Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, ich habe im ersten Lebensjahr meines Sohnes schon viel hilfreiche Unterstützung von Dir und Deiner Kollegin bekommen, dafür möchte ich mich erstmal bedanken. In den letzten Monaten war das Stillen nachts für mich sehr anstrengend, mein Kleiner wachte teilweise stündlich auf, manchmal noch öfters.Ich habe ihn immer nach Bedarf gestillt. Ich habe mich vor kurzem auch im Forum bei Herrn Dr. Posth gemeldet. Dort wurde angeraten, das nächtliche Stillen zu beenden. Nur so wäre Besserung in Sicht auf das nächtl. Auffwachen.Da mein Kleiner jetzt 13 Monate ist, wollte ich es probieren. Es heißt so nach ca. 3-4 Nächten stellt sich der Stoffwechsel um, und die Nächte werden ruhiger. Diese Brustentwöhnung habe in nun vor genau 8 Nächten begonnen und auch durchgehalten. Mein Sohn hat dabei nie doll oder lange geschrien nur immer wieder etwas geweint, gewimmert und gemeckert, war mit Streicheln und Singen zu beruhigen. Er schläft auch mit im Elternbett.Doch bis jetzt hat sich das nächtliche Aufwachen nur geringfügig gebessert, er wacht noch so ca. 6x8 auf ! Ich stille ihn zum einschlafen und dann erst wieder nach 5 Uhr morgens. Tagsüber auch noch so 2x und außerdem achte ich darauf, daß er genug ißt. Da aber seit 8 Nächten nicht wirklich eine Besserung zu erkennen ist, frage ich mich ob es denn Sinn macht weiter zu machen oder doch wieder nachts zu stillen? ! Er kommt mir am Tag irgendwie anhänglicher vor, aber das könnte auch entwicklungsbedingt sein ? ! Was meinst Du dazu ? Danke und liebe Grüße Ilona
Kristina Wrede
Liebe Ilona, über deinen lieben Dank freuen wir uns sehr! Schön, dass wir dich haben unterstützen können. Es gibt viele unterschiedliche Meinung zum Thema nächtliches Stillen. Doch es ist NICHT so, dass Stillen in der Nacht dazu führt, dass ein Baby nachts stillen MUSS. Umgekehrt aber: Wenn ein Baby nachts das Bedürfnis hat, gestillt zu werden, dann schadet es ihm nicht gestillt zu werden, macht es nicht abhängig oder gar unselbständig (ha!). Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Und nicht wenige Kinder brauchen das noch eine ganze Weile lang. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Ich möchte dir noch ein neues, wunderbares Buch empfehlen von Sibylle Lüpold: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder." Wenn sich ein Kind über mehrere Tage hinweg gegen eine "stillfreie Zeit" in der Nacht sperrt, plötzlich tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten solltest. Um nun aber vom stündlichen Stillen in der Nacht loszukommen, kannst du es mal mit folgendem "Kinn-Trick" probieren: Wenn er beim Schlafen allmählich wieder zu "suchen" beginnt, drückst du ganz sanft sein Kinn nach oben. Oder legst ihm einen Finger quer unter die Unterlippe, wie um die Lippen ganz sanft zu schließen. Bei vielen Babys wirkt das Wunder und sie schlafen plötzlich auch ohne Brust weiter/wieder ein. Lieben Gruß, Kristina
Mitglied inaktiv
Danke für die schnelle Antwort. Das Buch habe ich bereits und die Tipps mit dem Kinn und Lippe habe ich auch schon probiert. Es is sehr anstrengend noch länger so das durchzuhalten, es geht ja schon so extrem seit ca. 3-4 Monaten ! Ich probiere es vielleicht noch einige Tage und dann muß ich neu entscheiden. Vielleicht werde ich ihn zwischendurch noch mal 1-2x nachts stillen und den Rest der Zeit anders beruhigen. Viele Grüße Ilona
Kristina Wrede
Liebe Ilona, ja, das ist ein guter "Mittelweg". Lieben Gruß, Kristina
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