Mitglied inaktiv
Hallo, Unsere Tochter ist etwas mehr als 4 Wochen alt. Sie hat zu 99% von der Burst bekommen und ab und zu wenn Sie wirklich schwierig war und anscheinend nicht genug Milch da war, haben wir hinzu geefuettert. Meine Frau hat auch manchmal die Milch aus der Brust gepumpt und Ihr da spaeter via Flasche gegeben. Seit ca. einer Woche hat sich das Kind anscheinend an das "einfache Essen" aus der Flasche gewoehnt und wollte immer weniger (bis gar nicht) von der Burst essen ... Leider hat sich dadurch - trotz tw. Pumpen - die Milchproduktion verringert = Teufelkreis. Die Kinderaertzin hat meiner Frau geraten (und das konnte ich auch in einigen der Beitraege hier lesen), nicht mehr die Flasche zu nehmen, sondern einen Babybecher und das Kind wieder an die Brust zu gewoenen. D.h. auch nicht hinzu zu fuettern. Die Aertzin hat geraten auf bestimmte Simptonen zu achten (Bauch flacht sich ab, hautfalten, etc.). Nun haben wir die Situation, dass das Baby wieder Ok mit der Brust ist, aber noch nicht genug Milch da ist. Der Bauch hat sich abgeflacht und einige Hautfalten gibt es auch schon. Es ist natrl. gefuelsmaessig sehr schwierig fuer uns das Babz so zu sehen. Nach einem Nachfrage bei der Aertzin meinte Sie, wenn nicht genug Milch da ist, sollen wir einfach hin zu fuettern ... Fuer mich hat sich das so angehoert, wenn A nicht geht, dann probier halt B. Mein Frage ist nun: Gibt es eine Strategie, dass Baby hinzu zu fuettern und trotzdem die Milchproduktion in den Bruesten wieder an zu regen und dann langsam (schnell?) um zu schwenken. Haben Sie vielleicht einen anderen Rat? Speziell meine Frau moechte wirklich nicht die Formula nutzen, aber scheint schwierig hier den richtigen Weg zu finden. Jeder Rat ist bei uns sehr willkommen. Gruesse, Axel
Lieber Axel, haben Sie Ihr Baby denn in den letzten Tagen gewogen? Wie viele nasse Windeln hat Ihr Baby in 24 Std., wie oft Stuhlgang? Wie oft wird das Kind in 24 Std. gestillt? Ist es nach dem Stillen zufrieden, sehen Sie das Kind schlucken? Was wog die Kleine denn bei der Geburt und was wiegt sie jetzt? Bitte beantworten Sie mir diese Fragen, damit ich mir ein Bild machen kann. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Axel! Finde ich ja toll, dass du dich so dafür interessierst und darum kümmerst und nicht deine Frau damit allein lässt!!! Ich würde auf jeden Fall versuchen, zwischen den Stillmahlzeiten immer mal Milch abzupumpen, um die Produktion anzuregen. Hört sich widersprüchlich an, weil man dann denkt, dass das Kind beim nächsten Stillen doch weniger bekommt, weil man vorher was abgepumpt hat!? Aber es ist wohl so, dass sichinnerhalb 1 Stunde 40% der vorher ausgetrunkenen/ abgepumpten Milch wieder neu bildet! Und 40% ist schon eine Menge, oder? Auf jeden Fall sollte sie auch beim Stillen immer beide Brüste anbieten und das Kind dazu bewegen, dass es jede Seite leer trinkt. Wenn die zweite Seite leer ist, wieder bei der ersten anfangen.... (Wenn das Kind das mitmacht!) Und auch ruhig das Kind so oft anlegen, wie es geht (dann braucht man evtl. zwischendurch gar nicht abzupumpen). Ich habe die Erfahrung gemacht, das meine Kleine keine Bauchweh bekommt, selbst wenn ich stündlich oder halbstündich gestillt habe. Biggi wird es dir sicher auch sagen, dass die Theorie mit dem "keine frische Milch auf halbverdaute" ein Ammenmärchen sein soll! Allerdings soll es dennoch Kinder geben, die das nicht abkönnen!? Müsst ihr mal probieren - und nur wenn das Baby einmal Bauchweh hat, muss es nicht daran liegen, dass deine Frau zu oft nacheinander gestillt hat. Das wird schon klappen! Ihr scheint ja auch großen Wert auf das Stillen zu legen, dann wird es auch was! Ich hatte anfangs auch voll die Probleme und jetzt läuft es tadellos! Man muss einfach eisern sein!! Liebe Grüße, Kary
Mitglied inaktiv
Hallo Kary, Hallo Biggi, Danke fuer die sehr schnellen Antworten! Kary: Danke fuer die ersten Tips. Natuerlich geht MICH das Thema genau so an wie meine Frau. Wir versuchen alles gemeinsam zu tun - obwohl ich auch durch meine berufliche Situation sehr angespannt bin. Das schwierigste im Moment ist, dass meine Frau bei ihren Eltern ist und ich mehr bei uns zu hause bin ... Naja, auch das geht vorbei. Also hier noch mal der Kontext - ich habe beide Mails mit meiner Frau via Telefon diskutiert, da sie bei ihren Eltern keinen Internet Zugang hat: Also unsere Tochter isst tagsueber fuer etwa 5 minuten an jeder Brust und will dann haeufig schon nach 30-45 wieder essen. Natuerlich ist mein Frau dann abends ganz schoen groggy ... Uebrigens: Nachts isst das Baby vielleicht nur 5 Minuten an einer Brust und schlaeft dann fuer 2-3 Stunden. Beides traegt vielleicht auch zu weniger Milch bei???!!! An einigen Tagen (vor der jetztigen Periode) wo das Kind vielleicht weniger getrunken hat oder Formula bekommen hat, hat meine Frau viel gepumpt und dadurch sind die Warzen sehr weich geworden, was dem Baby gar nicht gefallen hat (es wollte dann nicht richtig von den Brusten trinken). In den letzten 1-2 Wochen war die Milchproduktion nach unseren Empfinden eher wenig. Trotzdem tropft Milch aus den Warzen heraus, wenn die Milch in die Brust schiesst - was ja eigentlich ein Zeichen ist, dass viel Milch da ist. Auch fragen wir uns natuerlich, wenn das Kind immer nur so wenig trinkt, ob sie die sog. "Hind" (deutsches Wort faellt mir jetzt nichtein) Milch bekommt und nicht "nur" die "Fore" Milch trinkt. Waere das ein Problem? Last but not least: Meine Frau sorgt sich darum das ihre Milchproduktion nicht genug ist. Sie hat gelesen das Milch auch durch Koerperfett produziert wird und sie ist halt sehr schlank ... HIER DIE ANTWORTEN AUF DIE FRAGEN: ** Haben Sie Ihr Baby denn in den letzten Tagen gewogen? Nein - Wir haben zu hause (noch) keine Kinderwage. Allerdings ist der Bauch flacher und sie hat mehr falten. ** Wie viele nasse Windeln hat Ihr Baby in 24 Std., wie oft Stuhlgang? 6-8 total (Stuhlgang 3-4, mach mal nur sehr wenig Stuhl) ** Wie oft wird das Kind in 24 Std. gestillt? Alle 2 Stunden in den letzten 3 Tagen (auch Nachts). Heute hat meine Frau, dass erste mal wieder eine Flasche mit Supplement gegeben, um das Baby zu befriedigen. ** Ist es nach dem Stillen zufrieden, sehen Sie das Kind schlucken? Eigentlich ja. Sie hat sich wieder an die Brust gewoehnt. Als meine Frau heute die Flasche gegeben hat, hat das Kind die Milch in der Kleidung meiner Frau gerochen und wollte die Burst - was wir nach der Vorgeschichte der letzten 10 Tage als gutes Zeichen sehen, wenn dann meine Frau genug Milch haette ... ** Was wog die Kleine denn bei der Geburt und was wiegt sie jetzt? Geburt (18.09.): 3210g - Am 18. Okt (Untersuchung) 4200g. Das aktuelle Gewicht von heute wissen wir nicht. Biggi, welche Moeglichkeit haben wir die Milchproduktion wieder ans laufen zu bekommen und wieviel Zeit haben wir noch? VIELEN DANK FUER ALL DIE HILFE!!!! Gruesse, Axel
Lieber Axel, eure Tochter hat das Geburtsgewicht schon lange wieder erreicht :-), das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Auch hat sie genügend nasse Windeln und Stuhlgang, ein ausgetrocknetes Kind hätte das nicht! Du schreibst, dass euer Baby oft nur kurz trinkt, das ist normal und bedeutet nicht, dass zu wenig Milch da ist! Auch sagt es nicht über die tatsächliche Milchmenge aus, ob Milch aus der Brust tropft oder nicht. Was du vermutlich meinst, ist ein Vordermilch- Hintermilch-Ungleichgewicht auch Oversupply-Syndrom genannt. Dazu kommt es, wenn ein Baby zuviel von der laktosereichen Vordermilch und nicht ausreichend von der fettreichen Hintermilch erhält (zum Beispiel, weil die Mutter zu früh die Seite wechselt). Man nimmt an, dass zu viel Laktose die Verdauung des Babys anregt, so dass die Milch zu schnell weiterbefördert wird und das Baby einen wässrigen, grünen und oft auch schaumigen Stuhl hat. Ein weiteres Anzeichen für ein Vordermilch-Hintermilch- Ungleichgewicht ist eine langsame Gewichtszunahme. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stilmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es es braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Vielleicht wendet Ihr euch einmal an eine Stillberaterin in der Nähe und bespecht mit ihr, wie ihr vorgehen könnt, damit die Milchmenge an den Bedarf des Babys angepasst werden kann und ihr ganz auf die künstliche Säuglingsnahrung verzichten könnt. Wenn Du mir deinen Wohnort (oder den der Eltern) mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi