Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich fürchte, ich werde bald nicht mehr um einen operativen Eingriff herum kommen. Ich habe nämlich ein schreckliches Überbein, daß immer mehr zu schmerzen beginnt. Soweit ich weiß, ist der Eingriff ambulant zu machen, ich müßte Jonas also nicht alleine lassen. Nur wie kann ich dann Narkose und Schmerzmittel mit dem Stillen vereinbaren ? Jonas (26 Monate) stillt immer noch sehr häufig. Bevor ich mich wieder zum Orthopäden begebe, wollte ich mich da mal schlau machen. Hast Du Infos dazu ?
? Liebe Jonas-Mum, ganz gleich, ob Du für die OP eine (Kurz)Narkose oder nur eine örtliche Betäubung bekommst, ist es mit dem Stillen für ein Kind in diesem Alter überhaupt kein Problem. Du kannst Jonas bis unmittelbar vor dem Eingriff stillen, bei einer örtlichen Betäubung sofort danach wieder und falls eine Vollnarkose notwendig sein sollte, sobald Du in der Lage bist, ihn selbst wieder zu halten. Ich zitiere dir auch hierzu aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage 2001: „Lokalanästhetika: Erfahrungen. Lidocain (z.B. Xylocain) geht selbst bei intravenöser Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über (siehe Abschnitt 4.4.10.). ... Eine interpleurale Dauerinfusion von Bupivacain (z.B. Carbostesin) 25 mg/Stunde führte zu Muttermilchkonzentrationen von maximal 0,45 Mg/ml. Im Serum des Säuglings war die Substanz nicht nachweisbar (Nachweisgrenze unter 0,1 Mg/ml). Toxische Symptome wurden nicht beobachtet (Übersicht bei Spigset, 1994). Daten zu anderen Lokalanästhetika liegen nicht vor. Es ist jedoch anzunehmen, dass auch Substanzen wie Articain (Ultracain) mit kurzer Halbwertszeit und hoher Plasmaeiweißbindung nur sehr geringe Konzentrationen in der Milch erreichen. Der heute übliche Adrenalinzusatz wirkt ohnehin einem Übergang in die Muttermilch entgegen. ... Empfehlung für die Praxis. Bei üblicher Anwendung (im Rahmen einer Zahnbehandlung oder kleiner chirurgischer Eingriffe) können Lokalanästhetika auch in der Stillzeit verwendet werden; dies gilt auch für die Kombination mit Adrenalin. Prilocain sollte gemieden werden, nach versehentlicher Applikation ist aber keine Stillpause erforderlich. ... Andere in der Anästhesie verwendete Mittel Empfehlung für die Praxis: Wenn die Mutter nach einer Narkose wieder in der Lage ist Ihr Kind anzulegen, darf sie stillen. Weder die pharmokinetischen Eigenschaften der im Zusammenhang mit der Narkose heute verwendeten Mittel noch die klinischen Erfahrungen begründen eine zusätzliche Stillpause. Dies gilt auch für die Narkose im Rahmen einer Sectioentbindung, bei der ohnehin der diaplazentar übergehende Anteil an Narkotika gegenüber der geringen Kolostrummenge quantitativ im Vordergrund steht!" Schmerzmittel können so gewählt werden, dass sie mit dem Stillen vereinbar sind. Alles Gute für die OP. LLLiebe Grüße Biggi
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