Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Negatives Stillerlebnis

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Negatives Stillerlebnis

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Hallo Biggi, ich hab meine 12 Monate alte Tochter bis jetzt morgens und abends gestillt. Meine Kleine braucht ziemlich viel Körpernähe und dadurch war das Stillen für uns optimal. Sie freute sich immer tierisch auf das Stillen. Vor ein paar Tagen hat sie mich beim Stillen unabsichtlich gebissen und nicht mehr losgelassen. Es hat sehr wehgetan und deshalb hab ich etwas heftig reagiert und ihr dann mit meinem Finger den Mund geöffnet. Dann hat sie fürchterlich geweint und ich ebenso. Es war ein ziemlich heftiges Erlebnis, finde ich. Seither trinkt sie nur noch morgens, wenn ich sie in mein Bett hole. Abend oder nachmittags verweigert sie einfach und legt dann nur den Kopf auf meine Brust. Es scheint mir, daß sie zwar trinken möchte, sich aber nicht mehr traut. Was meinst du? Will sie sich abstillen oder hat sie einfach nur Angst? Was soll ich tun? Wann bleibtd meine Milch weg, wenn sie gar nicht mehr trinkt? Bitte hilf mir schnell!!!! Danke cairni


Biggi Welter

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? Liebe Cairni, das klingt nach einem durch das Erschrecken ausgelösten Stillstreik. Du kannst versuchen Dein Kind weiterhin anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder (fast) eingeschlafen ist. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge es aber nicht. Manche Kinder sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Wenn Du möchtest, dass es wieder an Deiner Brust trinkt, solltest Du Dich darauf einstellen, Dich in den nächsten Tagen fast ausschließlich Deinem Kind zu widmen. Wenn Du es viel im Arm hast, zärtlich streichelst und es Dich in einer entspannten Atmosphäre einmal ganz für sich alleine hat, beruhigt es sich vielleicht und läßt sich dazu bewegen, wieder bei Dir zu trinken. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: • im Umhergehen stillen, • in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, • im Halbdunkeln stillen, • im Halbschlaf stillen, • das Baby mit der Brust spielen lassen, • unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, • alle künstlichen Sauger vermeiden, • das Baby massieren, • viel Körperkontakt (Haut auf Haut), • und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um deine Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass deine Brust übervoll wird, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind aus einem Becher anbieten. LLLiebe Grüße Biggi


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