Rom_Ni
Hallo liebes Still-Team, meine Tochter (knapp 5 Monate alt) wird immer sehr unruhig und nervös, wenn sie müde wird. Seit dem ersten "Augenreiben" bis sie dann endlich schläft vergehen meist zwei-drei Stunden. Ich habe mal gelesen, dass man sie schon beim ersten Anzeichen von Müdigkeit ins Bett legen soll. Das funktioniert aber nicht, dafür reicht die Müdigkeit wahrscheinlich nicht aus. Daher beschäftige ich mich noch etwas mit ihr, rede aber ruhig und leise mit ihr, mache die Spieluhr an und dunkle den Raum etwas ab. Ich habe aber trotzdem das Gefühl, dass sie die Müdigkeit übergeht und mit der Zeit immer wilder wird. Habe schon verschiedene Sachen probiert, z.B. gleich zu Beginn der Müdigkeit Beruhigungsstillen. Dabei zappelt sie aber wild herum, streckt die Beine in die Luft, wirbelt mit den Armen umher. Das Stillen wirkt in diesem Fall also eher nicht beruhigend. Dann versuche ich sie durch Herumtragen und langsame Lieder singen zu beruhigen, was dann auch nichts bringt. Es endet meist dann immer so, dass sie so aufgedreht ist, dass sie anfängt zu weinen, wenn es ganz schlimm ist zu brüllen und erst zu diesem Zeitpunkt hilft das Stillen zur Beruhigung, sodass sie dann irgendwann einschläft. Einen Schnuller nimmt sie gar nicht, wenn man versucht ihr einen Finger in den Mund zum Nuckeln anzubieten, kaut sie zwar mal drauf herum, aber saugt nicht. Ich mache mir langsam schon richtig Sorgen woher diese Nervosität kommt. Mein Mann und ich sind beide eher ruhig und können uns einfach nicht erklären, was unsere Tochter so zappelig macht. Wochentags laufen unsere Tage immer in etwa gleich ab, sodass unsere Kleine eigentlich keine neuen Eindrücke verarbeiten muss. Wenn wir an einem Wochenende mal einen Ausflug machen, läuft es sogar viel besser. Die Still-Abstände sind viel größer und die Kleine schläft viel besser ein. Daher ist es für mich schwer nachvollziehbar, warum gerade zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung soviel Unruhe in ihr aufkommt und sie fast täglich Probleme mit dem Einschlafen hat. Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass es gerade die Ruhe ist, die mein Baby unruhig macht. Habt ihr dazu Erfahrung? Sollte ich mich an einen Arzt wenden oder kann das Verhalten auch normal sein? Viele Grüße, Nicole
Liebe Nicole, eine ganz wichtig Lektion, die wir Mütter alle lernen müssen lautet: Wir können unsere Kind nicht immer glücklich machen, selbst wenn wir uns dafür auf den Kopf stellen würden oder uns selbst restlos aufopfern würden. Es steht nicht immer in unserer Macht, unsere Kinder stets glücklich zu machen, aber deshalb sind wir keinesfalls schlechte Mütter (Eltern). Babys sind von Geburt an (bzw. bereits im Mutterleib) eigene, individuelle Persönlichkeiten mit eigenem Charakter, Temperament und auch mit eigener Stimmungslage. Ob eine Mutter ein ruhiges, zufriedenes, (fast) immer lächelndes Baby hat oder ein Kind, das als „Schreibaby" bezeichnet wird, das hängt nicht zwingend von ihren Fähigkeiten als Mutter ab. Vieles ist einfach angeboren. Wenn dein Kind viel quengelt und weint, dann kann es sein, dass es ein Baby mit erhöhten Bedürfnissen ist, ein High Need Baby, wie diese Kinder von dem amerikanischen Kinderarzt Dr. William Sears genannt werden. Ein High Need Baby braucht sehr viel mehr Einsatz von seiner Mutter/Eltern. Es ist kein „pflegeleichtes" Kind. Oft zeigen sich die Erfolge der Bemühungen der Mutter erst nach längerer Zeit und die Mutter zweifelt an sich selbst. Deshalb ist es so wichtig, dass Mütter/Eltern wissen, dass es High Need Babys gibt und wissen, dass sie keine „Schuld" haben. Sehr gut beschrieben sind High Need Babys in dem Buch „Das 24 Stunden Baby" von Dr. William Sears und Dr. Sears gibt auch Anregungen und Erklärungen, was Eltern tun können, um zu einem einfacheren Alltag mit ihren Kindern zu kommen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der LLL, jeder LLL Stillberaterin und im Stillshop auf dieser Seite erhältlich. Ich kann Ihnen nur dringend empfehlen, einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen oder zumindest einmal mit einer Stillberaterin in ihrer Nähe ein direktes Gespräch (auch am Telefon) zu führen. Viele Unsicherheiten lassen sich im direkten Gespräch sehr viel besser ausräumen und der Austausch mit anderen stillenden Müttern kann sehr ermutigend sein und vor allem werden Sie sehen und erleben, dass sich andere Babys genau so verhalten wie Ihr kleines Menschlein. LLLiebe Grüße Biggi
Jendriks_Mama
Hey, das habe ich durchaus bei Jendrik auch schon beobachtet! Er ist zum Beispiel komplett unzufrieden, wenn wir mal erst nachmittags zum ersten Mal rausgehen. Er langweilt sich dann schlicht und ergreifend. Seid ihr oft draußen unterwegs? Touren an der frischen Luft im Tragetuch? Bei den aktuellen Temperaturen vllt auch im KiWa? Könnt ihr die Maus im KiWa so auf den Bauch legen, dass sie was sehen kann? Vllt mit einer zusätzlichen Matratze? Es ist oft schon hilfreich, wenn man selber eine innere Ruhe bezüglich des Themas Schlaf hat. Vielleicht lest ihr mal "schlafen und wachen von William Sears. Das Buch hat mir sehr geholfen.
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