Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

OliviaÖl

Frage: OliviaÖl

OliviaÖl

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Liebes Expertenteam, mein Sohn ist jetzt fast 12 Wochen alt und ich bin langsam echt verzweifelt. Er leidet seit seiner 5.Lebenswoche unter wiederkehrenden Bauchschmerzen und Verdauungsproblemen. Er wird vollgestillt. Sie äußern sich wie folgt: ein paar Tage ist alles gut und er hat eine super Gewichtszunahme von 250g pro Woche und der Muttermilchstuhl ist normal. Dann bekommt er von heute auf morgen starke Schmerzen, direkt nach den Mahlzeiten und stinkenden grünen Stuhlgang. Das geht dann ein paar Tage so und in der Zeit nimmt er dann auch immer etwas ab obwohl er normal trinkt. Dann normalisiert sich alles wieder und es geht ihm gut, er nimmt wieder gut zu. Dann beginnt das ganze Spiel von vorne. Meine Hebamme weiss keinen Rat, mein Kinderarzt sagt das wäre normal. Ist so ein komisches Verhalten wirklich normal? Es geht meinem Kind in der Zeit wirklich nicht gut, er hat Schmerzem bis er Stuhlgang hatte. Ansonsten ist er aber gesund, auch kein Fieber usw. Könnte es vielleicht eine Milcheiweißunverträglichkeit sein? Könnte ich nicht so eine Diät halten und gucken ob es sich bessert? Was würden Sie mir raten? Viele liebe Grüße und vielen Dank!!!


Biggi Welter

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Liebe OliviaÖl, für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für Blähungen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls Kosmetik betreiben, aber nicht wirklich helfen. Da ich nun weder dich noch dein Kind sehen kann, weiß ich nicht, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt. Solche Probleme stoßen einfach an die Grenzen einer Fernberatung und deshalb kann ich dir nur dringend ans Herz legen, dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die sich anschauen kann, wie dein Kind an der Brust trinkt und dir dann gezielte Tipps geben kann, was Du tun kannst, damit sie weniger Luft schluckt. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Möglicherweise ist deine Anlegetechnik oder die Saugtechnik deines Babys nicht (mehr)ganz korrekt, so dass dein Kind viel Luft beim Trinken an der Brust schluckt. Das ist eine Möglichkeit, die ich nun aber nicht über den Bildschirm beurteilen kann. Falls Du Fencheltee oder Milchbildungstee trinkst, dann lass diese Tees weg. Viele Babys reagieren auf diese Tees mit Bauchproblemen. Eine andere Ursache könnte eine Unverträglichkeitsreaktion deines Kindes auf etwas was Du isst sein. Es kommt zwar sehr viel seltener vor als allgemein angenommen, aber gelegentlich gibt es ein Kind, das mit vielen Koliken reagiert, weil es etwas nicht verträgt, was die Mutter zu sich nimmt. Relativ häufig sind bei diesen Kinder Kuhmilch und Kuhmilchprodukte die Auslöser. Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein Detektivspiel. Wie bereits schon erwähnt steht Kuhmilch ganz oben auf der „Hitliste“. Du kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche. Manche Babys leiden in den ersten Monaten unter Koliken, ohne dass sich eine Ursache finden lässt und ganz gleich was die Mutter isst und trinkt. Hier bleibt nichts anderes übrig als diese anstrengende Zeit durchzustehen, bis das Baby älter und reifer geworden und aus dem Kolikalter herausgewachsen ist. Bis dahin, brauchen die Eltern gute Nerven, viel Geduld und das Baby viel Körperkontakt (den ja jedes Baby bekommen sollte) und Trost. LLLiebe Grüße Biggi


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