madita74
Hallo, meine Kleine ist 5 Monate alt und wiegt 6,7 kg. Sie ist 65 cm lang. Ich habe allerdings keine Babywaage sondern wiege sie auf der Erwachsenenwaage, einmal ich alleine, einmal mit ihr und die Differenz ist dann ihr Gewicht. Bei der Geburt war sie 54 cm und wog 3.340 g. Vor 2 Monaten beim Kinderarzt wog sie 5.850 g. Sie hat also in 2 Monaten nur 850 g zugenommen. Dafür hat sie anfangs sehr gut zugenommen, in der Woche über 200 g, habe ich nachgerechnet. Die ersten 4 Monate trank sie 7-8 Mal täglich, seit einem Monat ca. 5-6 Mal. Mit 4 Monaten hat sie auch schon die ersten beiden Zähnchen bekommen, was scheinbar schon früh sein soll. Sie sieht auch gut aus, hat die typischen Babyspeckröllchen und ist immer gut drauf, lacht viel und ist lustig und weint oder schreit auch sehr wenig. Ich immer das Gefühl, dass genug Milch da ist, weil sie lange trinkt und oft beide Seiten. Und sie nuckelt eben nicht nur sondern trinkt schon richtig. Seit 4 Wochen trinkt sie allerdings tagsüber etwas schlechter, da sie abgelenkt ist und alles andere toller findet als meine Brust. Dafür trinkt sie vormittags und abends besser. Außerdem ist zu sagen, dass sie abends nur an meiner Brust trinkend einschläft, wach ins Bett legen gibt ein Riesengeschrei und wir haben es schon ein paar mal mit Schreien lassen versucht aber das funktioniert nicht. Grundsätzlich kommt sie mit wenig Schlaf aus, sie schläft nachts ihre 10-11 Std. und tagsüber 1,5-2 Std. Ich wollte sie eigentlich mindestens 6 Monate voll stillen, da sie einen beidseitigen Nierenreflux hat und der Arzt auch meinte, so lange voll stillen wie möglich. Ich habe viel übers Stillen gelesen und auch mit meiner Hebamme gesprochen, und sie sagt auch, dass es ist nicht unbedingt zwingend ist, dass man mit 4,5, oder 6 Monaten mit fester Nahrung beginnt, daher habe ich noch abgewartet. Was soll ich denn jetzt machen, ich habe auch schon gelesen, dass Babys, die anfangs gut zunehmen (was meine Kleine ja getan hat), oft dann eine Gewichtsstagnierung haben. Ich bin jetzt sehr verunsichert und ich will ja nur das Beste für meine Kleine.
Liebe madita74, gerade Babys, die in der ersten Zeit sehr gut zugenommen haben, stagnieren dann auch um den vierten, fünften Monat gerne einmal. Babys nehmen ohnehin in Schüben zu und nicht linear und mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die Gewichtszunahme. Die durchschnittliche Gewichtszunahme bei einem gestillten Baby beträgt in den ersten drei bis vier Monaten 113 bis 227 Gramm pro Woche, bei einem vier bis sechs Monate alten Stillkind beträgt sie noch 85 bis 142 Gramm wöchentlich. Das nimmt dann immer weiter ab, was verständlich ist, denn sonst wären unsere Babys irgendwann Riesen! Das durchschnittliche Längenwachstum bewegt sich bei etwa 1,27 cm pro Monat, und die Zunahme des Kopfumfangs liegt bei etwa 6,4 mm monatlich. Du kannst also auch mal im U Heft schauen, wie es mit dem Längenwachstum und Kopfumfang ausschaut. Der "Idealzustand" wäre, dass die Mutter das Kind anschaut und darauf achtet, wann es zu erkennen gibt, dass es bereit für die Beikost ist. Das können Sie an den folgenden Anzeichen erkennen: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Ihr Kind sollte einigermaßen ohne Stütze oder nur mit sehr wenig Unterstützung sitzen können, so dass es in der Lage ist, selbst Nahrung in die Hand zu nehmen und in den Mund zu führen. Wenn es Ihnen die Nahrung aus der Hand reißt und voller Begeisterung in den Mund steckt, dann ist sicher der Zeitpunkt gekommen, dass Sie ihm ergänzend zur Muttermilch auch andere Nahrung anbieten. Die Einführung der Beikost ist dann jedoch keineswegs mit einem Ersetzen der Muttermilch durch feste Nahrung gleichzusetzen. Ich würde das Kind am Abend unbedingt noch stillen und ruhig auch zum Einschlafen. Genau so wie Sie es beschreiben, machen es Mütter seit Urzeiten mit ihren Babys und es hat noch nie einem Baby geschadet. Ein 4 Monate altes Baby muss mit Sicherheit NICHT alleine einschlafen müssen! Es gibt keinen Grund, dass Sie etwas daran ändern müssen, dass Sie Ihr Baby bei sich im Bett haben und nach Bedarf stillen und auch in den Schlaf stillen, es sei denn SIE persönlich stört etwas daran. Auch die immer wieder geäußerten Argumente, das Baby würde auf diese Weise verwöhnt oder es würde so nie lernen alleine einzuschlafen bzw. nie wieder aus dem Elternbett ausziehen, sind nicht stichhaltig. Babys in diesem Alter können noch nicht verwöhnt werden und Kinder, die sich den Platz im Elternbett nicht erkämpfen oder ertrotzen mussten, ziehen von selbst aus dem Elternbett aus, sobald sie reif genug dafür sind. Im Gegensatz dazu wollen viele Kinder, die als Babys alleine schlafen mussten noch lange ins Elternbett, weil ihr Bedürfnis (noch) nicht gestillt wurde. Sobald ein Baby die nötige Reife hat, lernt es alleine (ein)zuschlafen und wird auch längere Schlafphasen haben. Ich möchte Ihnen zu diesem Thema das Buch "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears (Professor für Kinderheilkunde) hat zusammen mit seiner Frau Martha einige Bücher zum Thema Schlaf und Kindererziehung geschrieben, in die nicht nur sein Wissen als Kinderarzt sondern auch die reichhaltige eigene Erfahrung als achtfache Eltern eingeflossen sind. In "Schlafen und Wachen" beschreibt er nicht nur, warum Kinder so schlafen, wie sie es nun einmal tun und wo sie am besten schlafen, er gibt auch Tipps wie Eltern und Kinder zu ruhigeren Nächten kommen können. Das Bich ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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