Mitglied inaktiv
Hallo, mein kleiner Sohn ist jetzt 8 Wochen alt ( *02.07.03) und fast den ganzen Tag wach. So zum Beispiel vorgestern von ca. 11.00 - 22.00 Uhr mit 1 - 1 1/2 Stunden Schlaf dazwischen. Wenn er einmal einschläft, dann hält das nur für ca. 20 Minuten an. Da ich dachte, dass meine Milche nicht ausreicht (er trinkt aus der Brust pro Mahlzeit zwischen 80 und 150 g bei 6 - 7 Mahlzeiten) habe ich eine Brustmahlzeit durch eine Flasche mit Pre-Nahrung ersetzt. Leider hat er danach auch nicht länger geschlafen. Wenn er Abends endlich mal eingeschlafen ist schläft er ca. 7 Stunden am Stück und nach dem Stillen dann nochmal 4. Leider hat er auch einen Nuckel. Fällt dieser raus, wird er wach fängt er bitterlich an zu weinen und lässt sich ohne auch nicht beruhigen. Zum Teil ist er so müde, dass ihm die Augen zufallen und wenn ich ihn dann ins Bett lege (oder wenn ich meine er ist müde) dann braucht nur sein Po die Matratze berühren und er schreit wie am Spieß. Versuche ich ihn, ohne ihn hochzunehmen, zu beruhigen wird er richtig wütend. Gestern hat er fast gar nicht geschlafen (und ich auch nicht). Ich habe auch das Gefühl, dass es zum Abend hin schlimmer wird, denn dann kann man ihn nur mit herumtragen ruhighalten. An Bauchschmerzen glaube ich nicht, da dafür keine Anzeichen sind. Mittlerweile bin ich fix und fertig und weiß nicht was ich machen soll... auch habe ich schon keine Freude mehr am Stillen, weil ich nicht mehr genau weiß, ob er Hunger hat oder was los ist. Können sie mir einen Rat geben?
Liebe Enaira, in fast allen Babyratgebern und Hochglanzbroschüren wird ein Bild verbreitet, das etwa so aussieht: das Baby schläft mindestens 20 Stunden pro Tag in seinem Stubenwagen oder der Wiege, alle vier Stunden verlangt es nach Nahrung und schläft selbstverständlich danach sofort wieder ein, nach den allerersten Wochen hält es eine achtstündige Nachtpause ein und die Mutter ist immer ausgeruht, elegant und sauber gekleidet und empfängt mit einem strahlenden Lächeln die Besucher, die das Baby bewundern wollen. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus, nur sagt einem das fast keiner. Abgesehen von einigen wenigen "Wunderbabys" sind die Mehrzahl aller Kinder auch mit wenigen Wochen bereits längere Zeitspannen wach, wollen am Leben teilnehmen und ihre Welt entdecken. Der "regelmäßige Rhythmus" ist eine Illusion, den es in der Regel nicht viel häufiger gibt als weiße Einhörner und die oft verzweifelten jungen Mütter jagen einem Ideal aus Hochglanzbroschüren hinterher, das mit der Realität wenig zu tun hat. Das klingt jetzt etwas erschreckend, doch sobald eine Mutter erkannt hat, dass ihr Baby sich ganz normal verhält und dass der Alltag mit einem Baby nur wenig mit dem Bild gemein hat, das eine idealisierte und glorifizierte Mutterschaft zeigt, kann sich die Frau entspannen, muss nicht mehr einem unerreichbaren Ideal hinterher jagen und kann sich daran machen, sich auf das Baby einzulassen und kann wieder neue Energie sammeln. Ein acht Wochen altes Kind ist im klassischen Alter für einen Wachstumsschub. Wachstumsschübe sind Zeiten erhöhter Nachfrage, in denen das Baby sehr oft gestillt werden möchte. Wird das Baby dann auch häufig angelegt (etwa alle zwei Stunden, manchmal sogar noch häufiger), erhält der Körper der Frau das Signal "mehr Milch bilden" und nach ein paar Tagen ist der Spuk vorbei und die Milchmenge hat sich dem Bedarf des Babys wieder angepasst. Stillen funktioniert nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage. Sie haben dann nicht zu wenig Milch, sondern der Bedarf Ihres Babys hat sich vergrößert und die Brust muss darauf erst reagieren. Wird in dieser Situation zugefüttert, wird der Brust kein erhöhter Bedarf signalisiert und die Milchmenge kann sich auch nicht auf den erhöhten Bedarf einstellen. Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird gestört und es kann der Beginn eines unfreiwilligen Abstillens sein. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Die Tage sind einfacher, wenn das Baby am Alltag teilnehmen kann. Dazu ist ein Tragetuch das optimale Hilfsmittel. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann die Nähe der Mutter spüren, es wird sich an ihrem Körper beruhigen, die Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön "Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau einmal zeigen, wie vielseitig einsetzbar ein Tragetuch sein kann. Tucherfahrene Frauen finden Sie in fast jeder Stillgruppe und auch sonst wäre es sicher ein guter Gedanke, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo, Dein Sohn schläft 7 Stunden am Stück und danach nochmal 4 Stunden? Dann ist doch alles in Ordnung, glaubst Du das Babys 16 Stunden hintereinander schlafen? Viele Babys schlafen nie länger als 2 Stunden und das monatelang! Die Flasche würde ich nicht zufüttern, warum sollte Deine Milch nicht reichen? Wenn Du zufütterst verringert sich Deine Milchmenge. Lege einfach oft genug an (alle 1-2 Stunden) und dann hast Du auch genug Milch. Meine Tochter ist fast 5 Monate alt und hat noch nie!!! nur 6-7 mal am Tag getrunken, sie trinkt immer alle 2 Stunden, abends noch öfter, dafür schläft sie nachts (22.00-8.00 Uhr) und damit bin ich sehr zufrieden. Es gibt Tage da trinkt sie abends praktisch ständig und es stört mich überhaupt nicht, da es Ihr grossen Spaß macht und das ist doch das Wichtigste. Tagsüber ist es ganz normal wenn die Babys nur kurze "Nickerchen" machen und dann wieder wach sind. Du mußt Dich eben voll auf Dein Baby einstellen und versuchen, dann zu schlafen wenn es auch schläft und diese Zeit nicht mit Hausarbeit verschwenden. LG Sabine
Mitglied inaktiv
Hallo, ich habe dasselbe Problem mit meiner Tochter. Sie ist noch keine 6 Wochen alt aber fing in der 4. Woche an, nur noch zu quängeln. Das hielt dann den ganzen Tag. Gelesen habe ich allerdings, dass dieser Wachstumsschub, der für diese Wochen typisch sein soll - nur zw. 2-7 Tagen anhält. Nachdem ich sie nun öfter angelegt habe - hält dieser Zustand aber schon seit 2 Wochen an. Und ich lege sie auch zwischen 8-10 mal am Tag an, weil das oft die einzige Möglichkeit ist, sie wenigstens für kurze Zeit zu beruhigen. In den letzten 4 Tagen allerdings scheint sie gar nicht mehr schlafen zu wollen. Den ganzen Tag ist sie wach - schläft fast gar nicht, eigentlich nur, wenn sie erledigt ist vom Trinken (nach dem Bäuerchen ) und das auf der Schulter. Andere Positionen lassen sie wieder erwachen. Das Tragetuch hilft auch nur kurzzeitig. Dann schreit sie wieder und nehme ich sie nicht an die Brust, auch wie am Spiess. Nach und nach spuckt sie dann eine Menge wieder aus. Ausserdem scheint sie kein Sättigungsgefühl zu haben - ich muss nach meiner Erfahrung - sie nach 6-10min von der Brust nehmen, weil sie dann schon Unmengen getrunken hat. (Bsp. 2 Wochen alt und 160ml - dann spuckt sie über STunden das ganze wieder aus - was weder für sie noch für mich entspannend ist) Woran kann das liegen - ist das immer noch der Wachstumsschub oder schon wieder einer?
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