Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Nochmals zum Stillen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Nochmals zum Stillen

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Hallo ich hatte ja schon vor einigen tagen mein stillproblem geschildert, mir auch eine LLL beraterin gesucht und angerufen. sie meinte, ich könnte wieder voll stillen und bräuchte nicht zufüttern. ich sollte den kleinen nur immer anlegen, wenn er will - und das war freitag 4 stunden lang!!! danach hatte ich die nase voll. prenahrung gemacht und schwupps :120 ml weg!! ich habe milch, höre ihn schlucken etc ausserdem ist es mein zweites kind, das erste habe ich 6 monate problemlos gestillt und weiss, wie man richtig anlegt etc.... bei der U3 stellte sich heraus, dass er in genau 4 wochen 5 cm gewachsen (nun 58 cm)und 1250 g (nun 5050g)zugenommen hat. KIärztin meinte, das wäre ein rekord und zufüttern wäre vollkommen ok, wenn er anscheinend so viel und schnell wachsen will... habe heute milch abgepumpt, um zu sehen, wieviel er trinkt - waren 145ml MuMi und danach nochmal 30 ml Pre - ist das nicht ein bisserl viel für ein 4 1/2 wochen altes baby??? vor dieser mahlzeit gab es 3 std vorher 100 ml pre...also soooo ausgehungert konnte er nicht sein. kann es sein, dass meine milch nicht satt macht? habe übrigens seit 2 jahren schilddrüsenerkrankung (hashimoto) - ist das die ursache bzgl hormonstörung?? danke und viele grüsse


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Liebe Claudie32, wenn dein Kind so hervorragend zunimmt, ist Deine Milch sicherlich reichhaltig genug und es besteht keinerlei Grund zum Zufüttern. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, dass die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Lass Dein Baby doch einfach ausschließlich an der Brust trinken, die Abstände werden von ganz alleine länger und es besteht bei ausschließlichen Stillen auch keine Gefahr der Überfütterung. Lieben Gruß Kristina


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Liebe Claudie32, ich habe mich noch mal schlau gemacht wegen Deiner Schilddrüsenentzündung. Hashimoto kann schon gravierende Stillprobleme verursachen und wirkt sich unter Umständen negativ auf die Milchbildung aus.. Bei Frauen mit Schilddrüsenproblemen in der Vorgeschichte können erneute Schilddrüsentests notwendig sein, wenn ihr Baby nur langsam zunimmt. Die Veränderungen im Stoffwechsel können die Milchproduktion beeinträchtigen. Deshalb sollte Dein Arzt die Werte vorsichtshalber kontrollieren. Lieben Gruß Kristina


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