengen sind schnell aufgetaut und erwärmt und es muss nicht so viel Milch weggeworfen werden, wenn das Baby nicht alles trinkt. Es ist möglich frisch abgepumpte Milch auf bereits gefrorene Milch zu geben, vorausgesetzt die Milch wurde zunächst gekühlt und es ist nicht mehr frische Milch als bereits gefrorene Milch. Wenn Milch für eine voll ausgetragenes, gesundes Baby zu Hause (nicht im Krankenhaus) abgepumpt wird, reicht es, die Pumpe einmal täglich zu sterilisieren und ansonsten nach jedem Gebrauch gründlich mit heißem Wasser zu reinigen und trocknen zu lassen. Bei einem reif geborenen und gesunden Baby gelten die folgenden Zeitangaben zur Aufbewahrung von Muttermilch: Bei Raumtemperatur Reife Muttermilch • 24 Stunden bei 15 ° C (Hamosh 1996) • 10 Stunden bei 19 bis 22 ° C (Barger und Bull 1987) • 4 bis 6 Stunden bei 25 ° C (Hamosh 1996, Pittard 1985) Im Kühlschrank Reife Muttermilch • 8 Tage bei 0 bis 4 ° C (Pardou 1994) Im Tiefkühlgerät • 2 Wochen in einem Tiefkühlabteil in einem Kühlschrank • 3 bis 4 Monate in einem Tiefkühlabteil eines Kühlschranks mit eigenständiger Kühlung (unterschiedliche Temperatur, weil die Tür häufig geöffnet und geschlossen wird) • 6 Monate und länger in einem separaten Tiefkühlgerät bei konstant - 19 ° C. (Quelle: The Breastfeeding Answer Book Ausgabe 1997) Gefrorene Muttermilch ist schonend aufzutauen (keine Mikrowelle!!!). Entweder sehr langsam über 24 Stunden im Kühlschrank bei +4°C oder bei Raumtemperatur. Im Notfall kann die Milch auch schnell unter fließendem kaltem oder lauwarmen Wasser (max. 37°C) aufgetaut werden. Flaschenwärmer ist auch möglich, aber bitte das Wasser immer wechseln. Beim Füttern sollte die Milch etwa Körpertemperatur haben. Ist die Milch aufgetaut, muss sie sofort bis zum Verbrauch wieder in den Kühlschrank. Aufgetaute Muttermilch kann für 24 Stunden ungeöffnet bei +4°C aufbewahrt werden. Nach dem Öffnen des Gefäßes muss aufgetaute Muttermilch bei +4°C aufbewahrt und innerhalb von 12 Stunden verbraucht werden. Reste einer erwärmten Muttermilchmahlzeit müssen weggeworfen werden. Bei der Wahl des Gefäßes muss darauf geachtet werden, dass es gut zu reinigen ist, eventuell sterilisiert werden kann, lebenmittelecht ist und dicht verschlossen werden kann. Falls Du Muttermilch in Kunststoffbeuteln einfrieren willst, sollten diese nicht aus Polyethylen bestehen. (Es gibt spezielle Beutel zur Aufbewahrung von Muttermilch). Du kannst Muttermilch in Glas oder Kunststoffflaschen einfrieren, dabei solltest Du beim Einfüllen jedoch etwa zwei Platz lassen, damit sich die Milch beim einfrieren ausdehnen kann, ohne dass die Flasche platzt. Am einfachsten ist es, wenn Du die Milch gleich in die Flasche, in der Du sie aufbewahren willst abpumpst, so vermeidest Du das Umschütten, bei dem Milch verschüttet und verunreinigt werden kann. So, das war jetzt ein Schnellkurs über die Aufbewahrung und Behandlung von abgepumpter Muttermilch. Sobald Du aus der Klink entlassen bist, dürfte es kein Problem sein, normal weiter zu stillen. Bleib hartnäckig mit deinem Wunsch weiterzustillen. Es ist möglich, es verlangt lediglich etwas Kooperationsbereitschaft von allen Beteiligten. Ich hoffe, Du wirst meine langen Ausführungen nicht brauchen und kommst um eine OP herum, aber Du siehst, es gibt Wege, ein Abstillen zu verhindern. Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde dich einfach nochmals. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hi karinna, ich kann dir leider nichts über das stillen nach einer op berichten, aber ich kann deine verzweiflung verstehen. ich hatte ebenfalls eine zyste am eierstock (tennisballgross), die 3 gynäkologen unabhängig von einander sofort operieren wollten, aber da ich aus der med. branche bin hab ich mich bei kollegen in den usa umgehört und eine (nebenwirkungsfreie) therapieform gefunden , so daß ich meine zyste innerhalb von 4 wochen , ohne op, wieder los geworden bin. wenn dich das interessiert kannst du mir ja mailen. tanja, mit fast 16 monate altem lukas der noch immer mehrmals täglich gestillt wird ;-)
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