Mitglied inaktiv
Hallo, Ich bin jetzt mit dem 3.Kind in der 21.Woche schwanger.Unsere Tochter(3Jahre) wird zum Einschlafen und 1-2mal nachts noch gestillt.Jetzt mache ich mir so meine Gedanken,wie sie einschlafen soll,wenn ich zur Geburt im Krankenhaus bin.Ist es besser sie davor abzustillen?Bisherige Versuche sind an grossem Protest gescheitert.Was ist,wenn sie auch immer trinken will,wenn das Baby gestillt wird?Wie schaffe ich es,dass sie dann nicht eifersüchtig wird?Ihr grosser Bruder(5Jahre) sagt manchmal,dass er auch trinken will,weil er weiss,dass sie sich dann aufregt.Ich zeige ihr jetzt schon immer Bilder von Babys,die gestillt werden und sage ihr,dass Babys nichts anderes essen können,weil sie noch keine Zähne haben.Sie könne,aber schon soviel anderes essen,weil sie schon gross(3Jahre) ist.Was kann ich noch tun?Vielen Dank im voraus.LG,Melusine
Liebe Melusine, ich würde erst einmal abwarten :-). Viele Kinder stillen sich im Laufe der Schwangerschaft von ganz alleine ab, weil sich der Geschmack der Muttermilch ändern kann. Wenn dem nicht so ist, wird dein Kind sehr gut verstehen können, dass Du es nicht stillen KANNST, wenn Du in der Klinik bist. Es ist für das Kind viel klarer, als wenn Du es jetzt schon verbietest, denn im Moment bist Du ja für das Kind erreichbar. Warte gelassen ab, wenn das Baby da ist, kann dein großes Kind in die Klinik kommen, kann an der Brust trinken wie das Baby und wird sehr viel weniger eifersüchtig reagieren! Die Zusammensetzung der Muttermilch richtet sich immer nach dem jüngsten Kind, das heißt bis zur Geburt wird wieder Kolostrum gebildet. Der Milcheinschuss und die Umwandlung des Kolostrums in reife Muttermilch werden genau so verlaufen wie nach jeder Geburt. Deine Milch wird sich in den nächsten Wochen und Monaten verändern und zu Kolostrum werden. Dabei kann ich dir allerdings nicht sagen "ab Tag x ist es Kolostrum", denn die Veränderung ist ein schleichender Prozess und Du wirst - je nachdem wie oft deine Tochter noch an der Brust trinkt - an ihrem Stuhlgang merken, dass sich die Milch verändert, denn Kolostrum wirkt abführend. Sie muss keine Stillpause einlegen, denn sie wird nicht Kolostrum "austrinken", bei der Geburt wird immer noch Kolostrum für das Baby da sein. Wenn das ältere Kind nur noch gelegentlich an der Brust trinkt, müssen keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass das Neugeborene das für es notwendige Kolostrum erhält. Nur wenn das größere Kind noch häufig stillt, sollte dem Baby Vorrang eingeräumt werden und das Größere nach dem Baby gestillt werden. Fang vielleicht vier bis sechs Wochen vor der zu erwartenden Geburt an, deine Große darauf vorzubereiten, dass bald ein Geschwisterchen kommt. Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein ganz neues Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6) oder auch über den Stillshop hier auf der Seite. Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wenn Du mit beiden Kindern unterwegs bist, sind die Kombination Buggy (großes Kind und/oder Einkäufe) und Tragetuch (Baby) optimal. Ich wünsche eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar.. LLLiebe Grüße Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Unruhe beim Stillen - Brustwechsel
- Frühchen von der Flasche wegbekommen
- Abstillen ohne Ersatz
- Weiterstillen nach 1 Tag nicht stillen problematisch?
- Zu wenig Milch?
- Hyperprolaktinämie und Stillen
- Wie viel Wasser für Einjähriges?
- Nur im Schlaf trinken
- Zu viel Stillen?
- 4 Wochen altes Baby nimmt zu wenig zu